Die perfekte Kombination: Wärmepumpe und Photovoltaik
Lassen sich Wärmepumpe und Photovoltaik kombinieren?
Grundsätzlich ist es nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll, eine PV-Anlage mit einer Wärmepumpe zu koppeln. Denn damit das Heizsystem ein Haus mit klimaschonender Wärme versorgen kann, benötigt es eine gewisse Menge an Strom. Dieser kann durch nachhaltige Solarenergie vom Dach bereitgestellt werden. So reduzieren Sie Ihre Stromkosten und gleichzeitig Ihren CO2-Fußabdruck. Damit Sie die richtigen PV- und Wärmepumpen-Modelle wählen, sollten Sie sich unbedingt von einem Experten beraten lassen. Der kann am besten beurteilen, ob sich Luft-, Erd- oder Wasserwärmepumpe eignen. Das hängt unter anderem von den individuellen Gegebenheiten der Immobilie und Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Bei Fragen helfen Ihnen unsere enercity-Expert:innen natürlich gern unter der Rufnummer: 0511 430 1955.
Gut zu wissen: Brauchwasserwärmepumpen sind günstig und haben einen integrierten Speicher, liefern aber keine Heizwärme, sondern nur warmes Wasser. Luft-, Erd- oder Wasserwärmepumpe können hingegen beides.
Wieso verbraucht eine Wärmepumpe Strom?
Um die vorhandene Wärme aus der Umgebung zu ziehen und als Heizwärme nutzbar zu machen, benötigt eine Wärmepumpe Strom, allerdings nur geringe Mengen. Für die Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) Wärme werden durchschnittlich nur 25 Prozent Strom und 75 Prozent reine Umgebungswärme aufgewendet. Wie genau eine Wärmepumpe funktioniert, erfahren Sie in unserem Ratgeber mit Video.
Aber lohnt sich eine Wärmepumpe in Kombination mit PV überhaupt?
Wie oben bereits erwähnt, senken Sie durch die Nutzung von selbst erzeugtem PV-Strom die Stromkosten für die Wärmepumpe und erhöhen gleichzeitig Ihren Eigenverbrauch. Das lohnt sich in jedem Fall, denn laut des Vergleichsportals Verivox zahlten Verbraucher:innen im Juli 2023 durchschnittlich 39,4 Cent pro kWh Strom aus dem Netz. Gleichzeitig ist die Einspeisevergütung mit Inkrafttreten des novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Januar 2023 gesunken. Anlagen bis 10 Kilowattpeak (kWp) erhalten 8,2 Cent pro kWh. Laut dem Vergleichsportal energieheld lassen sich mit einer Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage im Vergleich mit einer Brennwert-Ölheizung in einem Zeitraum von 25 Jahren zwischen 13.400 und 25.000 Euro sparen – je nach Wärmepumpenmodell.
Kombination von Wärmepumpe und PV-Anlage – die Vorteile im Überblick:
- Nutzung kostenloser Primärenergie (Sonnenlicht, Umgebungswärme)
- Senkung der Wärmepumpen-Betriebskosten
- Verbesserung der Ökobilanz
- Steigerung des PV-Strom-Eigenverbrauchs
- Erhöhung der PV-Anlagen-Rendite
- Aufwertung der Immobilie
Voraussetzungen für die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik
Wenn Sie eine PV-Anlage mit einer Wärmepumpe koppeln wollen, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Dimensionierung und Leistung beider Anlagen müssen aufeinander abgestimmt sein.
- Eine gute Dämmung und passende Heizkörper für die Wärmepumpe erhöhen ihre Effektivität.
- Die Wärmepumpe muss an das Hausstromnetz angeschlossen sein.
- Sie können durch die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage keinen Wärmepumpenstromtarif mehr nutzen. Produziert die PV-Anlage keinen Überschuss, wird Antriebsstrom aus dem öffentlichen Netz zum Normaltarif bezogen. Ausnahme: Bei der Kaskadenmessung können Sie sowohl ihren selbst erzeugten PV-Strom als auch den Spezialtarif Ihres Stromanbieters für Wärmepumpen nutzen. Die Voraussetzung dafür sind zwei Stromzähler, die hintereinandergeschaltet werden. Dazu wird ein Zwei-Richtungszähler am Hausanschluss verbaut und ein zweiter einfacher Stromzähler nachgeschaltet. Außerdem müssen Sie Haushaltsstrom und Wärmepumpenstromtarif vom gleichen Energieversorger beziehen.
