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Einflussfaktoren, Kosten & Tipps

So berechnen Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe

Wärmepumpen heizen mithilfe von Umweltwärme, benötigen dafür allerdings eine gewisse Menge elektrischer Energie. Dabei arbeiten sie so effizient, dass sie ein Vielfaches der eingesetzten Energie in Form von Wärme umsetzen. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch von Wärmepumpen eigentlich, und wie kann man ihn samt anfallenden Stromkosten berechnen?

Wie viele Kilowattstunden Strom verbraucht eine Wärmepumpe im Jahr?

Viele Verbraucher:innen fragen sich, was bei einer Wärmepumpe als normaler Stromverbrauch gilt und wann dieser besonders niedrig beziehungsweise hoch ausfällt. Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, die verschiedenen Arten von Wärmepumpen und deren spezifischen Stromverbrauch zu betrachten. Zur groben Orientierung gibt es für den jährlichen Stromverbrauch einer Wärmepumpe bestimmte Durchschnittswerte. Die nachfolgenden Werte basieren auf der Jahresarbeitszahl (JAZ) der jeweiligen Wärmepumpen-Art und der Heizleistung der Geräte, also ihrer Kapazität, innerhalb eines bestimmten Zeitraums Wärmeenergie zu produzieren. Außerdem wurden sie vom Deutschen Institut für Normung (DIN) anhand der für einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland jährlich angenommenen Wert von 2000 Heizstunden berechnet.

Nahaufnahme einer vor einer Hauswand stehenden Wärmepumpe
Wärmepumpen liefern drei- bis fünfmal mehr Energie in Form von Wärme, als sie in Form von Strom für ihren Betrieb benötigen.

Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Luftwärmepumpe pro Jahr:

Tabelle1_Stromverbrauch_Waermepumpe_berechnen

Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe pro Jahr:

Tabelle2_Stromverbrauch_Waermepumpe_berechnen

Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe pro Jahr:

Tabelle3_Stromverbrauch_Waermepumpe_berechnen
Nahaufnahme einer vor einer Hauswand stehenden Wärmepumpe

Inwiefern hat die JAZ etwas mit dem Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu tun?

Die Jahresarbeitszahl dient als Maßstab für die Effizienz einer Wärmepumpe und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Stromverbrauchs. Eine höhere JAZ bedeutet eine effizientere Leistung der Wärmepumpe, was sich positiv auf die Energiekosten und die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Als besonders effizient gilt eine Wärmepumpe ab einer JAZ von 3,0. Wichtig: Zusätzlich sollten jedoch weitere Faktoren wie die Wohnfläche, ob es sich um einen Altbau oder Neubau handelt, die Gebäudedämmung und der Warmwasserverbrauch berücksichtigt werden.

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Wirkungsgrad von Wärmepumpen.

Wie berechnet man den Stromverbrauch einer Wärmepumpe genau?

Wer es genauer wissen will, kann den Stromverbrauch seiner Wärmepumpe anhand einer einfachen Formel berechnen:

Stromverbrauch der Wärmepumpe pro Jahr = Heizleistung : JAZ x Heizstunden

Eine beispielhafte Rechnung könnte so aussehen:

12,5 kW Heizleistung : 3,4 JAZ x 2000 Heizstunden = 7352 kWh Stromverbrauch pro Jahr

Ihre individuellen Heizstunden können Sie Ihrer Heizkostenabrechnung entnehmen. Die Heizleistung und die JAZ sollten in den Planungs- und Montageunterlagen zu Ihrer Wärmepumpe vermerkt sein.

Gut zu wissen: Erst nach dem Einbau der Wärmepumpe lässt sich die JAZ genau bestimmen. In einer qualifizierten Beratung kann jedoch ermittelt werden, wie effizient eine Wärmepumpe bei Ihnen zu Hause arbeiten könnte und welche Heizleistung voraussichtlich anhand der Gegebenheiten benötigt wird. Wir helfen Ihnen gerne dabei. Füllen Sie dazu einfach den kurzen Fragenkatalog zu Ihrer Immobilie aus, und unsere enercity-Expert:innen setzen sich mit Ihnen in Verbindung.

