Eine Frau sitzt vor einem Heizkörper
Tipps und Infos

Ihre Heizkörper werden nicht warm? Das können Sie tun!

Ihre Heizung läuft, aber nicht alle Heizkörper werden warm? Oder der Heizkörper wird trotz Entlüften nicht richtig warm? Wir informieren über die häufigsten Ursachen – von Luft im System bis zu defekten Ventilen – und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, was Sie tun können, damit die Heizung wieder richtig funktioniert.

Kalte Heizkörper bedeuten nicht nur ein ungemütliches Zuhause, sondern können auch höhere Heizkosten, Schäden an der Heizungsanlage oder sogar gesundheitliche Risiken durch Feuchtigkeit und Schimmel nach sich ziehen.

Fünf Gründe, warum die Heizung nicht warm wird

Luft im Heizkörper, ein defektes Ventil oder ein unzureichender Wasserdruck: Das sind die fünf häufigsten Gründe, warum die Heizung nicht warm wird – sowie Tipps und praktische Lösungsvorschläge für jedes Problem.

1. Luft im Heizkörper

Luftblasen im Heizkörper verhindern, dass das heiße Wasser ungehindert zirkulieren kann. Dies führt dazu, dass der Heizkörper entweder gar nicht oder nur teilweise warm wird.


Lösung: Heizkörper entlüften

  • Schalten Sie die Heizung aus, damit das Wasser im Heizkörper nicht mehr zirkuliert.
  • Nehmen Sie einen Entlüftungsschlüssel und stellen Sie eine Schüssel sowie ein Tuch bereit.
  • Drehen Sie das Entlüftungsventil langsam auf, bis Luft entweicht.
  • Sobald Wasser austritt, schließen Sie das Ventil wieder.
  • Kontrollieren Sie danach den Wasserdruck der Heizung und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach.
Nahaufnahme einer Hand beim Entlüften eines Heizkörpers mit einem Entlüftungsschlüssel
Das beste Utensil, um die Heizung zu entlüften, ist ein Entlüftungsschlüssel.

2. Defektes Thermostatventil

Die Heizung wird nicht warm, obwohl Sie die Heizkörper entlüftet haben? Dann könnte das Thermostatventil verkalkt oder verklemmt sein. Dabei bleibt der Stift im Ventil stecken, sodass kein warmes Wasser in den Heizkörper fließt.

Lösung: Thermostatventil überprüfen

  • Drehen Sie den Thermostat auf die höchste Stufe.
  • Schrauben Sie den Thermostatkopf vorsichtig ab.
  • Prüfen Sie, ob der kleine Stift im Thermostatkopf frei beweglich ist.
  • Sollte er festsitzen, lösen Sie ihn vorsichtig mit einer Zange.
  • Setzen Sie den Thermostatkopf wieder auf und stellen Sie den Thermostat auf die richtige Temperatur ein. Mehr Tipps dazu und wie Sie dadurch Heizkosten sparen können, erhalten Sie in unserem Ratgeber Thermostat richtig einstellen.

3. Ungleichmäßige Wasserverteilung

Wenn Heizkörper in den oberen Etagen kalt bleiben, kann das daran liegen, dass nicht genug heißes Heizwasser ankommt, da zunächst die Heizkörper in den unteren Etagen damit versorgt werden. In diesem Fall ist ein hydraulischer Abgleich nötig. Dabei wird das Heizsystem so eingestellt, dass jeder Heizkörper die richtige Menge an Heizwasser erhält, um im ganzen Haus gleichmäßig und effizient zu heizen. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper im Haus mit der richtigen Menge an Heizwasser versorgt werden, wodurch eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewährleistet wird.

Lösung: Heizungsfachbetrieb kontaktieren
Ein hydraulischer Abgleich erfordert spezielle Fachkenntnisse und Werkzeuge. Wenden Sie sich an einen Profi, um die Heizleistung optimal einzustellen.

4. Zu niedriger Wasserdruck

Wenn die gesamte Heizungsanlage schwächelt, könnte der Wasserdruck im System zu niedrig sein.

Lösung: Wasserdruck prüfen und erhöhen

  • Kontrollieren Sie den Druck an der Heizung. Die entsprechende Anzeige befindet sich meist in der Nähe der Wasseruhr oder des Heizkessels. Idealerweise liegt er zwischen 1,5 und 2 bar.
  • Ist der Druck zu niedrig, muss Heizungswasser nachgefüllt werden. Sollten Sie damit noch keine Erfahrung haben, ist es ratsam eine Fachkraft für das Nachfüllen zu beauftragen.

