
Heizung entlüften – so gehen Sie vor
Wann sollten Sie die Heizkörper entlüften?
Expert:innen empfehlen, die Heizung einmal im Jahr zum Start der Heizsaison zu entlüften, weil so sichergestellt werden kann, dass sich keine Luft in den Heizkörpern sammelt und sie effizient arbeiten. Durch das unkomplizierte Entlüften lassen sich so jede Menge Energie und Heizkosten sparen.
Selbst wenn Sie Ihre Heizung nicht jährlich entlüften wollen, gibt es zwei eindeutige Signale, wann sie es unbedingt tun sollten:
- Gluckern in den Heizkörpern. Das Geräusch wird von Luftblasen erzeugt, die in der Heizanlage zirkulieren und die Effizienz der Anlage verringern.
- Heizkörper bleibt im oberen Teil kalt. Das liegt daran, dass die Luft innerhalb des Heizkörpers nach oben steigt und – anders als das Heizungswasser – die Wärme nicht richtig transportieren kann, also ebenfalls zu ineffizientem Heizen führt.
Tipp: Rein rechtlich gesehen sind Vermieter:innen für die Instandhaltung der Heizungsanlage verantwortlich. Darum übernehmen einige Vermieter:innen das Entlüften der Heizung oder engagieren entsprechende Handwerker:innen. Schauen Sie in Ihren Mietvertrag oder sprechen Sie Ihre Vermietenden darauf an.
Sie möchten eine neue Heizung?
Auch nach dem Heizungstausch sollten die Heizkörper unbedingt entlüftet werden. Wenn Sie noch nicht sicher sind, auf welches System Sie umsteigen möchten, helfen die enercity-Expert:innen gerne.
Welches Werkzeug braucht man?
Um Ihre Heizung richtig zu entlüften, brauchen Sie keine große Werkzeugkiste, denn die Liste an Werkzeug und Equipment, das Sie benötigen, ist sehr überschaubar:
- Entlüftungsschlüssel
Hierbei handelt es sich um einen einfachen Vierkantschlüssel, mit dem Sie jede handelsübliche Heizung entlüften können. Sie bekommen ihn für kleines Geld in jedem Baumarkt, Sanitärfachgeschäft oder im Online-Versandhandel.
- Auffangbehältnis & Lappen
Um zu verhindern, dass austretendes Wasser auf Ihren Boden tropft, sollten Sie eine kleine Schüssel zur Hand haben. Ein einfaches Trinkglas, eine Tupperdose oder ein leerer Joghurtbecher eignen sich ebenfalls, denn es sollte nicht viel Wasser beim Entlüften austreten. Falls doch einmal etwas danebengehen sollte, empfehlen wir, einen Wischlappen zur Hand zu haben.

Heizung entlüften ohne Schlüssel: Möglich – aber seien Sie bitte vorsichtig!
Haben Sie keinen Entlüftungsschlüssel zur Hand, können Sie auch anderes Werkzeug nutzen. Verfügt das Heizungsventil beispielsweise über einen Schlitz, können Sie es ganz einfach mit einem Schraubenzieher öffnen und schließen. Wenn Sie rund um das Ventil genügend Platz haben, können Sie alternativ mit einer Kombizange oder einem Maulschlüssel arbeiten.
Aber Vorsicht: Denken Sie daran, dass Sie das Ventil auch wieder schnell schließen können müssen, sobald Wasser austritt. Wir empfehlen Ihnen daher explizit den Entlüftungsschlüssel.
Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern: So entlüften Sie Ihre Heizung selbst
Mit dieser einfachen Anleitung ist das Heizungsentlüften ein Kinderspiel – egal, ob im Eigenheim oder in einer Mietwohnung. Gut zu wissen: Am effektivsten entlüften Sie die Heizungen im Gebäude, indem Sie in der untersten Etage anfangen und sich dann nach oben arbeiten. Handelt es sich um eine eingeschossige Wohnung, ist die Reihenfolge egal.

Schritt 1: Stellen Sie die Umwälzpumpe ab
Bevor Sie mit dem Entlüften starten, drehen Sie alle Thermostate Ihrer Heizkörper voll auf. Im nächsten Schritt stellen Sie die Umwälzpumpe ab. Auf diese Weise wird die Zirkulation in der Heizungsanlage gestoppt. Achtung: Wärmepumpen sollte man nicht abrupt ausschalten, weil das den Kompressor beschädigen kann. Warten Sie 30 bis 60 Minuten, bis sich die Luft im oberen Teil der Heizkörper gesammelt hat.
Hinweis für Mieter:innen: Als Bewohner:innen einer Mietwohnung kommen Sie in der Regel nicht so einfach an die Umwälzpumpe Ihres Hauses oder ein Absperrventil heran. In diesem Fall können Sie die Heizung auch ohne Ausschalten der Umwälzpumpe entlüften – es dauert aber länger, da die Luftblasen weiter mit dem Wasser zirkulieren. Außerdem ist es ratsam, die Vermietenden darüber zu informieren, dass die Heizkörper in Ihrer Wohnung entlüftet wurden. So wissen sie Bescheid, dass sie den Wasserstand der Heizungsanlage kontrollieren und gegebenenfalls Wasser nachfüllen müssen.
Schritt 2: Drehen Sie das Heizkörperventil auf
Nehmen Sie sich als Nächstes Ihren Entlüftungsschlüssel und das Auffanggefäß. Drehen Sie mit dem Schlüssel das Heizkörperventil gegen den Uhrzeigersinn leicht auf, bis es zu zischen und zu blubbern anfängt. Das Ventil befindet sich in der Regel gegenüberliegend zum Thermostat.
Halten Sie den Behälter unter das Ventil, um heruntertropfendes Heizungswasser aufzufangen. Kommt nur noch Wasser heraus, befindet sich keine Luft mehr im Heizkörper. Drehen Sie das Ventil dann schnell wieder zu.


Schritt 3: Prüfen Sie den Wasserdruck Ihrer Heizungsanlage
Haben Sie die Luft aus jedem Ihrer Heizkörper gelassen und alle Ventile wieder fest verschlossen, können Sie die Umwälzpumpe wieder anstellen beziehungsweise Ihren Heizkreislauf wieder öffnen.
Anschließend sollten Sie unbedingt den Wasserdruck Ihrer Heizungsanlage prüfen. Werfen Sie hierfür einen Blick auf das Manometer (die Druckanzeige) Ihrer Anlage. Oft zeigen farbliche Markierungen, ob alles „im grünen Bereich“ liegt. Falls nicht, können Sie sich an der folgenden Faustregel orientieren: Der Druck sollte bei einem Einfamilienhaus zwischen einem und zwei Bar liegen. Liegt er darunter, müssen Sie dem System neues Wasser zuführen. Checken Sie dafür die Bedienungsanleitung Ihres Heizsystems. Weitere Infos bekommen Sie in unserer Anleitung zum Nachfüllen von Heizungswasser.
Sie haben weitere Fragen? Diese beantworten wir gerne in unseren FAQs:
Gibt es eine automatische Heizkörperentlüftung?
Warum zieht die Heizung Luft?
Welche Fehler kann man beim Entlüften machen?
Muss man Wasser nachfüllen, nachdem die Heizung entlüftet wurde?
Wie lange sollten Sie die Thermostate der Heizkörper vor dem Entlüften aufdrehen?
Kann man die Heizkörper entlüften, wenn die Heizung an ist?
Newsletter abonnieren
Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!