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Einfach erklärt

Das bedeutet Energieeffizienz

Überall liest man von energieeffizienten Geräten oder von Möglichkeiten, energieeffizient zu heizen, sich fortzubewegen oder energieeffiziente Häuser zu bauen. Aber was bedeutet Energieeffizienz eigentlich? Und was meint der Begriff in Bezug auf Haushaltsgeräte, Autos, Heizungen und Gebäude? Wir klären alle wichtigen Fragen und geben nützliche Tipps, wie Sie Ihre Energieeffizienz steigern können.

Warum ist die Energieeffizienz wichtig für die Energiewende?

Laut dem Energieeffizienzgesetz der Bundesregierung soll der Primärenergieverbrauch bis 2030 gegenüber 2008 um mindestens 26,5 Prozent und bis 2045 um 45 Prozent reduziert werden. Insbesondere gilt das für den Verbrauch sogenannter fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Erdöl. Dieses Vorhaben kann nur durch große Energieeinsparungen unter Steigerung der Energieeffizienz gelingen. Ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen, ist unter anderem die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die 2024 novelliert wurde. Welche Maßnahmen aktuell gefördert werden, erfahren Sie in unserem Überblick über die Förderprogramme für energetische Sanierung und Heizungstausch.

Was bedeutet Energieeffizienz?

Energieeffizienz bezeichnet das Verhältnis von eingesetzter Energie zu erzieltem Nutzen. Dabei bezieht sie sich stets auf bestimmte Geräte (zum Beispiel Waschmaschine und Wasserkocher) oder Gegenstände (zum Beispiel Häuser und Autos). Diese werden als energieeffizient bezeichnet, wenn sie im Verhältnis zu anderen vergleichbaren Geräten oder Gegenständen mit einem geringeren Energieaufwand eine vergleichbare oder sogar eine bessere Leistung erzielen.

Ein Beispiel: Ein Fernseher gilt als energieeffizient, wenn seine Nutzung im Vergleich zu anderen TV-Geräten bei mindestens gleicher Leistung weniger Energie verbraucht.

Eine Frau und ein Kind befüllen eine Waschmaschine
Bei Waschmaschinen wird die Energieeffizienz des Geräts meistens daran gemessen, wie sparsam sie im Eco-Programm wäscht.

Wie unterscheiden sich Energieeffizienz und Energieeinsparung?

Energiesparen umfasst alle Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Die Erhöhung der Energieeffizienz ist dabei nur eine dieser Maßnahmen. Beispielsweise können energieeffiziente Glühlampen einen deutlichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Zusätzlich lässt sich der Energieverbrauch der Beleuchtung auch durch einfache Verhaltensänderungen senken, zum Beispiel durch das Ausschalten des Lichts, wenn es nicht benötigt wird.

Was ist das EU-Energielabel, und wie wird Energieeffizienz gemessen?

Die Energieeffizienz eines Produkts oder eines Gegenstands und die zulässige Höhe seines Energieverbrauchs werden durch verschiedene Richtlinien und Verordnungen festgelegt. Innerhalb der EU müssen viele Geräte, darunter Haushalts- und Elektrogeräte wie Fernseher, Kühlschränke oder Wäschetrockner, einheitlich mit dem EU-Energielabel gekennzeichnet werden. Die Hersteller sind dazu verpflichtet, die notwendigen Prüfungen für die auf dem Label ausgewiesenen Energieeffizienzklassen durchzuführen. Dafür werden die Produkte unter kontrollierten Laborbedingungen spezifischen Tests unterzogen, um verschiedene Parameter wie Volumen, Kapazität, Leistung und Energieverbrauch zu messen. Diese Messwerte werden in mathematische Algorithmen übersetzt, um einen Energieeffizienzindex zu berechnen. Dieser Index wird schließlich in eine Energieeffizienzklasse umgewandelt.

Gut zu wissen: In der Regel misst das Eco-Programm des Geräts die Parameter. Daher bezieht sich die Energieeffizienzklasse in den meisten Fällen auf den spezifischen Eco-Modus und nicht auf alle verfügbaren Programme, die Waschmaschine, Spülmaschine und Co. zu bieten haben. Wer das Gerät also energieeffizient nutzen und damit Geld sparen möchte, sollte auch das entsprechende Eco-Programm verwenden.

Welche Energieeffizienzklassen gibt es?

Neuere, nach März 2021 hergestellte Haushalts- und Elektrogeräte werden in die Energieeffizienzklassen A (beste) bis G (schlechteste) eingeteilt. Ältere Geräte sind häufig noch mit den sogenannten Plus-Klassen A+, A++ und A+++ versehen – diese Plusklassen fallen ab Juni 2025 allerdings weg. Was die Energielabel unterscheidet und für welche Produkte die aktuelle Kennzeichnung gilt, lesen Sie in unserem Ratgeber über die neuen Energieeffizienzlabel.

