So finden Sie die richtige Größe für Ihre PV-Anlage
Wie groß sollte eine Photovoltaikanlage sein?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn die Grundvoraussetzungen wie die zur Verfügung stehende Größe und Ausrichtung der Dachfläche(n), der eigene Stromverbrauch und das Budget sind bei jedem unterschiedlich. Darum ist es wichtig, die Dimensionierung der Photovoltaikanlage zusammen mit Experten zu planen.
Für die Installation von rund einem Kilowattpeak (kWp) Anlagenleistung werden etwa fünf bis sieben Quadratmeter Fläche benötigt. Der Stromertrag der Anlage schwankt jedoch mit der Ausrichtung und den Jahreszeiten. Umwelteinflüsse, die sich negativ auf den Ertrag auswirken, beispielsweise Schatten oder die Verschmutzung der PV-Module, können durch die Expertise von Fachleuten ausgeschlossen werden.
Wie die Photovoltaik-Studie der HTW Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW zeigt, sind größere Photovoltaikanlagen aus rein wirtschaftlicher Sicht meist lohnender, da kleinere Anlagen pro Kilowatt-Spitzenleistung im Vergleich deutlich mehr Kosten verursachen. Gleichzeitig gilt: Überdimensionierte Anlagen amortisieren sich im Nutzungszeitraum von etwa 20 Jahren selten. Auch darum ist es wichtig, die richtige Größe für die eigene Photovoltaikanlage zusammen mit Experten zu berechnen.
Was bedeutet kWp?
Die elektrische Leistung (Nennleistung) einer Photovoltaikanlage wird in Kilowattpeak (kWp), also Kilowatt-Spitzenleistung, angegeben. Das ist die maximale Leistung der Solarmodule unter standardisierten Laborbedingungen, die einen Vergleich von verschiedenen Modulen ermöglicht. Unter realen Bedingungen ist die durchschnittliche Leistung geringer.
Welche Faktoren müssen bei der Größe einer Photovoltaikanlage berücksichtigt werden?
Dachfläche und Ausrichtung der PV-Module: Die zur Verfügung stehende Dachfläche bildet die Basis bei der Planung einer Photovoltaikanlage und der entsprechenden Dimensionierung. Denn sie gibt die maximale Menge der installierbaren PV-Module vor. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren haben sich die Leistung, die Wirtschaftlichkeit und die flexibleren Auslegungsmöglichkeiten der Module stark verbessert. Außerdem ist der Anschaffungspreis gesunken. In der Region Hannover können Interessierte im Solarkataster die mögliche PV-Leistung ihres Dachs ganz einfach selbst ermitteln.
Während früher als optimale Belegung eine um 30 Grad nach Süden geneigte Fläche galt, sind heute mit dem vorrangigen Ziel einer maximalen Eigenversorgung auch Ost- und Westflächen mit unterschiedlichen Neigungswinkeln nutzbar. Der Jahresertrag ist jedoch entsprechend geringer. Verschattungen sollten weitestgehend vermieden werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Solaranlagen auf Flachdächern.
Gesetzliche Vorgaben
Auch der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand für PV-Anlagen limitiert die Größe der Installationen. In allen Bundesländern bis auf Baden-Württemberg gelten Mindestabstände zwischen 25 und 125 Zentimetern zu benachbarten Dächern. Dadurch kann nur ein Teil der theoretisch möglichen Anlagengröße installiert werden. Die Mindestabstände wurden aus Brandschutzgründen eingeführt. Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE gelten diese allerdings als veraltet. In Niedersachsen kann auf Antrag und Freigabe der bauliche Abstand zu Nachbargebäuden unter bestimmten Bedingungen verringert werden.
Jährlicher Stromeigenverbrauch: Um effektiv und wirtschaftlich zu sein, sollte die PV-Anlage über das Jahr mehr Strom erzeugen, als in dem jeweiligen Haushalt verbraucht wird. Der durchschnittliche Verbrauch eines Singlehaushalts liegt bei 1500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Eine vierköpfige Familie benötigt rund 4500 kWh. Dieser Bedarf kann unter optimalen Bedingungen bereits mit einer Photovoltaikanlage von 4 bis 5 kWp abgedeckt werden.
