Mann zeigt Mädchen eine Photovoltaikplatte
Photovoltaik für Einsteiger

Alles Wissenswerte über Solaranlagen

Sauberer grüner Strom direkt vom Dach, klimaneutral und nachhaltig, das klingt verlockend – derzeit mehr denn je. Hätte man doch nur eine Photovoltaikanlage, denken sich aktuell viele Menschen. Doch beim Einstieg in die Photovoltaik stoßen sie schnell auf viele Fachbegriffe und offene Punkte. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zum PV-Start.

Wie funktionieren Photovoltaikanlagen?

Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) nutzt das Sonnenlicht, um daraus Strom zu erzeugen. In rund einer Stunde liefert die Sonne so viel Energie, dass man damit theoretisch den gesamten jährlichen Strombedarf der Erde decken könnte. Einen Teil dieser Energie wandeln spezielle Solarzellen in einer Photovoltaikanlage in Strom um. Die einzelnen Solarzellen sind zu größeren Solarmodulen verschaltet. Eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus besteht in der Regel aus zehn bis 30 solcher Module. Die Anlage erzeugt Gleichstrom, der in einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und dann in das Hausnetz eingespeist wird.

Was können solche Anlagen leisten?

Die Leistung einer PV-Anlage misst sich in Kilowattpeak oder kWp (vom englischen Wort „peak“ für „Spitze“). Dies ist die Einheit für die Spitzenleistung (= Nennleistung) der Anlage unter Standardtestbedingungen. Eine PV-Anlage, die einen vierköpfigen Haushalt versorgen muss, sollte fünf bis zehn kWp aufbringen. Damit wird nicht nur der Eigenbedarf des Haushalts gedeckt – es bleibt meist auch noch Strom übrig, der das Elektroauto laden, ins Stromnetz eingespeist und weiterverkauft oder für eine spätere Eigennutzung gespeichert werden kann.

Ein Handwerker installiert ein Solarmodul auf einem Hausdach
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom um.

Soll ich überschüssigen Strom speichern oder einspeisen?

Das entscheiden Sie. Eine Solaranlage ist üblicherweise so leistungsstark ausgelegt, dass die Produktion Ihren Strombedarf – hauptsächlich im Sommer – zeitweise übersteigt. Ein Stromspeicher legt quasi den selbst produzierten Sonnenstrom für eine spätere Nutzung beiseite –wenn Sie etwa in der Nacht, wenn die Sonne nicht scheint, oder an lichtschwachen Tagen Strom benötigen. Mit einem Speicher senken Sie Ihren Strombezug aus dem Stromnetz und erhöhen im Gegenzug Ihre Eigenverbrauchsquote, also den Anteil des zu Hause produzierten Solarstroms, den Sie selbst verbrauchen. So machen Sie sich noch unabhängiger von den Strompreisen am Markt. Wenn Sie dagegen selbst produzierten Strom ins öffentliche Netz einspeisen möchten, profitieren Sie von den Vergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Was ist das EEG?

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt seit dem Jahr 2000 den Umbau der Energieversorgung in Deutschland hin zu mehr erneuerbaren Energien. Ziel ist es, den Anteil von PV, Windenergie, Wasserkraft und Co. an der Stromversorgung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent zu steigern. Als Anreiz garantiert das EEG unter anderem den Betreibenden von Solaranlagen für 20 Jahre für jede Kilowattstunde festgelegte Einspeisevergütungen. Damit wird die Investition in eine Photovoltaikanlage im Zuge der Energiekrise für viele Immobilienbesitzer noch interessanter, als sie es zuvor ohnehin schon war.

Fertige Photovoltaik auf einem Hausdach
Ein nach Süden ausgerichtetes Dach ist ideal für die Solarstromgewinnung. Aber auch nach Osten oder Westen ausgerichtete Dächer sind für einen hohen Ertrag eine gute Voraussetzung.

Welche Gebäude eignen sich für eine PV-Anlage?

Alle Gebäude mit ausreichend Platz auf einem tragfähigen und nicht verschatteten Dach. Um den Großteil des Strombedarfs einer vierköpfigen Familie zu decken, sind 20 bis 30 Quadratmeter Dachfläche notwendig. Aber auch auf Flachdächern lassen sich PV-Anlagen installieren. Ideal sind Dächer, die nach Süden ausgerichtet sind, denn dann bringt die PV-Anlage den meisten Ertrag. Doch auch eine Ausrichtung nach Osten oder Westen kann sinnvoll sein. 

 

In dem Fall liefert die Solaranlage bei Ost-West-Ausrichtung über einen längeren Tageszeitraum Strom. Der Ort der Installation darf nicht von Bäumen, Schornsteinen oder Erkern, anderen Häusern und sonstigen Objekten verschattet werden. Auch für Mehrfamilienhäuser oder für Unternehmen, die freie Flächen zur Verfügung haben, eignen sich PV-Anlagen. Tipp: Dem Solarkataster der Region Hannover können Sie ganz unkompliziert entnehmen, ob Ihre Dachfläche für Solarthermie beziehungsweise Photovoltaik geeignet ist.

Kann ich auch einfach auf meinem Balkon Solarstrom erzeugen?

Ja. Sogenannte Mikro-PV-Anlagen oder Balkonkraftwerke lassen sich ohne großen Aufwand an Balkonbrüstungen, auf Terrassen oder auf Dachflächen über der Wohnung montieren. Durch die Mini-Solaranlagen können Sie Sonnenenergie auch auf kleinstem Raum nutzen. Der Aufbau und die Installation sind vergleichsweise einfach, auch die erforderliche Anmeldung der Anlage lässt sich selbst erledigen.

