So bleibt die Wohnung trotz begrenzter Heizleistung warm
Die Bundesregierung hat Ende August 2022 auf Basis des Energieschutzgesetzes zwei Verordnungen beschlossen, die den Gas- und Energieverbrauch senken sollen. Vor allem beim Heizen gibt es großes Einsparpotenzial. Dafür werden vorläufig ab 1. September 2022 bis zum 28. Februar 2023 Klauseln in Mietverträgen ausgesetzt, die Mieter dazu verpflichten, eine bestimmte Mindesttemperatur in den gemieteten Räumen sicherzustellen. Das verschafft einen größeren Spielraum, um Energie zu sparen. Die Mieter bleiben allerdings verpflichtet, durch angemessenes Heiz- und Lüftungsverhalten Schäden an der Mietsache vorzubeugen. Unsere Tipps verraten, wie Sie Schimmelbildung verhindern und die Wohnung im Winter trotz geringerer Heizleistung warm halten.
Heizkörper freiräumen
Damit Heizkörper effektiv die Wärme im Raum verteilen können, sollten sie möglichst frei stehen und nicht von Möbeln, Vorhängen oder Holzverkleidungen verdeckt werden. Dadurch verbessert sich die Wärmeabgabe, und es können keine Wärmestaus entstehen. So wird verhindert, dass, während es direkt am Heizkörper schön warm ist, der Rest des Raumes kühl bleibt. Die Faustregel lautet: immer mindestens eine Handbreit Platz vor dem Heizkörper. Besser ist es aber, wenn überhaupt nichts davorsteht. So wird der Raum auch bei niedrigeren Thermostateinstellungen gut geheizt.
Heizung entlüften
Ein Luftpolster im Heizkörper kann sich negativ auf die Heizleistung auswirken. Es verhindert nämlich die Zirkulation des zum Heizen benötigten warmen Wassers. Die Folge: Wir drehen den Thermostat höher und verbrauchen mehr Energie. Sparen lässt sich, indem die Heizung spätestens bei gluckernden Geräuschen entlüftet wird. Aber auch wenn der Heizkörper im oberen Teil kalt bleibt, sollte überschüssige Luft abgelassen werden. Eine Anleitung zum Entlüften der Heizung haben wir in unserem Ratgeber für Sie.
Heizkörpernischen isolieren
Besonders im Altbau sind die Wände hinter der Heizung häufig sehr dünn. Ein Teil der Wärme wird so nach außen abgegeben. Das treibt den Energieverbrauch und die Heizkosten in die Höhe. Spezielle Dämmplatten oder -folien, die direkt auf der Wand hinter dem Heizkörper angebracht werden, reflektieren die Wärme und lassen sie nicht entweichen. Die Heizleistung verbessert sich, obwohl auf einer niedrigeren Stufe geheizt wird.
Fenster und Türen abdichten
Auch geschlossene Fenster sorgen für einen Wärmeverlust. Besonders hoch ist dieser, wenn Einfachverglasungen vorhanden sind. Hier entweichen bis zu 70 Prozent mehr Wärme als bei modernen Fenstern mit Doppel- oder Dreifachverglasung. Zudem kühlen Räume durch undichte Fenster und Türen schneller aus. Selbstklebendes Dichtungsband aus Schaumstoff und Isolierfolie helfen, den Wärmeverlust zu verringern. Zudem reduzieren Thermovorhänge aus Wollfilz und Zugluftstopper vor der Tür das Eindringen kalter Luft. Achtung: Auf regelmäßiges Lüften sollte nicht verzichtet werden, da sonst die Luftfeuchtigkeit in den Räumen steigt und Schimmel droht. Wie Sie Fenster und Türen richtig abdichten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Rollläden, Jalousien und Vorhänge schließen
Neben Zugluftstoppern schränken auch Rollläden, Jalousien und Vorhänge den Wärmeverlust über die Fenster ein. Besonders in der Nacht, wenn die Außentemperaturen am niedrigsten sind, sollten Rollläden, Jalousien und Vorhänge geschlossen werden, denn so entweicht weniger warme Luft. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik hat in einer Untersuchung festgestellt, dass geschlossene Rollläden den Wärmedurchgang bei älteren Fenstern bis zu einem Drittel reduzieren und selbst bei modernen Fenstern den Wärmeschutz noch verbessern können.
Teppiche auf kalten Böden auslegen
Laut Energieagentur NRW beträgt der Anteil des Wärmeverlustes über den Boden bei einem Haus bis zu zehn Prozent. Das liegt daran, dass Fliesen, Laminat, Parkett- und Steinböden Wärme nicht gut halten können. Eine Abdeckung mit Teppichen oder Läufern verhindert zum Großteil das Auskühlen der Räume über den Boden. Dadurch muss weniger geheizt werden.
Regelmäßig das Raumklima kontrollieren
Um Energie zu sparen, reicht es schon aus, die Heizung um ein Grad herunterzudrehen und den Thermostat richtig einzustellen. Dafür ist es wichtig, zu wissen, wie warm es in den verschiedenen Räumen sein sollte, damit man sich wohlfühlt und nicht friert und damit sich kein Schimmel bildet. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sollten alle Räume im Haushalt konstant auf mindestens 16 Grad Celsius geheizt werden. Flure bilden mit 15 Grad Celsius die Ausnahme. In Wohnräumen sollte es nicht wärmer als 20 Grad Celsius sein, rät das BMUV. Weitere Informationen zur Raumtemperatur und Tipps zum Heizkostensparen bekommen Sie in unserem Ratgeber „Richtig heizen“. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt dabei zwischen 40 und 60 Prozent in Wohn- und Schlafräumen, im Badezimmer zwischen 50 und 70 Prozent. Damit die Feuchtigkeit aus den Räumen entweichen kann, sollte regelmäßig kurz mit vollständig geöffnetem Fenster gelüftet werden.
Newsletter abonnieren
Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!