Wie berechnet man die Stromkosten einer Wärmepumpe?

Die Stromkosten für Ihre Wärmepumpe sind nicht nur abhängig von Ihrem Verbrauch, sondern auch vom Strompreis und Ihrem individuellen Stromtarif. Zur Berechnung benötigen Sie den Arbeitspreis, also den Preis, den Sie laut Ihrem Tarif für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom zahlen, sowie den Grundpreis, den Sie pro Monat als fixe Summe zahlen. Diese Werte entnehmen Sie Ihrer Stromkostenabrechnung oder Ihren Vertragsinformationen zu Ihrem Stromtarif.

Mehr zum Thema Arbeits- und Grundpreis erfahren Sie in unserem Artikel zur Strompreiszusammensetzung.

Die Formel zur Berechnung der Stromkosten für eine Wärmepumpe lautet:

Stromkosten pro Jahr = Heizleistung : JAZ x Heizstunden x Arbeitspreis + jährlicher Grundpreis

Am Rechenbeispiel von oben sähe die Beispielrechnung für die Stromkosten einer Wärmepumpe bei einem Arbeitspreis von 23,7 Cent bzw. 0,237 Euro und einem jährlichen Grundpreis von 138,73 Euro so aus:

12,5 kW Heizleistung : 3,4 JAZ x 2000 Heizstunden x 0,237 Euro pro kWh Strom + 138,73 Euro Grundpreis pro Jahr = 1881,38 Euro Stromkosten pro Jahr

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Wie optimiert man den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Dazu zählen:

 

Art der Wärmepumpe: Es gibt Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen, die sich in ihrer Effizienz leicht unterscheiden. Generell gilt: Je effizienter die Wärmepumpe arbeitet, desto geringer ist der Stromverbrauch.

 

Gebäudedämmung und Wärmebedarf: Eine gute Dämmung reduziert den Wärmebedarf und somit auch den Stromverbrauch der Wärmepumpe, denn eine gut isolierte Immobilie benötigt weniger Heizenergie.

 

Vorlauftemperatur und Heizsystem: Wärmepumpen sind am effizientesten bei niedriger Vorlauftemperatur. Systeme wie Fußbodenheizungen, die mit niedrigen Temperaturen arbeiten, sind ideal und helfen, den Stromverbrauch zu minimieren. Informieren Sie sich auch, welche Heizkörper optimal für Ihre Wärmepumpe sind.

 

Warmwasserbedarf: Die Produktion von Warmwasser erfordert zusätzliche Energie. Ein hoher Bedarf kann den Stromverbrauch der Wärmepumpe erhöhen.

Ist Ihr Stromverbrauch zu hoch, lassen sich einige Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung durchführen. Hier unsere fünf Tipps:

Dimensionierung der Wärmepumpe: Die Leistung der Wärmepumpe sollte genau auf den Wärmebedarf Ihres Haushalts abgestimmt sein, um effizient zu heizen.

 

Einstellungen optimieren: Durch einen hydraulischen Abgleich und eine optimal eingestellte Heizkurve kann die Effizienz der Wärmepumpe gesteigert werden.

 

Energetische Sanierung: Bei schlecht isolierten Gebäuden können Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern die Energieeffizienz verbessern und den Stromverbrauch senken.

 

Smarte Thermostate: Intelligente Thermostate passen die Heizleistung an Ihre persönlichen Bedürfnisse an und reduzieren so unnötige Heizkosten.

 

Wärmepumpe mit einer PV-Anlage kombinieren: Kombinieren Sie Ihre Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, wird sie mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben, was die Betriebskosten deutlich reduziert. Zusammen mit einem Stromspeicher und einem Energiemanagementsystem können Sie die Energiekosten um bis zu 70 Prozent senken!

15. Oktober 2024
Erneuerbare Energien
Heizen
Grüne Wärme

Text: Annika Schmitz. Fotos: Getty Images (2), Shutterstock.

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