Ein Mann mit Handy auf dem Sofa
Smartphone-Nutzung optimieren

So reduzieren Sie den Stromverbrauch Ihres Handys

Smartphones spielen eine zentrale Rolle in unserem Alltag – entsprechend wichtig ist es, ihre Nutzung so effizient und sicher wie möglich zu gestalten. Hier erfahren Sie, wie Sie von der Einschränkung der Hintergrunddaten über die Auswahl energieeffizienter Apps bis hin zum richtigen Management der Systemeinstellungen den Energieverbrauch Ihres Smartphones reduzieren, damit den ökologischen Fußabdruck Ihres Telefons verbessern – und gleichzeitig Ihre Privatsphäre schützen können.

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie helfen uns, immer bestens informiert und mit Freund:innen und Bekannten verbunden zu bleiben. Doch dieser digitale Komfort kostet jede Menge Energie. Und zwar zum einen die, die das Handy selbst verbraucht. Bei einem gängigen Gerät sind das – abhängig von Faktoren wie Displayhelligkeit, CPU-Belastung und Netzverbindung – etwa zwei bis sechs Watt pro Stunde bei aktiver Nutzung. Im Stand-by-Modus kann der Verbrauch auf unter ein Watt pro Stunde sinken. Über einen Tag verteilt kann ein Smartphone etwa zehn bis 30 Wattstunden verbrauchen, abhängig von der Intensität der Nutzung. Das bedeutet, dass ein Smartphone im Jahr etwa 3,65 bis 10,95 Kilowattstunden Strom verbraucht.

 

Zum anderen verbrauchen Smartphones auch indirekt jede Menge Energie, die nicht durch die Nutzung der Geräte selbst, sondern durch die Übertragung von Daten und deren Speicherung in internationalen Datenzentren benötigt wird. Dies lässt sich mit ein paar unkomplizierten Anpassungen der Systemeinstellungen ändern. So können Sie Ihr Smartphone im Handumdrehen zum Energiespar-Champion machen und den ökologischen Fußabdruck des Gerätes verringern.

1. GPS, Bluetooth und WLAN so oft wie möglich ausschalten

Schalten Sie GPS, Bluetooth und WLAN aus, wenn Sie diese Funktionen nicht benötigen. Denn sowohl GPS als auch Bluetooth und WLAN suchen kontinuierlich nach Signalen oder Netzwerken, um eine Verbindung herzustellen. Wenn diese Funktionen aktiviert sind, verbrauchen sie auch im Hintergrund Energie, selbst wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Durch das Ausschalten dieser Dienste muss das Smartphone weniger Energie im Standby-Modus verbrauchen.

Das Ausschalten dieser Funktionen trägt außerdem zur allgemeinen Effizienz des Smartphones bei. Weniger Wärme wird erzeugt, und die Prozessorlast wird reduziert, was insgesamt zu einer verbesserten Leistung und Langlebigkeit des Geräts führt.

2. Datenschutz verbessern und Tracking minimieren

Betriebssysteme wie Android und iOS sammeln viele persönliche Daten, die oft für Werbezwecke verwendet werden. Indem Sie das Tracking und den Werbe-Identifikator deaktivieren, schützen Sie nicht nur Ihre Privatsphäre: Wenn diese Funktionen deaktiviert sind, verringert sich auch die Menge der Daten, die im Hintergrund übertragen werden müssen, was wiederum den Energieverbrauch des Gerätes reduziert.

3. Apps und Systemeinstellungen optimieren

Passen Sie die Einstellungen Ihrer Apps so an, dass sie weniger Energie verbrauchen. Deaktivieren Sie zum Beispiel Hintergrundaktualisierungen und Standortverfolgung für Apps, die diese Funktionen nicht zwingend benötigen. Social-Media-Apps wie Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat etwa sind dafür bekannt, dass sie regelmäßig im Hintergrund Daten aktualisieren, um neue Inhalte wie Nachrichten und Benachrichtigungen zu liefern.

Nahaufnahme einer Frauenhand die ein Handy nutzt
Viele Apps führen Hintergrundaktualisierungen und Standortverfolgung durch, selbst wenn sie gerade nicht aktiv genutzt werden. Daher sollte man diese Funktionen deaktivieren, wenn sie nicht zwingend benötigt werden.

