Pärchen auf dem Sofa vor der Heizung
Gut zu wissen

Ab wann sollte man anfangen zu heizen?

Wann beginnt die Heizsaison? Und wann endet sie? Das fragen sich viele Verbraucher:innen jedes Jahr im Herbst und Frühling. So viel vorab: Eine gesetzliche Regelung zur Heizperiode gibt es in Deutschland zwar nicht. Es haben sich aber bestimmte Zeiträume etabliert, in denen die Heizung ein- beziehungsweise abgeschaltet werden sollte. Hier die wichtigsten Informationen auf einen Blick.

Ab wann sollte man heizen?

Die Entscheidung, wann die Heizung in den kalten Monaten eingeschaltet werden sollte, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Als erste wichtige Schlüsselfaktoren für den Beginn der Heizperiode gelten das individuelle Wohlbefinden und gesundheitliche Aspekte. Schließlich empfindet jeder Mensch Kälte anders, und ältere Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Problemen benötigen möglicherweise eine wärmere Umgebung als junge und gesunde Menschen.

Im Artikel „6 Tipps für das optimale Raumklima“ lesen Sie, was die optimale Raumtemperatur in Schlafzimmer, Küche und Co. ist und warum es sinnvoll ist, diese Temperaturen möglichst nicht zu unterschreiten.

Wann die Heizung angestellt werden sollte, hängt aber auch mit der Außentemperatur und der Gebäudeeffizienz beziehungsweise dem energetischen Zustand und Alter der bewohnten Immobilie zusammen. Folgende Richtwerte geben an, ab wann welches Gebäude beheizt werden sollte:

Tabelle_Ab_wann_heizen

Die Gründe, weshalb die Heizperiode in unterschiedlichen Gebäuden bei unterschiedlich hohen Außentemperaturen beginnen sollte, liegen auf der Hand: Unsanierte, vor 1977 errichtete Altbauten etwa haben oft eine schlechte Wärmedämmung und nur einfach verglaste Fenster, was zu einem hohen Wärmeverlust führt. Gebäude, die zwischen 1977 und 1995 errichtet wurden, verfügen meist bereits über eine bessere Isolierung und doppelt verglaste Fenster. Moderne, nach 1995 erbaute Gebäude sind dagegen in der Regel gut isoliert und verfügen über moderne Heizsysteme. Niedrigenergie- und Passivhäuser wiederum verfügen über eine ausgezeichnete Isolierung und hocheffiziente Heiztechnologien.

Nahaufnahme der Hände eines Handwerkers der ein Fenster mit einem Dichtungsband abdichtet
Der Energieverbrauch beim Heizen lässt sich durch verschiedenste Maßnahmen reduzieren. So helfen etwa eine gute Isolierung und Dichtung von Fenstern und Türen, Wärmeverluste zu minimieren.

Gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Heizperiode?

Wie bereits eingangs beschrieben, gibt es keine gesetzliche Verordnung, die Immobilienbesitzer:innen und Mieter:innen eine feste Heizperiode vorschreibt. Allerdings sind Vermieter:innen verpflichtet, ihren Mieter:innen in der kälteren Jahreszeit – meist ist im Mietvertrag der Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 30. April angegeben – die Möglichkeit zu bieten, eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius tagsüber und 18 Grad nachts in den bewohnten Räumen erreichen zu können. Vermieter:innen haben in diesem - oder aber in einem gegebenenfalls anderen, im Mietvertrag festgelegten - Zeitraum also für eine funktionierende Heizung zu sorgen.

Selbstverständlich kann es sich in manchen Jahren aber auch außerhalb der in den meisten Mietverträgen definierten Heizperiode so abkühlen, dass die oben genannten Temperaturen ohne Heizen nicht in den Räumen erreicht werden können. Dann muss die Heizung notfalls auch im Mai oder September eingeschaltet werden können. Hierzu gibt es allerdings ebenfalls keine gesetzlichen Vorschriften.

