Thermostate einstellen
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Thermostate richtig einstellen – so geht’s

Richtig eingestellte Heizkörperthermostate steigern den Wohnkomfort und helfen dabei, Heizkosten zu senken – egal, ob manuell oder digital gesteuert. Aber was genau bedeuten eigentlich die Zahlen und Symbole am Thermostat, was sollte man über die richtige Raumtemperatur wissen, und wie hoch ist das Sparpotenzial?

Wie funktioniert ein Heizkörperthermostat?

Ein Heizkörperthermostat regelt die Raumtemperatur, indem er die Heizung so reguliert, dass die am Thermostatkopf eingestellte Temperatur erreicht wird. Dafür misst und vergleicht der eingebaute Temperaturfühler die Wunsch- und die tatsächliche Raumtemperatur. Ist es kälter als gewünscht, wird das Ventil geöffnet, sodass mehr Heizwasser durch den Heizkörper fließen kann. Ist die Zieltemperatur erreicht oder ist die Raumtemperatur höher als gewünscht, wird das Ventil geschlossen, damit weniger oder kein Wasser im Heizkörper zirkuliert. Gut zu wissen: Damit der Temperaturfühler die Raumtemperatur richtig messen kann, sollte der Thermostat nicht von Möbeln oder Gardinen verdeckt werden.

Temperaturfühler
Quelle: heizsparer.de

Mithilfe eines Temperaturfühlers sorgt ein Thermostat dafür, dass die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird. Je nachdem, ob es im Zimmer zu kalt oder zu warm ist, schließt oder öffnet es ein Ventil, sodass mehr oder weniger Heizwasser durch den Heizkörper strömen kann.

Welche Heizkörperthermostate gibt es?

Das Funktionsprinzip eines Heizkörperthermostats bleibt stets gleich. Jedoch gibt es drei verschiedene Modelle, die sich in ihrer Bedienung unterscheiden:

 

  • manuelle Thermostate: Diese Modelle werden per Hand eingestellt. Der Thermostatkopf ist mit Nummern und Symbolen versehen, die einer ungefähren Raumtemperatur entsprechen (Details dazu weiter unten). Da diese Thermostate weniger präzise arbeiten, können sie bei unsachgemäßer Bedienung zu unnötig hohen Heizkosten führen.

 

  • programmierbare Thermostate: Digitale Heizkörperthermostate ermöglichen grundsätzlich eine präzisere Temperatureinstellung und arbeiten dadurch bestenfalls energieeffizienter sowie kostensparender. Sie können Zeiträume festlegen, in denen die Heizung automatisch höher oder niedriger eingestellt wird, ohne dass Sie manuell eingreifen müssen – wenn Sie etwa nicht zu Hause sind. Viele dieser Thermostate lassen sich außerdem per Smartphone steuern, sodass Sie die Heizung bequem von unterwegs regulieren können. Kommen Sie beispielsweise früher nach Hause, können Sie bereits auf dem Rückweg die Heizung hochdrehen.

 

  • smarte Thermostate: Diese digitalen Thermostate bieten neben der Programmierbarkeit zusätzliche praktische Funktionen. Sie können beispielsweise die Wettervorhersage berücksichtigen und die Heizleistung automatisch anpassen. Viele Modelle verfügen über eine Anwesenheitserkennung, die mithilfe einer Verbindung zum Smartphone erkennt, wie weit Sie entfernt sind, und die Heizung entsprechend regulieren. Darüber hinaus lernen intelligente Thermostate aus Ihren regelmäßigen Einstellungen und passen die Heizleistung an Ihre Gewohnheiten an. Dadurch können Sie ebenfalls effektiv Heizkosten sparen.

 

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Für welche Temperaturen stehen die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat?

Auf dem Thermostatkopf manueller Thermostate sind verschiedene Zahlen und Symbole abgebildet, die Ihnen helfen, die gewünschte Temperatur einzustellen. Die Grafik bietet eine schnelle Übersicht, welche Temperaturen den einzelnen Zahlen und Symbolen entsprechen. Wenn Sie den schwarzen Pfeil beispielsweise auf die Zahl 3 drehen, sorgt der Temperaturfühler dafür, dass eine Raumtemperatur von etwa 20 Grad Celsius erreicht wird. Die schwarzen Striche zwischen den Zahlen ermöglichen eine feinere Anpassung der Temperatur.