Aber auch E-Mail-Clients wie Outlook, Gmail und andere Drittanbieter-Apps überprüfen häufig auf neue E-Mails, was im Hintergrund Energie verbraucht. Das Einstellen längerer Intervalle zwischen den Synchronisierungen oder das Deaktivieren der automatischen Synchronisation kann ebenfalls helfen, Energie zu sparen. Dasselbe gilt für Wetter-Apps, die sehr regelmäßig Wetterdaten aktualisieren und Standortdienste verwenden, um lokale Wetterinformationen zu liefern. Hier kann das Deaktivieren der Standortverfolgung oder das Reduzieren der Häufigkeit der Aktualisierungen helfen, den Energieverbrauch zu senken.

Die App-Einstellungen zu ändern geht meist sehr einfach: Viele Apps bieten spezifische Optionen, um die Häufigkeit der Datenaktualisierung zu steuern oder Hintergrundaktivitäten ganz zu deaktivieren.

4. Energiesparmodi nutzen

Viele Smartphones bieten spezielle Energiesparmodi, die bei Aktivierung die Leistung des Geräts reduzieren, um Energie zu sparen. Nutzen Sie diese Funktionen nicht nur, wenn das Gerät Sie darauf hinweist, dass der Akkustand niedrig ist.

Gut zu wissen: Viele Smartphones begrenzen im Energiesparmodus automatisch die Hintergrunddaten und -prozesse und reduzieren außerdem die Bildschirmhelligkeit. Beides führt zu Energieeinsparungen.

Im Artikel „Handy-Akkus richtig laden: So geht’s!“ lesen Sie, wie Sie Ihren Smartphone-Akku schonen und seine Lebensdauer verlängern.

5. Vibration ausschalten

Hätten Sie’s gewusst? Die Vibrationsfunktion verbraucht mehr Energie als ein Klingelton. Schalten Sie die Vibration also aus, wenn diese nicht unbedingt benötigt wird.

6. Regelmäßige Software-Updates durchführen

Halten Sie Ihr Gerät immer auf dem neuesten Stand. Software-Updates enthalten oft wichtige Verbesserungen, die den Energieverbrauch des Gerätes optimieren können. Aber Achtung: Updates können manchmal zudem neue Funktionen einführen, die mehr Energie verbrauchen als zuvor. Daher sollten Sie Updates zwar installieren, dabei aber auch immer die jeweiligen Auswirkungen auf die Akkulaufzeit im Auge behalten.

Eine Hand hält einen Handybildschirm hoch auf dem die Illustration einer Glühbirne mit einem leuchtenden grünen Blatt zu sehen ist
Nachhaltige Apps bieten Funktionen, die Nutzer:innen helfen, ihren Energieverbrauch zu überwachen und den CO2-Fußabdruck ihrer Aktivitäten zu reduzieren.

7. Nachhaltige Apps verwenden

Einige Apps sind darauf ausgelegt, den Energieverbrauch zu minimieren und effizient mit Ressourcen umzugehen. Dazu zählen zum Beispiel einige Webbrowser, die speziell dafür entwickelt sind, den Datenverbrauch und die Akkunutzung zu minimieren. Opera Mini beispielsweise komprimiert Webseiten, um die Datenmenge zu reduzieren, die übertragen werden muss. Brave Browser wiederum blockiert standardmäßig Werbung und Tracker.

Andere Apps informieren Nutzer:innen über ihre Energieverbrauchsmuster und geben Tipps zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Greenify etwa hilft, andere Apps zu identifizieren, die den Akku belasten.

Darüber hinaus gibt es Apps, die dazu dienen, die Nutzungsdauer des Smartphones zu reduzieren. Die App Forest beispielsweise fördert die Konzentration und reduziert die Bildschirmzeit, indem sie einen virtuellen Baum wachsen lässt, solange die Nutzerin oder der Nutzer das Telefon nicht benutzt. Offtime unterstützt Nutzer:innen dabei, digitale Ablenkungen zu minimieren und die Smartphone-Nutzung bewusster zu gestalten.

Übrigens: Auch das Handy-Ladegerät kann bei richtigem Gebrauch beim Energiesparen helfen. Im Artikel „Stromverbrauch im Standby: Unbemerkter Energieverbrauch“ erfahren Sie, weshalb Sie Ladegeräte bei Nichtnutzung vom Strom nehmen sollten.

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2. Oktober 2024
Energiespartipps

Text: Elena Rudolph. Fotos: Getty Images, Shutterstock.

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