Wie komme ich möglichst einfach zu meiner eigenen PV-Anlage?

Dafür braucht es nur drei Schritte. Lassen Sie sich als Erstes kompetent beraten. Eine solche Beratung sollte kostenlos und unverbindlich sein und die Prüfung der Frage beinhalten, ob sich Ihre Immobilie für eine PV-Anlage eignet. Um über die technische Machbarkeit zu entscheiden, müssen Experten Ihr Dach vor Ort besichtigen.

Wie geht es dann weiter?

Wenn die Prüfung vor Ort ergeben hat, dass Ihr Dach geeignet ist, können Sie ein individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot für eine Anlage einholen. Dabei stehen Ihnen unterschiedliche Lösungen für verschiedene Anforderungen/Ausbaustufen zur Verfügung. Bei vielen Energiedienstleistern können Sie entscheiden, ob Sie eine Anlage mieten oder kaufen möchten. Beides hat jeweils eigene Vorteile: Kaufen Sie die PV-Anlage, betreiben Sie die Anlage selbst und erhalten auch die Einspeisevergütungen. Mieten Sie eine Anlage, sparen Sie sich die Investitionskosten und zahlen stattdessen eine monatliche Rate. Damit behalten Sie Ihren finanziellen Spielraum und profitieren durch langfristig planbare Stromkosten.

Nahaufnahme eines Handwerkers, der ein Solarmodul installiert
Viele Energiedienstleister bieten, so wie enercity, PV-Anlagen zum Kauf und zur Miete an.

Wie kommt die Anlage schließlich auf das Dach?

Energiedienstleister bieten eine fachgerechte Dachmontage an. Dazu gehören auch die Elektroinstallation sowie die Messeinrichtung, welche die Strommengen misst, die Sie bei überschüssiger Produktion in das Netz einspeisen. Bei enercity übernehmen dies erfahrene Partner. Gut zu wissen: Moderne PV-Anlagen lassen sich meist in die bereits installierte Haustechnik integrieren und liefern direkt nach der Inbetriebnahme den ersten Strom – ganz ohne CO2-Ausstoß und damit klimaneutral.

Was kosten PV-Anlagen?

Der Preis hängt von zahlreichen Faktoren ab, darum sind generelle Aussagen schwierig. Als Faustregel lässt sich festhalten, dass eine moderne PV-Anlage für einen vierköpfigen Haushalt mit Stromspeicher im Schnitt eine fünfstellige Summe kostet. Einmal installiert, können PV-Anlagen 30 bis 40 Jahre Strom produzieren.

14
Jahre
Binnen dieser Zeit rentiert sich eine PV-Anlage. Je nach Größe und Eigenverbrauch aber auch durchaus schon schneller.

Rentiert sich das überhaupt?

Je nach Größe und Eigenverbrauch kann eine PV-Anlage schon binnen 14 Jahren das investierte Geld zurückverdient haben. Wann genau, das kommt immer auf die Umstände vor Ort an. Besonders schnell geht es, wenn Sie überschüssigen Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen, an Ihren Netzbetreiber verkaufen. Denn dann erhalten Sie dafür eine festgelegte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. 

Darüber hinaus winken Eigenheimbesitzern mit einer modernen PV-Anlage auf dem Dach weitere Vorteile:

  • Sie steigern den Immobilienwert ihres Zuhauses.
  • Sie sind startklar für E-Mobilität, vorausgesetzt, die PV-Anlage ist mit einer Ladestation verknüpft.
  • Sie tragen aktiv zum Klimaschutz bei, indem sie ihren CO2-Fußabdruck verringern.

 

Zudem sorgen Fördermaßnahmen und steigende Strompreise dafür, dass die Kosten bald wieder ausgeglichen sind.

Wie kann ich meine PV-Anlage fördern lassen?

Für PV-Anlagen können Sie unterschiedliche Förderungen in Anspruch nehmen – etwa günstige Kredite der KfW-Bank. In großen Teilen der Region Hannover können Sie zusätzlich die attraktiven Förderprogramme des enercity-Fonds proKlima nutzen.

Und was ist, wenn die Sonne mal nicht scheint?

Auch im vergleichsweise sonnenarmen Deutschland kann eine PV-Anlage problemlos eine Familie im Sommer mit Strom versorgen, und selbst im Winterhalbjahr bringen die PV-Anlagen einen Beitrag zu Ihrer Stromversorgung. Denn die Anlagen nutzen nicht nur das direkte Sonnenlicht, das nur bei klarem Himmel auftritt, sondern auch die sogenannte diffuse Strahlung aus den Wolken. Und die gibt es auch an trüben Tagen. Im Schnitt erzielen Solaranlagen tatsächlich gut ein Drittel ihrer Jahresleistung im Winterhalbjahr. Auch Kälte beeinträchtigt die Leistung von PV-Anlagen nicht. Im Gegenteil: Zu hohe Temperaturen können sogar den Wirkungsgrad verringern. Und wenn Ihr Verbrauch trotzdem mal höher ist als die Solarproduktion auf Ihrem Dach, versorgen wir Sie vollständig mit Ökostrom.

Nutzen Sie die Kraft der Sonne

Mit einer Photovoltaikanlage sowie mit Speichern von enercity können Sie die Sonnenenergie von Ihrem Dach nutzen und ganz einfach einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Wir sind Ihr zuverlässiger regionaler Partner. Von uns bekommen Sie alles aus einer Hand. Erfahren Sie hier alles über die Solarangebote von enercity.

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17. April 2023
Erneuerbare Energien
Solar
Ökostrom

Text: Florian Sievers. Fotos: Getty Images

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