
Das ändert sich 2025 bei den Energieeffizienzklassen
Warum überhaupt neue Energieeffizienzlabels?
Die Energieeffizienz der gekennzeichneten Geräte konnte seit der Einführung der EU-Energieverbrauchskennzeichnung 1998 erheblich gesteigert werden, meldete das Umweltbundesamt. Diese zwar wünschenswerte Steigerung hat allerdings auch dazu geführt, dass die meisten Geräte schnell in Klasse A zu finden waren. Um mehr Differenzierung zu schaffen, wurden die sogenannten Plus-Klassen A+, A++ und A+++ als Zwischenlösung eingeführt.

Seit März 2021 gelten die neuen Effizienzklassen für Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Waschtrockner sowie Geschirrspüler und Fernseher. Im September 2021 fielen dann auch Lichtquellen unter die neue Energielabelverordnung. Diese sieht keine Plus-Klassen mehr vor, sondern eine Klassifizierung von A bis G, die es den Verbraucher:innen einfacher machen soll, den Überblick zu behalten. Geblieben ist die Einteilung in die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot. Grün bedeutet besonders energieeffizient, Rot bezeichnet die schlechteste Energieeffizienz.
Ein Gerät, das vor der Änderung in die Kategorie A+++ fiel, war danach vielleicht nur noch in Klasse E zu finden. Diese Verschiebung ergab sich aus den neuen Anforderungen, die nun zusätzlich in die Bewertung miteinbezogen werden. Neben dem Stromverbrauch fließen beispielsweise auch die Reparaturfreundlichkeit, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die Wiederverwertung am Ende der Lebensdauer mit in die Bewertung ein. Damit soll eine klimafreundliche Kreislaufwirtschaft gefördert werden.
Nach Schätzungen der Europäischen Kommission kann mit diesen neuen Maßnahmen bis 2030 so viel Strom gespart werden, wie Belgien und Luxemburg zusammen in einem Jahr verbrauchen. In unserem Ratgeber finden Sie weitere Energiesparmaßnahmen, die Sie ganz einfach zu Hause umsetzen können.
Wichtige Änderung 2025
Die bestehenden Anforderungen bleiben auch im Jahr 2025 unverändert. Mit den Wäschetrocknern wird lediglich ein neuer Gerätetyp in das System aufgenommen und muss künftig mit den bereits 2021 eingeführten Energielabels gekennzeichnet werden. Ab März 2025 beginnt eine Übergangsphase, in der die Anbietenden sowohl in Elektromärkten als auch in Onlineshops verkaufte Geräte mit zwei Energielabels ausliefern müssen. Das neue Label wird dem Gerät dabei beigelegt. Ab Juli 2025 sind Händler:innen verpflichtet, das neue Energielabel gut sichtbar auf Wäschetrocknern – einschließlich Auslaufmodellen – innerhalb von 14 Arbeitstagen anzubringen.
Wie sehen die neuen Energieeffizienzlabels aus?
Nicht nur die Energieeffizienzklassen haben sich geändert. Eine weitere Neuerung soll laut Verbraucherzentrale die Vergleichbarkeit erleichtern: Auf den neuen Energieeffizienzlabeln beziehen sich die Verbrauchsangaben bei Wasch- und Spülmaschinen auf 100 Durchgänge – anstatt wie bisher auf 220 oder 280. Außerdem wird der Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr angegeben. Interessierte Käufer:innen können dadurch einfach den eigenen Verbrauch im Kopf überschlagen und das passende Gerät für ihr Zuhause aussuchen.
Übrigens: Wie Sie ganz einfach Ihren Stromverbrauch berechnen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Zusätzlich zu Informationen über den Wasserverbrauch pro Waschzyklus, den nutzbaren Rauminhalt oder die Geräuschemissionen weist das neue Energielabel einen QR-Code auf. Dieser kann mit dem Smartphone gescannt werden, um weitere Angaben zu einem Produkt abzurufen. Die Datenbank wird direkt von den Herstellern mit Informationen gefüllt und ist in der gesamten EU verfügbar.

Gut zu wissen: Das neue Energieeffizienzlabel mit den einheitlichen Klassen A bis G gilt ab 2025 für folgende Geräte und Produkte:
Spülmaschine
Waschmaschine
Waschtrockner (Waschmaschine und Trockner in einem Gerät)
Wäschetrockner (keine Waschfunktion)
Kühlschrank
Gefriergerät
Fernseher
Monitor
Lampen
Lichtquellen
Für alle anderen kennzeichnungspflichtigen Elektrogeräte wie Dunstabzugshaube, Staubsauger oder Backofen findet die Umstellung voraussichtlich erst ab 2026 statt. Dann ändern sich auch die Effizienzklassen für Heizungen, Warmwasserbereiter und Brennstoffkessel. Nicht nur darum kann sich ein Heizungstausch lohnen, denn auch beim Heizungsgesetz gibt es einige Änderungen. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Geräte- und Produktgruppen ein neues EU-Energieeffizienzlabel mit der Einstufung von A bis G erhalten.
Derzeit finden sich im Handel also sowohl alte als auch neue Energieeffizienzlabels. Wichtig: Es lassen sich nur Geräte innerhalb einer Produktgruppe vergleichen. Die Grenzwerte für den Energieverbrauch sind beispielsweise bei einem Kühlschrank anders als bei einem Backofen oder Fernseher und deshalb nicht vergleichbar.
Übrigens: Für viele Elektrogeräte, insbesondere in der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, gibt es keine einheitliche Kennzeichnungspflicht für den Energieverbrauch. Einen Hinweis auf einen niedrigen Stromverbrauch können jedoch freiwillige Labels geben.
Wann ist es sinnvoll, ein neues Elektrogerät anzuschaffen?
Um Ressourcen zu sparen, sollten Elektrogeräte, solange sie ohne Einschränkungen funktionieren, möglichst lange genutzt werden. Expert:innen der Verbraucherzentrale raten jedoch dazu, Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler regelmäßig auf ihren Verbrauch und ihre Effizienz zu überprüfen. Übersteigen die Energiekosten des alten Gerätes die eines neueren Modells deutlich und wird das Gerät mehrmals die Woche genutzt, lohnt sich ein Neukauf aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht. Läuft eine Waschmaschine in einem Vierpersonenhaushalt beispielsweise fast täglich, sollte sie nach sechs bis sieben Jahren gegen ein energieeffizienteres Gerät getauscht werden. In einem Singlehaushalt, in dem nur einmal die Woche gewaschen wird, kann der Austausch deutlich später erfolgen.
Noch nachhaltiger mit Ökostrom
Elektrogeräte mit einer guten Energieeffizienzklasse sind stromsparend und belasten die Umwelt weniger. Um den eigenen ökologischen Fußabdruck noch weiter zu minimieren, lohnt sich auch ein Umstieg auf 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Wir beraten Sie gern.
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