In verschiedenen Gerichtsurteilen, die beispielsweise in einer Tabelle der Stiftung Warentest aufgelistet sind, ist jedoch festgehalten worden, dass Mieter:innen Anspruch auf eine funktionierende Heizung haben, wenn die Außentemperaturen unter 16 Grad Celsius fallen oder die Temperaturen in der Wohnung an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen unter 18 Grad Celsius bleiben. Andernfalls, so urteilten Richter:innen schon des Öfteren, haben sie nach § 536 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) das Recht zur Mietminderung.

Für Mieter:innen wichtig zu wissen: Auch sie haben das Heizen betreffend Pflichten. Sie dürfen grundsätzlich zwar immer dann heizen, wenn es ihnen beliebt. Die Wohnung darf dadurch jedoch keinen Schaden nehmen. Heizen Mieter:innen zum Beispiel gar nicht und kommt es daraufhin zu Schimmelbefall in der Wohnung, Schäden an der Substanz des Gebäudes oder Frostschäden an Wasserleitungen, können sich daraus auch für sie rechtliche Konsequenzen ergeben.

Übrigens: Auch Mieter:innen, die für längere Zeit abwesend sind, müssen dafür sorgen, dass ihr Zuhause ausreichend beheizt wird. Wer im Winter also längere Zeit in den Urlaub fährt, sollte sich darum kümmern, dass eine andere Person gegebenenfalls die Heizung aufdreht, wenn es friert.

Ein Mann regelt die Temperatur an einem digitalen Heizkörperthermostat
Die Entscheidung, wann die Heizung in den kalten Monaten eingeschaltet werden sollte, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Neben dem individuellen Wohlbefinden spielt vor allem die Gebäudeeffizienz der bewohnten Immobilie eine Rolle.

Wie heizt man effizient?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren und damit die Heizkosten zu senken, ohne dass man dabei frieren muss. Wer etwa smarte Thermostate nutzt, kann seine Heizung nach Bedarf regulieren und unnötigen Energieverbrauch vermeiden. Moderne Heizsysteme ermöglichen es zudem, per App Zeiten vorab festzulegen, zu denen die Heizleistung minimiert wird, etwa bei längeren Abwesenheiten und Urlauben.

Wichtig sind außerdem eine gute Isolierung und Dichtung des Dachs, der Wände, Fenster und Türen. Dadurch lassen sich Wärmeverluste minimieren. Das gilt auch für die optimale Nutzung von Heizkörpern, die niemals von Möbeln oder Vorhängen verdeckt werden sollten, damit die Wärme frei in den Raum strömen kann. Zusätzlich sind eine regelmäßige Wartung der Therme sowie die optimale Einstellung der Heizung – egal, ob Wärmepumpe oder Gastherme – empfehlenswert.

Im Artikel „Pflicht zum Heizungscheck: Was Sie jetzt wissen müssen“ lesen Sie, inwiefern der seit Oktober 2022 verpflichtend eingeführte Heizungscheck für Gasheizungen für mehr Effizienz und damit weniger Energieverbrauch sorgt.

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Viele weitere Tipps zum ökonomisch und ökologisch sinnvollen Heizen gibt es im Artikel „So bleibt die Wohnung trotz begrenzter Heizleistung warm“.

Wieso es wichtig ist, die Heizung regelmäßig zu entlüften, erfahren Sie im Artikel „Heizung entlüften – so funktioniert’s!“.

Im Artikel „Profi-Tipp: Heizkurve optimal einstellen – so geht es“ erklären wir, wie sich die Heizkurve richtig einstellen lässt.

Und im Artikel „Heizenergie sparen mit dem hydraulischen Abgleich“ lesen Sie, wie Sie durch den hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage zehn bis 15 Prozent Heizenergie sparen können.

30. Oktober 2024
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Heizen

Text: Elena Rudolph. Foto: Getty Image.

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