Zusätzlich zu den Zahlen finden sich auf dem Thermostatkopf Symbole wie Sternchen oder Schneeflocke, Sonne und Halbmond. Das Sternchen beziehungsweise die Schneeflocke steht für die Frostschutzfunktion. Diese verhindert, dass das Heizwasser einfriert, indem es eine Mindesttemperatur aufrechterhält – die Heizung sollte daher nie vollständig ausgeschaltet werden. Die Sonne symbolisiert die empfohlene Raumtemperatur von etwa 20 Grad Celsius, ideal beispielsweise für das Wohnzimmer. Der Halbmond reduziert die Raumtemperatur auf etwa 14 Grad Celsius und eignet sich deshalb gut für die Nacht.

Tipps für die optimale Raumtemperatur für Schlafzimmer, Küche und Bad finden Sie in unserem Ratgeber.

Zahlenbedeutung Thermostate
Quelle: heizsparer.de

Auf einen Blick: Das bedeuten die Zahlen und Symbole auf einem Thermostat in Temperaturen umgerechnet.

Wird die Heizung schneller warm, wenn man den Thermostat ganz aufdreht?

Viele Menschen denken, dass die Heizung schneller warm wird, wenn sie den Thermostat auf die höchste Stufe stellen oder die Zieltemperatur erhöhen. Das ist jedoch ein Irrtum, wie die Verbraucherzentrale Hamburg erklärt: Der Heizkörper heizt nicht schneller auf, sondern lediglich so lange, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist – bei Stufe 5 auf dem Thermostat also bis etwa 28 Grad Celsius. Dadurch wird unnötig Energie verbraucht. Was nicht nur zu höheren Kosten führt, sondern auch die Umwelt belastet.

Wie viel Energie spart die richtige Thermostateinstellung?

Mit den passenden Thermostaten können Sie laut Stiftung Warentest bis zu zehn Prozent Ihres Energieverbrauchs sparen. Hersteller smarter Thermostate versprechen sogar mehr. Das tatsächliche Sparpotenzial hängt allerdings vom eigenen Heizverhalten und vom Zustand des Gebäudes ab. Ist das Gebäude gut gedämmt und sind alle Fenster und Türen dicht, entweicht weniger Wärme, und Sie müssen weniger heizen. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Heizkörper gleichmäßig warm werden. Das kann ebenfalls Heizkosten reduzieren.

Gut zu wissen: Stimmt es wirklich, dass man mit einer um ein Grad verringerten Raumtemperatur sechs Prozent der Heizkosten sparen kann? Ja, sagen die Expert:innen von Öko-Test. Allerdings hängt auch hier die konkrete Ersparnis von vielen Faktoren ab. Die sechs Prozent sind also ein Durchschnittswert. Weitere Tipps, wie Sie Ihre Heizkosten möglichst gering halten, bekommen Sie in unserem Ratgeber „Richtig heizen“.

Den Thermostat nachts herunterdrehen – sinnvoll oder nicht?

Unterschiedliche Temperaturen für Tag und Nacht sind grundsätzlich sinnvoll, insbesondere wenn keine Zentralheizung vorhanden ist. Zentralheizungen verfügen meist über eine Nachtabsenkung, die für einige Stunden die Heizleistung reduziert. Bei einer Gasetagenheizung hingegen empfiehlt es sich, die Heiztemperatur tagsüber anders einzustellen als nachts. In der Regel reichen 16 Grad Celsius, in Bädern etwa 18 Grad Celsius. Wichtig ist jedoch, die Zimmertemperaturen nicht zu stark abzusenken, da dies das Risiko für Schimmelbildung erhöhen kann. Außerdem sollte ausreichend Zeit für das Wiederaufheizen der Räume eingeplant werden.

Als Faustregel gilt: Bei längerer Abwesenheit, etwa einem zehnstündigen Arbeitstag oder einem kurzen Wochenendtrip, kann es sinnvoll sein, die Thermostate auf etwa 16 Grad herunterzuregeln. Bei gut gedämmten Gebäuden lohnt sich eine solche Absenkung jedoch weniger, da diese nur langsam auskühlen.

Dürfen Mieter:innen Thermostate einfach tauschen?

Möchten Sie Ihren alten manuellen Thermostat gegen einen effizienteren digitalen oder smarten Thermostat tauschen, können Sie das auch ohne die Zustimmung der Vermieterin oder des Vermieters tun. Wichtig ist nur, dass Sie die alten Thermostate aufheben und bei Auszug wieder installieren, da diese der Eigentümerin beziehungsweise dem Eigentümer gehören. Sie können auch schriftlich den Austausch vereinbaren, sodass die neuen Thermostate bei Auszug in der Wohnung verbleiben.

