Ein Paar steht vor einer Photovoltaik-Anlage und schaut sich an.
Solarenergie rentabler machen

So lohnt sich ein Stromspeicher für die Photovoltaikanlage

Möchten Sie Energie nicht nur ökologisch, sondern auch möglichst wirtschaftlich nutzen? Dann sollten Sie über eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher nachdenken. So stellen Sie sicher, dass deutlich mehr der umweltfreundlich und preiswert erzeugten Energie in Ihrem Haushalt genutzt werden kann. Wir zeigen die aktuellen Möglichkeiten und beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist ein Batteriespeicher für Photovoltaik?

Ein Batteriespeicher sorgt dafür, dass Ihre erzeugte Solarenergie zu Hause gespeichert werden kann und zu einem späteren Zeitpunkt für die Nutzung zur Verfügung steht. Das ist äußerst wirtschaftlich. Denn üblicherweise erzeugen Photovoltaikanlagen am meisten Energie, wenn sie im Haushalt gar nicht genutzt wird – mittags etwa, wenn es draußen schön hell ist und die Eltern bei der Arbeit und die Kinder in der Schule sind. Die Energie fließt ins Stromnetz. Dafür erhalten Sie je nach Leistung der Photovoltaikanlage etwa 8,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Das ermöglicht die Einspeisevergütung, geregelt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die über 20 Jahre an Sie ausgezahlt wird.

Nahaufnahme eines Bauplans, der ein Haus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem Batteriespeicher im Keller zeigt.
Wer seinen selbst produzierten Sonnenstrom möglichst wirtschaftlich nutzen möchte, sollte über eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher nachdenken.

Vergleichen Sie diesen Betrag mit dem aktuellen Strompreis, wird deutlich: Es ist nicht nur ökologisch besser, sondern auch wirtschaftlich deutlich sinnvoller, möglichst viel Ihrer erzeugten Energie selbst zu nutzen.

Neu im Thema? Dann informiert Sie unser Artikel „Photovoltaik für Einsteiger“ mit allen wissenswerten Fakten und Begriffen.

Wie funktioniert die Energiespeicherung?

Moderne Batteriespeichersysteme für Photovoltaikanlagen sind in der Regel sogenannte Lithium-Ionen-Speicher. Sie bestehen aus den folgenden Komponenten:

  • Batteriemanagementsystem: steuert das Laden und Entladen der Akkus
  • Akkumulator: speichert die elektrische Energie
  • Elektronik: zur Anbindung an das Internet
  • Monitoring: überwacht Stromerzeugung, -verbrauch und -bezug aus dem öffentlichen Stromnetz
  • Transformator: wandelt hohe Stromspannung in niedrige um und andersherum 
  • Wechselrichter: wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um
  • Energiemanagement: kontrolliert das Laden des Stromspeichers
  • Laderegler: schützt vor einer Tiefenentladung des Akkus

Was kostet ein Stromspeicher für PV-Anlagen?

Ihre Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher auszustatten kostet Sie rund 1000 Euro pro kWh Speicherkapazität. Üblicherweise wird ein Einfamilienhaus mit einem 10-kWh-Speicher ausgestattet. Reicht für Sie ein kleinerer Speicher mit bis zu 7 kWh aus, so kalkulieren Sie bitte mit 1200 Euro pro kWh. Teurer wird es, wenn Ihr anvisiertes Modell über Zusatzfunktionen wie beispielsweise eine Notstromfunktion verfügen soll. Zum Gerätepreis addieren sich die Einbaukosten. Diese bewegen sich je nach individuellem Aufwand in Ihrem Zuhause zwischen 900 und 4000 Euro.

Planen Sie, sich eine PV-Anlage samt Speicher zuzulegen? Dann sollten Sie für ein Einfamilienhaus mindestens 20.000 Euro einplanen. Am besten lassen Sie sich unverbindlich und kostenlos von uns ein Angebot erstellen. Für 100 Prozent Planungssicherheit!

Ein Mann und eine Frau laufen durch den Garten eines Einfamilienhauses und wirbeln dabei ihre Tochter an den Händen durch die Luft
Der größte Vorteil eines Speichersystems liegt darin, dass Hausbesitzer:innen damit ihren Eigenverbrauch und folglich ihren Autarkiegrad steigern können.

Ab wann lohnt sich ein PV-Stromspeicher?

Je mehr Strom Sie aus Ihrer PV-Anlage nutzen können, desto unabhängiger sind Sie von Energie aus dem öffentlichen Netz und desto eher rentiert sich ein Stromspeicher für Sie. Doch was heißt das konkret für Ihre persönliche Situation? Gehen Sie unsere Checkliste Schritt für Schritt durch. Am Ende können Sie ganz einfach berechnen, ob sich Photovoltaik mit Stromspeicher in Ihrem Haushalt lohnt.

  1. Wie viel Energie speisen Sie in das öffentliche Netz ein?
    Ihr Netzbetreiber zahlt Ihnen hierfür monatlich einen Abschlag. Diesen Betrag benötigen Sie, um auszurechnen, ob sich ein Speicher für Photovoltaik lohnt.

     
  2. Können Sie zukünftig mehr Energie zu Hause nutzen als bisher?
    Eine PV-Anlage mit Speicher auszustatten ist nur dann sinnvoll, wenn das Plus an Energie auch benötigt wird. Das kann beispielsweise durch die Anschaffung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe der Fall sein oder wenn sich Ihre Familie vergrößert.

     
  3. Wie viel Energie beziehen Sie über Ihren Energiedienstleister?
    Nehmen Sie Ihre Jahresabrechnung zur Hand, um den Betrag beziffern zu können.