5. Verstopfte Heizungsrohre

Über die Jahre können sich Ablagerungen in den Heizungsrohren bilden, die den Wasserfluss behindern. Damit es nicht dazu kommt, ist es sinnvoll, die Heizung inklusive der Rohre regelmäßig warten zu lassen. Wie oft eine Heizungswartung durchgeführt werden sollte, was der Interschied zu einer Inspektion ist und wie teuer das Ganze ist, erfahren Sie in unserem Artikel zur Heizungswartung.

Lösung: Heizungswartung durchführen lassen

In solchen Fällen hilft nur eine professionelle Reinigung durch eine:n Heizungsmonteur:in, um die Rohre von Ablagerungen zu befreien.

Tipp: Mieter:innen sollten ihre:n Vermieter:in informieren, wenn die Heizung nicht warm wird und die Ursachen nicht durch Entlüften oder Lockern des Thermostatventils behoben werden können.

Rundum sorglos mit enercity heizen

Wärmepumpe, Hybridheizung und Co. – enercity hilft nicht nur dabei, den Umstieg auf eine klimafreundliche und zukunftsfähige Heizung so einfach wie möglich zu gestalten, sondern bietet auch einen Rundumservice und viele weitere Vorteile.

Warum sollte man kalte Heizkörper nicht ignorieren?

Ein kalter Heizkörper mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch das Ignorieren eines solchen Problems kann schwerwiegende Folgen haben – für Ihre Heizungsanlage, Ihre Wohnqualität und sogar für Ihre Gesundheit. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Sie kalte Heizkörper ernst nehmen sollten:

1. Erhöhte Heizkosten

Wenn ein oder mehrere Heizkörper nicht richtig funktionieren, versuchen viele, dies durch höheres Aufdrehen anderer Heizkörper auszugleichen. Das führt zu einem unnötig hohen Energieverbrauch. Zudem muss die Heizungsanlage oft mehr arbeiten, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, was ihre Effizienz langfristig senkt.

2. Schäden an der Heizungsanlage

Eine ungleichmäßige Wärmeverteilung oder ständige Luft im Heizsystem können die Heizungsanlage stark belasten. Wird das Problem nicht behoben, können Ventile, Pumpen oder sogar die Heizkesselanlage selbst Schaden nehmen. Reparaturen oder ein Austausch dieser Komponenten können sehr teuer werden.

3. Schimmelbildung und Feuchtigkeit

Kalte Heizkörper bedeuten kühle Räume – und kühle Räume neigen dazu, feuchter zu werden. Vor allem in der kalten Jahreszeit kann dies schnell zu Kondensation an Wänden und Fenstern führen. Feuchte Stellen bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilz, der nicht nur Ihre Wände, sondern auch Ihre Gesundheit gefährdet.

4. Unangenehmes Wohnklima

Niemand möchte in einem kalten Zuhause sitzen. Räume, die nicht ausreichend beheizt werden, beeinträchtigen das Wohlbefinden und können gerade in den Wintermonaten das Risiko für Erkältungen und andere gesundheitliche Beschwerden erhöhen. Besonders empfindlich sind ältere Menschen, Kinder oder Menschen mit chronischen Erkrankungen.

5. Sicherheitsrisiko durch Frostschäden

In kalten Räumen besteht die Gefahr, dass Wasserleitungen bei Minusgraden einfrieren und platzen. Dies kann nicht nur teure Reparaturen, sondern auch erhebliche Wasserschäden zur Folge haben.

6. Wertverlust der Immobilie

Eine schlecht funktionierende Heizung kann den Wert Ihrer Immobilie mindern. Wer in eine Wohnung oder ein Haus investiert, erwartet eine funktionierende und effiziente Heizungsanlage. Probleme, die länger ignoriert werden, können potenzielle Käufer:innen oder Mieter:innen abschrecken.

Hände über dem Heizkörper
Wer unnötige Heizkosten vermeiden möchte, sollte seine Heizung in der warmen Jahreszeit auf Sommerbetrieb umstellen.

Ist es sinnvoll, die Heizung auf Sommerbetrieb umzustellen?