Checkliste: Worauf muss man beim Einstellen eines Heizkörperthermostats achten?

Zusammenfassend haben wir die wichtigsten Punkte in einer Checkliste für Sie gesammelt:

  • Manuelle Thermostate auf die gewünschte Stufe drehen (Zahlen 1 bis 5, Schneeflocke, Halbmond, Sonne), bei digitalen Thermostaten die Wunschtemperatur auf dem Display einstellen, in beiden Fällen auf die Empfehlungen zur optimalen Raumtemperatur achten
Raumtemperaturzuordnung
Ob Bade-, Wohn- oder Schlafzimmer: In jedem Raum sollten idealerweise unterschiedliche Temperaturen herrschen.
  • Den Thermostat nicht vollständig aufdrehen, denn dadurch wird der Raum nicht schneller warm

 

  • Befinden sich mehrere Heizkörper in einem Raum, sollten alle auf dieselbe Zieltemperatur gestellt werden, um zu verhindern, dass ein Heizkörper unnötig länger heizt

 

  • Nachts, beim Lüften oder vor dem Verlassen der Wohnung alle Thermostate herunterdrehen und die Heiztemperatur verringern, um Heizkosten zu sparen, dabei darauf achten, die Räume nicht auskühlen zu lassen

 

  • Den Bereich um den Heizkörper frei halten (keine Möbel oder Vorhänge), damit sich die Wärme gleichmäßig verteilen und der Temperaturfühler im Thermostatkopf effektiv messen kann

Sie möchten noch mehr über die Einstellung von Thermostaten wissen? In unseren FAQs beantworten wir weitere Fragen:


Warum sparen Thermostate Energie?

Thermostate sparen Energie, indem sie Räume vor Überhitzung schützen, bei längerer Abwesenheit die Beheizung reduzieren oder die gewünschte Temperatur präzise einstellen und anschließend konstant halten. Damit dies optimal funktioniert, ist es wichtig, dass der Thermostat nicht durch Vorhänge oder Möbel verdeckt wird. Andernfalls kann ein Wärmestau entstehen, der das Heizungsventil frühzeitig schließt, bevor die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.



Muss man alte Thermostate austauschen?

Veraltete Thermostate reagieren häufig unzureichend oder gar nicht auf Veränderungen der Raumtemperatur. Daher wird empfohlen, sie nach etwa 15 Jahren auszutauschen. Laut einer Erhebung von co2online sind etwa die Hälfte der geschätzten 150 Millionen Heizkörperthermostate in Deutschland älter als 20 Jahre. Der Einsatz neuer, programmierbarer Thermostate bietet ein durchschnittliches Einsparpotenzial von rund zehn Prozent. Durch einen bundesweiten Austausch könnten jährlich etwa drei bis vier Millionen Tonnen CO2 eingespart und Kosten für Mieter:innen und Hausbesitzer:innen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro reduziert werden.



Braucht ein programmierbarer Thermostat Strom?

Programmierbare Thermostate werden meist mit Batterien betrieben, die etwa alle ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden müssen. Es gibt jedoch auch Modelle, die ohne Batterien auskommen, da sie ihre Energie aus der Umgebungswärme oder dem Umgebungslicht gewinnen.



Wie exakt arbeiten Heizkörperthermostate?

Auch wenn Sie Ihren Heizkörperthermostat auf 20 Grad Celsius einstellen, kann die tatsächliche Raumtemperatur leicht abweichen. Das liegt häufig an der Position des Heizkörpers und der damit verbundenen Stauwärme. Wird der Heizkörper beispielsweise durch Vorhänge oder Möbel wie ein Sofa verdeckt, staut sich die Wärme dahinter. Der Temperaturfühler des Thermostats registriert die erhöhte Temperatur und signalisiert der Heizung, herunterzufahren – obwohl die Raumlufttemperatur noch zu niedrig ist. Auch unter Fensterbänken kann sich Wärme ansammeln und die Messung verfälschen.

Aus diesem Grund gibt es auf den manuellen Thermostaten keine genauen Temperaturangaben, da die ideale Einstellung je nach Raum und Heizkörperposition variieren kann. Dieses Problem lässt sich jedoch mit sogenannten Fernfühlern umgehen. Sie messen die Temperatur in der Raummitte und eliminieren so den Einfluss von lokalem Wärmestau. Viele digitale Heizkörperthermostate sind bereits mit dieser praktischen Funktion ausgestattet.


13. Dezember 2024
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Text: Redaktion. Foto: Getty Images. Artikel vom 17.01.2022, zuletzt aktualisiert am 12.12.2024.

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