Wie viel Ertrag bringt eine Solaranlage im Winter?
Wie viel Ertrag erzeugt eine Solaranlage im Winter?
Im Schnitt erzielen Solaranlagen gut ein Drittel ihrer Jahresleistung im Winterhalbjahr. Im Winter 2019 etwa konnte in Deutschland eine Zehn-Kilowatt-Peak-Anlage (kWp) mit 50 bis 60 Quadratmetern Fläche – eine gängige Größe für Einfamilienhäuser – mit der Sonnenstrahlung, die auf die Erdoberfläche auftraf, rund 2710 Kilowattstunden (kWh) Strom aus Sonnenenergie produzieren. Das entspricht immerhin dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch eines Dreipersonenhaushalts. Selbst in den drei ertragsschwächsten Monaten November, Dezember und Januar liegen die Werte noch jeweils zwischen zwei und 3,5 Prozent des Jahresertrags.
Kälte beeinträchtigt PV-Anlagen nicht
Kälte beeinträchtigt die Leistung von PV-Anlagen nicht. Im Gegenteil: Hohe Temperaturen verringern den Wirkungsgrad. Mehr dazu, wie Solaranlagen Licht in Energie verwandeln, finden Sie im Artikel „Wie funktioniert eine Solarzelle?“. An einem kalten, aber sonnigen Wintertag kann darum die Stromproduktion sogar höher ausfallen als einem extrem heißen Tag im Hochsommer.
Wann Schnee für eine Solaranlage problematisch wird
Schnee kann den Ertrag von Solaranlagen durch die Reflexion des Sonnenlichts sogar erhöhen. Bis zu einer Dicke von 15 Zentimetern können Sonnenstrahlen eine Schneeschicht auf der Anlage durchdringen. Wird es mehr, sollte die Solaranlage von der Schneelast befreit werden, damit sie weiterhin richtig funktioniert. Extreme Mengen Schnee können die Anlage beschädigen. Allerdings halten die meisten Module einer Belastung von maximal 5400 Pascal (Pa) stand – das entspricht rund 540 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In der „Schneelastzone 3“, die die schneereichsten Regionen Deutschlands umfasst, beträgt die durchschnittliche Jahresbelastung rund 110 Kilogramm pro Quadratmeter. Selbst ein Winter mit viel Schnee schadet einer Solaranlage also eher nicht.
Solarstrom im Winter: Auf Verschattung und Neigungswinkel achten
Damit Solaranlagen im Winter mit größter Effizienz funktionieren, sollte schon bei der Installation darauf geachtet werden, dass sie im Winter nicht verschatten. Zudem kann ein steilerer Neigungswinkel den Ertrag im Winter erhöhen. Insgesamt gilt aber, dass der Winkel so ausgerichtet sein sollte, dass er über das ganze Jahr hinweg betrachtet optimale Erträge erzielt. Bei der Bestimmung des richtigen Installationsortes und des idealen Neigungswinkels helfen die regionalen Fachbetriebe.
Speicher als sinnvolle Ergänzung für Photovoltaik im Winter
Trotz geringerer Erträge rechnet sich Solarenergie im Winter, besonders in Kombination mit einem Stromspeicher. Wer eine PV-Anlage mit einem Stromspeicher kombiniert, kann die Eigenverbrauchsquote erhöhen, also den Anteil des Stroms, der selbst verbraucht und nicht ins allgemeine Netz eingespeist wird. Auf diese Weise können Besitzer einer PV-Anlage den selbst produzierten Strom am effizientesten nutzen und sich noch unabhängiger von den Strompreisen am Markt machen.
Heizen mit Solarstrom
Der Einsatz von Solarenergie kann sich auch lohnen, um damit zumindest zeitweise eine Wärmepumpe zu betreiben. Denn Wärmepumpen brauchen Strom für den Betrieb. Wird dieser Strom mit einer Solaranlage erzeugt, arbeitet die Wärmepumpe CO2-neutral. Ebenso lohnt sich der Einsatz für energiefressende Nachtspeicherheizungen. Auch andere Elektroheizungen können unter Umständen damit betrieben werden. Allerdings ist der Einsatz von Elektroheizungen nicht in jeder Situation empfehlenswert.
Die Kraft der Sonne nutzen – das ganze Jahr
Mit einer Photovoltaikanlage den eigenen Strom erzeugen und nicht nur der Umwelt etwas Gutes tun, sondern auch Kosten sparen: Das lohnt sich nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. enercity unterstützt Sie mit moderner PV- und Speichertechnik sowie individueller Beratung durch unsere Experten.
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