Das Umstellen der Heizung auf den Sommerbetrieb kann in den wärmeren Monaten durchaus sinnvoll sein, um Energie zu sparen. Im Sommerbetrieb bleibt die Heizfunktion der Anlage ausgeschaltet, während Warmwasser weiterhin bereitgestellt wird. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert, da die Heizung nicht unnötig heizt.

Wann ist der Sommerbetrieb sinnvoll?

  • Wenn die Außentemperaturen konstant über 20 °C liegen.
  • Wenn Sie in den Sommermonaten keine Raumheizung benötigen.

So stellen Sie auf Sommerbetrieb um: Die meisten modernen Heizungsanlagen haben eine entsprechende Einstellung. Schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihrer Anlage oder kontaktieren Sie einen Fachbetrieb, wenn Sie unsicher sind.

Wichtig: Vergessen Sie nicht, die Heizung rechtzeitig wieder in den Winterbetrieb zu versetzen, sobald die Temperaturen sinken. Ein optimaler Heizungsbetrieb stellt sicher, dass Ihre Räume effizient und zuverlässig beheizt werden.

Welche Raumtemperatur ist ideal?

Grundsätzlich ist es für das Wohlbefinden in der eigenen Wohnung (besonders in den Wintermonaten) wichtig, eine angenehme Raumtemperatur zu gewährleisten. Diese Temperaturen sollten durch die Heizung erreichbar sein. Dabei sind die folgenden Richtwerte zu beachten:

  • Wohn- und Kinderzimmer: 20–22 °C
  • Schlafzimmer: 16 °C
  • Bad: 24 °C
  • Küche: 18 °C
  • Flur: 18 °C

Nachts wird eine Temperatur von etwa 16 °C empfohlen, um einerseits für eine erholsame Nachtruhe zu sorgen und andererseits die Heizkosten und den Energieverbrauch zu senken. Tipp: Schon das Absenken der Raumtemperatur um ein Grad kann den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent reduzieren. Aus ökologischer und ökonomischer Sicht ist es also sinnvoll, die Temperatur um ein Grad zu senken und damit sowohl Kosten als auch Ressourcen zu sparen. Zu niedrige Temperaturen beeinträchtigen allerdings das Wohlbefinden, während zu hohe Temperaturen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verringern können. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber Tipps für das optimale Raumklima“.

Fazit

Ein kalter Heizkörper kann auf verschiedene Ursachen hinweisen, etwa Luft im System, defekte Ventile oder unzureichenden Wasserdruck. Das Ignorieren dieses Problems kann nicht nur zu höheren Heizkosten, sondern auch zu Schäden an der Heizungsanlage und gesundheitlichen Risiken durch Feuchtigkeit und Schimmel führen. Es ist wichtig, frühzeitig zu handeln und einfache Maßnahmen wie Entlüften oder das Überprüfen des Wasserdrucks zu ergreifen. Bei komplexeren Problemen sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, um langfristige Schäden und unnötige Kosten zu vermeiden. Eine funktionierende Heizung sorgt nicht nur für Wohlbefinden, sondern trägt auch zur Energieeffizienz und Werterhaltung Ihrer Immobilie bei.

14. Februar 2025
Energiespartipps
Heizen
Grüne Wärme

Text: Christian Wiez. Fotos: Getty Images.

Verwandte Artikel

Diese Themen könnten Sie auch interessieren.

Von Ölheizung bis Wärmepumpe: Wir haben fünf Heizmöglichkeiten einmal genauer unter die Lupe genommen. Welches ist das nachhaltigste System?

Erneuerbare Energien
Klimaschutz
Heizen

Der Einbau einer Wärmepumpe schont das Klima und senkt die Betriebskosten fürs Heizen. Wir erklären, was es dabei zu beachten gilt, und welche Förderungen es gibt.

Klimaschutz
Heizen
Grüne Wärme

Alte Heizungsanlagen bedeuten oft: weniger Komfort, mehr Kosten, und eine größere Umweltbelastung. Eine Heizungsmodernisierung lohnt sich fast immer, und wird staatlich gefördert.

Klimaschutz
Heizen
Grüne Wärme

Newsletter abonnieren

Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!

Jetzt anmelden

Sie haben Fragen, Lob oder Kritik?

Schreiben Sie uns!
E-Mail an die Redaktion