- Wärmepumpe und PV-Anlage müssen miteinander verbunden sein und kommunizieren können. Die einfachste Variante ist die direkte Verbindung durch den Wechselrichter der PV-Anlage. Dieser gibt der Wärmepumpe immer dann ein Signal, wenn die Photovoltaik-Anlage eine bestimmte Leistung erreicht hat. Der Stromüberschuss kann aber auch durch Smart Meter gemessen werden. Die smarte Verbindung der beiden Anlagen ist viel effizienter als die durch den Wechselrichter. Die dritte und effizienteste Variante ist aber die Kommunikation und Steuerung durch ein Energie-Management-System.
Welcher Stromspeicher ist der richtige für die Kombination von Wärmepumpe und PV?
Weil eine Photovoltaik-Anlage statistisch gesehen um die Mittagszeit am meisten Strom erzeugt, der Wärmebedarf aber erst gegen Abend steigt, ist es sinnvoll, PV und Wärmepumpe mit einem Speicher zu kombinieren. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
- Wärmespeicher: Der sogenannte Pufferspeicher ist in das Heizsystem integriert und kann das durch die Überproduktion von Solarstrom erwärmte Wasser speichern und später an das System abgeben. Dasselbe gilt für einen Wärmepumpenboiler, der zur Aufbereitung von warmem Brauchwasser, beispielsweise zur Nutzung in der Küche oder im Bad, verwendet wird. Faktoren wie Gebäudegröße, Wärmebedarf und Wärmeverteilung entscheiden über die optimale Kapazität von Pufferspeicher und Wärmepumpenboiler.
- Stromspeicher: Ein Solarstromspeicher bietet den Vorteil, dass selbst erzeugter Strom je nach Bedarf genutzt werden kann, auch dann, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Der produzierte Strom wird dabei in einer Art Batterie gespeichert.
- Kombispeicher: Sie können Strom- und Wärmespeicher miteinander kombiniert. Dabei sollten sie als sogenannte Tagesspeicher dimensioniert werden, also den Tagesbedarf an warmem Wasser und Strom bedienen können.
Kosten und Förderung von Wärmepumpen- und PV-Kombinationen
Wie hoch die Kosten für eine Wärmepumpe mit Photovoltaik ausfallen, hängt vom jeweiligen Typ und Modell, der Leistung und Größe sowie dem Hersteller ab. Hier sehen Sie die durchschnittlichen Kosten im Überblick:
Gerät | Kosten in Euro |
Wärmepumpe (je nach Typ) | 30.000 – 40.000 *abzgl. Förderung |
PV-Anlage (10 kWp) | 12.000 |
Stromspeicher | 8.000 |
Gesamtsumme | 32.000 – 40.000 |
Um die hohen Investitionskosten für Sie so gering wie möglich zu halten, können Sie einige Förderungen nutzen. Seit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – auch Heizungsgesetz genannt – gilt: Ab Januar 2024 fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Installation von Wärmepumpen in Bestandsimmobilien mit bis zu 70 Prozent, wobei die maximale Fördersumme auf 21.000 Euro begrenzt ist. Voraussetzung ist, dass die Anlagen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 erreichen. Den Wert können Sie ermitteln, indem Sie die pro Jahr erzeugte Wärmeenergie in kWh durch den pro Jahr verbrauchten Heizstrom in kWh dividieren. Eine weitere Voraussetzung ist, dass mindestens 65 Prozent der Wohnfläche durch die Wärmepumpe beheizt werden müssen.
Einwohner:innen von Hannover können darüber hinaus eine Förderung beim enercity-Fonds proKlima beantragen sowie verschiedene Förderangebote für Solarstrom nutzen. Der Bund fördert die Anschaffung von Photovoltaikanlagen seit 2023, indem die Mehrwertsteuer auf null Prozent gesenkt wurde. Dadurch können PV-Anlagen und auch Batteriespeicher steuerfrei gekauft werden.
FAQ: Wärmepumpe mit PV-Anlage kombinieren
Kann man den Stromverbrauch einer Wärmepumpe mit einer PV-Anlage decken?
Kann man mit einer Wärmepumpen-PV-Kombination komplett autark heizen?
Ist die Kombination von Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaik möglich?
Ist es möglich, eine Wärmepumpe mit Photovoltaik-Anlage nachzurüsten?
Ist eine Wärmepumpe ohne Photovoltaik-Anlage auch sinnvoll?
Machen Sie den Vergleich und sparen Sie Heizkosten!
Nutzen Sie den enercity-Spar-Rechner und finden Sie heraus, wie viel Sie mit einer Wärmepumpe sparen. Natürlich stehen Ihnen unsere Expert:innen auch bei Fragen rund um die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik zur Verfügung.
Artikel vom 5. Oktober 2023. Zuletzt aktualisiert am 22. November 2023.
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