Die Grafik zeigt die Farbskala für Energieeffizienz
Seit 2021 werden die Energieeffizienzklassen in einer Farbskala von Grün bis Rot und von A bis G dargestellt.

Ab wann spricht man von einer guten beziehungsweise schlechten Energieeffizienz?

Dank der Farbskala können Sie auf den ersten Blick erkennen, ob ein Gerät oder ein Gegenstand eher energieeffizient ist oder nicht. Alles in den Bereichen A bis C ist im wahrsten Wortsinn im grünen Bereich und energieeffizient, die Klassen D und E sind dagegen durchschnittlich. F und G stehen wiederum für eine niedrige Energieeffizienz und einen hohen Energieverbrauch.

Das größte Energieeffizienzpotenzial haben Immobilien

In Deutschland werden laut Umweltbundesamt rund 50 Prozent der Endenergie in Gebäuden verbraucht, vorwiegend für Warmwasser und Heizung. Diese Zahl bezieht sich auf den Endenergieverbrauch (EEV) von privaten Haushalten, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie. 

Gut zu wissen: In privaten Haushalten werden über 90 Prozent der Endenergie für Wärmeanwendungen verbraucht – zwei Drittel davon zum Heizen, der Rest für Warmwasser- oder Kälteerzeugung. Viele Gebäude gelten zudem als energetisch sanierungsbedürftig. Schätzungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) zufolge sind es derzeit etwa 24 Millionen, allein in Deutschland. Dabei sind in schlecht gedämmten Gebäuden oft 60 bis 80 Prozent an Energieeinsparung möglich.

Grafik Immobilien Farbskala

Um konkrete Daten zu ihrer Energieeffizienz erheben zu können, ist seit 2014 der Energieausweis für Gebäude Pflicht. Er funktioniert ähnlich wie das EU-Energielabel: Bei der Bewertung und Berechnung der Energieeffizienz spielen der Zustand des Gebäudes, die Wärmedämmung, Gebäudedichtheit und Anlagentechnik wichtige Rollen. Die Einstufung erfolgt, anders als beim EU-Energielabel, auf einer Skala von A+ (sehr energiesparend) bis H (nicht energiesparend). Aktuell gilt ein Gebäude mit 50 bis 60 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr (m²a) als energetisch gut modernisiert.

Energieeffizienz beim Heizen

Wurde im Zuge einer energetischen Sanierung die Dämmung eines Gebäudes optimiert, kann auch die Heizung energieeffizienter arbeiten: Weniger Wärme geht verloren. Aber es gibt auch deutliche Unterschiede in der Energieeffizienz unterschiedlicher Heizsysteme. Dabei gilt auch hier: Je weniger Energie eine Heizung verbraucht, desto höher ist ihre Energieeffizienz. Das heißt, eine Heizungsanlage ist dann energieeffizient, wenn sie einen hohen Wirkungsgrad hat.

Der Wirkungsgrad von Heizsystemen gibt an, wie effizient ein Gerät die ihm zugeführte Energie (in Form von Strom, Biomasse, Gas oder Öl) in Wärme umwandelt – oder anders ausgedrückt: wie effizient die Energieumwandlung in den Systemen abläuft. Je höher der Wirkungsgrad ausfällt, desto geringer sind die bei der Wärmeproduktion anfallenden Energieverluste.

Alte Heizungsanlagen haben häufig einen niedrigeren Wirkungsgrad und zum Teil hohe Wärmeverluste. Dagegen haben moderne Systeme wie Wärmepumpen einen sehr hohen Wirkungsgrad. Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad einer 20 Jahre alten Ölheizung liegt bei nur 70 Prozent, während der Wirkungsgrad von Wärmepumpen je nach Modell bis zu siebenmal besser ist. Wärmepumpen erzeugen sogar zwei- bis fünfmal so viel Energie, wie sie verbrauchen.

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Die wichtigsten Energieeffizienz-Faktoren für Haushaltsgeräte

Haushalts- und Elektrogeräte, die mit einem Energieeffizienzlabel A, B oder C ausgezeichnet sind, gelten als energiesparend und umweltschonend. In den Effizienzklassen A bis G fließen neben dem Stromverbrauch jedoch auch weitere Faktoren wie die Reparaturfreundlichkeit des Geräts in die Bewertung mit ein. Darüber hinaus finden Sie auf dem Energieetikett zusätzliche Informationen zu dem Gerät, etwa das Fassungsvermögen, die Lärmbelästigung oder den Wasserverbrauch – auch wichtige Kriterien für den Alltagsgebrauch.