Wichtig ist zudem, wann der Strom verbraucht wird. In einem Erwerbstätigenhaushalt ohne Homeoffice- oder Mobile-Working-Option liegt der Eigenverbrauchsanteil am selbst produzierten Solarstrom bei durchschnittlich 30 Prozent. 70 Prozent werden ins öffentliche Netz eingespeist, da sie tagsüber nicht direkt verbraucht werden. Erst in Kombination mit einem Energiespeicher kann der Eigenverbrauch angehoben werden. Bei der Planung mit Experten zeigt sich schnell, welcher Energiespeicher dazu benötigt wird.
Einspeisevergütung für Überproduktion: Seit Januar 2023 sind alle wichtigen Änderungen im novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft und damit auch die neuen Vergütungssätze. Anlagen mit Eigenversorgung bis 10 kWp erhalten als feste Einspeisevergütung 8,2 Cent pro kWh. Ist die Photovoltaikanlage größer, liegt der Anlagenteil ab 10 kWp bei 7,1 Cent pro kWh.
Der Vergütungssatz für Anlagen mit Volleinspeisung bis 10 kWp ist sogar noch höher und liegt bei 13,0 Cent pro kWh. Größere Anlagen erhalten für die Anlagenteile über 10 kWh 10,9 Cent pro kWh. Für diese höhere Vergütung muss die Anlage vor Inbetriebnahme als Volleinspeiseanlage dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden. Um auch in den kommenden Jahren von den Volleinspeisevergütungssätzen zu profitieren, müssen die Besitzer die Volleinspeisung jeweils vor dem 1. Dezember des Vorjahres nochmals an den Netzbetreiber melden.
Welche weiteren Änderungen seit 2023 gelten, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Vergünstigungen für kleine PV-Anlagen ab 2023“.
Anschaffung von E-Auto und Wärmepumpe: Der zukünftig gegebenenfalls höhere Stromverbrauch, etwa durch die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe, kann in der Planung der Photovoltaikanlagengröße durch Experten berücksichtigt werden. Bei einem durchschnittlichen E-Fahrzeug mit einem Stromverbrauch von 20 kWh pro 100 Kilometer und einer ebenfalls durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 13.000 Kilometern beträgt der Jahresenergiebedarf fürs Auto beispielsweise rund 2600 kWh.
Bei einer Wärmepumpe hängt der Energiebedarf maßgeblich von der eingesetzten Wärmepumpentechnik ab. Grundwasserwärmepumpen sind besonders effizient, etwas höher ist der Stromverbrauch von Erdwärmepumpen, und besonders stromintensiv sind Luftwärmepumpen. Am Beispiel eines Einfamilienhauses mit 120 Quadratmeter Wohnfläche und einem Jahresverbrauch von 100 kWh/m² ergibt sich ein jährlicher Wärmebedarf von 12.000 kWh – und ein Jahresstromverbrauch zwischen 2400 und 4300 kWh.
Wichtig zu wissen: Der Anteil, den die PV-Anlage für eine Wärmepumpe liefern kann, ist eher gering, da die Sonne die meiste Energie im Sommer liefert und die Wärmepumpe den meisten Bedarf im Winter hat. Bei einer durchschnittlichen PV-Anlage kommen etwa zehn bis 20 Prozent des Stroms der Wärmepumpe aus der PV-Anlage.
Photovoltaikanlagen mit Stromspeichern kombinieren?
Um den Eigenverbrauchsanteil am produzierten Strom zu erhöhen, ist es sinnvoll, eine Photovoltaikanlage um einen passenden Stromspeicher zu ergänzen. Er speichert den tagsüber erzeugten Strom, den Sie nachts oder bei ungünstigen Wetterbedingungen nutzen können. Bei der Auswahl der passenden Speichergröße berücksichtigen die Solarexperten den Eigenverbrauch, den gewünschten Grad der Autarkie und mögliche Zusatzfunktionen wie Notstromfähigkeit, Inselbetrieb oder Smart-Home-Integration.
Mit unseren Experten ganz leicht die richtige Photovoltaikanlage finden!
Solarenergie vom eigenen Dach nutzen und ganz einfach einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – das geht mit einer Photovoltaikanlage sowie einem Stromspeicher von enercity. Die richtige Größe für Ihre Bedürfnisse ermitteln Sie gemeinsam mit unseren Experten.
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