     
  4. So können Sie jetzt ausrechnen, ob sich Photovoltaik mit Stromspeicher lohnt!
    • Addieren Sie die Kosten für Anschaffung und Einbau des Stromspeichers mit Ihren Stromkosten.
    • Ziehen Sie hiervon die Einnahmen aus der Einspeisevergütung ab. Dafür den Abschlagsbetrag mit zwölf multiplizieren.
    • Teilen Sie dann den Betrag durch 20 (dies ist die angenommene Lebensdauer des Stromspeichers in Jahren), um Ihre jährlichen Investitionskosten zu ermitteln.
    • Sind diese Kosten niedriger als der Betrag, den Sie für Ihre Energie aus dem öffentlichen Netz zahlen? Dann rentiert sich ein Stromspeicher in Ihrem Haushalt und bei Ihrem Nutzungsverhalten.

Rentiert sich die Investition in eine PV-Anlage? Auch das lässt sich genau ausrechnen. Wir machen es vor, sodass Sie besser planen können.

Ein modernes Haus mit PV-Anlage.

Kann man einen Stromspeicher für PV-Anlagen nachrüsten?

Technisch ist dies möglich – sowohl für DC- (Gleichstrom) als auch AC- (Wechselstrom) gekoppelte Speichersysteme. Das Alter der Photovoltaikanlage spielt an dieser Stelle eine wichtige Rolle. Anlagen, die keine Einspeisevergütung mehr erhalten und folglich über 20 Jahre alt sind, sollten von Expert:innen geprüft werden. Sicherheit und Leistung werden dabei kontrolliert, und es wird entschieden, ob gegebenenfalls die Installation einer neuen Anlage rentabler ist. Modelle, die bis 2013 in Betrieb genommen wurden, erhalten noch eine deutlich höhere Einspeisevergütung. Wer rein wirtschaftlich agiert, sollte genau nachrechnen, wie lange es dauert, bis sich ein Stromspeicher lohnt.

Wie groß muss ein Batteriespeicher für PV sein?

Wichtig ist, dass der Batteriespeicher sowohl zur Photovoltaikanlage als auch zum angestrebten Verbrauch passt. Häufig werden zu große Speicher angeschafft. Das treibt nicht nur die Anschaffungskosten in die Höhe. Der Batteriespeicher wird zudem nicht optimal genutzt, wenn sein Ladezustand zu wenig ausgeschöpft wird, wodurch er schneller altert.

Wer mindestens die Hälfte seines Energiebedarfs mit Solarenergie decken möchte, kann sich an folgender Faustregel orientieren:

Pro 1000 Kilowattstunden Stromverbrauch sind Solarmodule mit einem Kilowatt Leistung notwendig. Und je Kilowatt Photovoltaikleistung sollten 0,7 Kilowattstunden Speicherkapazität vorhanden sein.

Zusätzlich sollte der Strombedarf zwischen den Abend- und Morgenstunden (Sonnenuntergang und Sonnenaufgang) bekannt sein. Notieren Sie sich die Werte über mindestens eine Woche im Sommer sowie im Winter. Dauert Ihnen das zu lange, können Sie auch den Jahresstromverbrauch durch 365 Tage teilen und nochmals halbieren, um zumindest einen Richtwert für die passende Speicherkapazität der Batterie zu ermitteln.

15 bis 20
Jahre
sollte die Lebensdauer eines Stromspeichers betragen.

Wie lange kann ein Stromspeicher Energie speichern?

Theoretisch so lange, bis Sie die Energie nutzen. Doch gemeint ist natürlich die Lebensdauer der Stromspeicher. Sie ist von verschiedenen Faktoren abhängig und sollte mindestens zehn Jahre betragen, besser jedoch 15 bis 20 Jahre.

Worauf ist bei Auswahl und Gebrauch eines passenden Gerätes zu achten?

  • Zyklenzahl: Dieser Wert gibt, wie häufig der Speicher ohne signifikante Kapazitätsverluste ge- und entladen werden kann.
  • Ladezustand: Dieser sollte nicht über längere Zeiträume voll sein.
  • Standort: Stromspeicher müssen kühl (< 25 Grad Celsius) und trocken aufgestellt werden.

Welche Stromspeicher gibt es?

Stromspeicher für PV sind in der Regel entweder Lithium-Ionen- oder Bleispeicher. In der Übersicht finden Sie die wichtigsten Daten zum Vergleich:

 
Lithium-Ionen-Speicher
Bleispeicher
Lebensdauer
20 Jahre
10 Jahre
Ladetiefe
80–95 Prozent
50–60 Prozent
Wirkungsgrad
90 Prozent
70 Prozent
Ladedauer
1 Stunde
bis zu 8 Stunden

 

Werden Stromspeicher für PV-Anlagen gefördert?

Sowohl Kommunen und Städte als auch Bundesländer haben Förderprogramme aufgelegt. Da die Entwicklung sehr dynamisch ist, empfehlen wir Ihnen, mit Ihrer örtlichen Verwaltung oder Ihrem Energiedienstleister Kontakt aufzunehmen und sich über den aktuellen Stand zu informieren. Wichtig zu wissen: Anträge auf Förderung sind vor dem Kauf eines PV-Stromspeichers zu stellen. Außerdem muss die Anlage mit dem öffentlichen Stromnetz des Bundeslandes verbunden sein, in dem der Zuschuss beantragt wird. Keinen Zuschuss, jedoch einen Kredit zur Finanzierung bietet Ihnen die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der KfW-Förderkredit 270 für Energie und Wärme kann auch für Batteriespeicher verwendet werden.

8. November 2023
Erneuerbare Energien
Ökostrom

Text: Silvia Sarcar. Fotos: Getty Images (2), Shutterstock (2).

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