Die Vorteile energieeffizienter Geräte

Laut einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wird die Anzahl der Einpersonenhaushalte in Deutschland in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen. Parallel dazu nimmt die Zahl verschiedener Gebrauchsgüter wie Geschirrspüler, Mikrowellen und Wäschetrockner gemäß einer Erhebung des Umweltbundesamts ständig zu. Die Folge: Immer mehr Haushalte benötigen immer mehr Elektrogeräte. Durch energieeffiziente Geräte kann diese Entwicklung zwar nicht gestoppt werden. Jedoch kann ihre Nutzung dazu beitragen, Energie – und damit auch CO2 – einzusparen. Aufgrund ihres geringeren Verbrauchs schonen energieeffiziente Geräte auf lange Sicht zudem den Geldbeutel, auch wenn sie in der Anschaffung mitunter etwas teurer sind. Warum eine effiziente Energienutzung außerdem wichtig ist, erklären wir in unserem Artikel Fünf Gründe zum Energiesparen.

Was bedeutet Energieeffizienz in Bezug auf Fahrzeuge?

Seit 2011 sind auch Autohersteller dazu verpflichtet, Neuwagen mit einem Energielabel zu versehen, das Angaben über ihre Energieeffizienzklasse enthält. In dem Fall ist der CO2-Ausstoß das relevante Bewertungskriterium. Die sogenannten CO2-Effizienzklassen reichen von der Kategorie A+ (gut) bis G (schlecht). Sie sollen Verbraucher:innen dabei helfen, schadstoffarme Autos schnell identifizieren zu können.

Ob sich durch die CO2-Effizienzklasse eines Pkw eine verlässliche Aussage über seine Energieeffizienz treffen lässt, ist allerdings umstritten. Denn die Bemessung des CO2-Ausstoßes eines Fahrzeugs erfolgt stets in Relation zu seinem Gewicht. Dies hat zur Folge, dass große und schwere Autos mitunter besser eingestuft werden als kleinere Pkw, weil sie doppelt so viel wiegen, aber nicht doppelt so viel CO2 emittieren. Gemäß dieser Logik muss ein Fahrzeug schwer genug sein, um als schadstoffarm zu gelten.

Wie lässt sich Energie sparen und die Energieeffizienz steigern?

Auf energieeffiziente Geräte umzurüsten oder das eigene Haus zu sanieren und damit fit für die Zukunft zu machen ist zum Teil mit hohen Investitionen verbunden. Dafür amortisieren sich diese einmaligen Kosten im Laufe der Zeit, weil sie in der Regel Verbrauchs- und Betriebskosten sparen.

Hier kommen 13 Tipps, wie Sie Ihre Energieeffizienz generell steigern können:

  • Schalten Sie den Lichtschalter aus, wenn Sie einen Raum verlassen.
  • Ersetzen Sie herkömmliche Glühbirnen durch modere LED-Lampen und sparen Sie bis zu 90 Prozent Energie für Ihre Beleuchtung zu Hause.
  • Schalten Sie Elektronikgeräte aus, wenn sie nicht in Gebrauch sind, oder nutzen Sie Steckerleisten mit Ein- und Ausschalter.
  • Setzen Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte, etwa bei Kühlschränken, Waschmaschinen und Trocknern, auf energieeffiziente Modelle.
  • Achten Sie bei Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, für die es kein einheitliches Energieeffizienzlabel gibt, zum Beispiel Computer, Drucker oder Notebooks, auf freiwillige Labels wie den Blauen Engel oder das EU-Eco-Label.
  • Waschen Sie Ihre Kleidung, wenn möglich, mit kaltem Wasser.
  • Verzichten Sie auf den Einsatz eines Wäschetrockners und lassen Sie Ihre Kleidung an der Luft trocknen.
  • Dichten Sie undichte Fenster und Türen ab, um Zugluft zu reduzieren.
  • Installieren Sie wassersparende Duschköpfe und Armaturen.
  • Lassen Sie regelmäßig eine Heizungswartung durchführen.
  • Nutzen Sie Thermostate für eine smarte Heizungssteuerung.
  • Für Hauseigentümer:innen: Prüfen Sie, ob eine energetische Sanierung, zum Beispiel ein Heizungstausch, für Ihr Bestandsobjekt sinnvoll sein könnte. Wer jetzt auf Erneuerbare umrüstet, kann dabei nicht nur von staatlichen Fördermitteln profitieren, sondern langfristig auch Geld sparen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel „Alles zum Heizungsgesetz“.
  • Neubau in Sicht? Planen Sie am besten von Anfang an eine Immobilie mit einer hohen Energieeffizienz, etwa ein sogenanntes Niedrigenergiehaus. Mehr dazu erklären wir in unserer Serie „Klimaschutz im Alltag“.
12. März 2025
Energiespartipps

Text: Sophie Makkus. Fotos: Getty Images. Artikel vom 06.02.2024, zuletzt überarbeitet am 10.03.2025.

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