E-Auto-Ladezeiten: Die wichtigsten Fragen und Antworten
1. Welche Faktoren beeinflussen die Ladezeit von E-Autos?
Wie lange es dauert, ein E-Auto zu laden, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: von der Kapazität des Akkus und von der Leistung der Ladestation. Die Akkukapazität lässt sich mit dem Volumen eines Treibstofftanks vergleichen und gibt in Kilowattstunden (kWh) an, wie viel Strom der Akku speichern kann. Je größer der Akku, desto länger dauert das Aufladen. Die Ladestationsleistung entspricht – bildlich gesprochen – dem Druck, mit dem eine herkömmliche Tankstelle Kraftstoff in den Tank pumpen kann. Je höher die Werte, desto schneller das Laden. Dazu kommen weitere Faktoren, die die Ladezeit beeinflussen:
- Vom aktuellen Ladestand des Akkus hängt nicht nur ab, wie viel Strom überhaupt geladen werden muss. Bei einem Akkustand von weniger als 20 Prozent und von mehr als 80 Prozent drosselt die Bordelektronik zudem die Ladegeschwindigkeit, um den Akku zu schonen. Damit dauert das Aufladen von sehr leeren oder sehr vollen Akkus unverhältnismäßig länger als das Aufladen bei mittlerem Ladestand.
- Die Bordspannung bestimmt, welche Strommengen das E-Auto wie schnell verarbeiten kann. So ist die maximal anwendbare Spannung vor allem bei vielen älteren Fahrzeugen begrenzt. Moderne E-Autos dagegen können auch dank ihrer effizienten On-Board-Ladesysteme die hohe Leistung von Schnellladesäulen ausnutzen.
- Lithium-Akkus, die üblicherweise in E-Autos verbaut sind, mögen weder besonders hohe noch besonders niedrige Umgebungstemperaturen. Bei ungünstigen Temperaturen laden die Akkus deutlich langsamer als bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
2. Wie berechnet man die Ladezeit von E-Autos?
Hersteller geben die durchschnittlichen Ladezeiten üblicherweise in den technischen Unterlagen zum jeweiligen Modell an. Die oben genannten Faktoren beeinflussen jedoch die konkrete Ladedauer. Das macht generelle Aussagen schwer. Ungefähr lässt sich die Ladezeit mit dieser einfachen Faustformel berechnen:
Batteriekapazität (in kWh) : Ladeleistung (in kW) x 1,3 = Ladezeit (in Stunden)
Der Faktor 1,3 steht dabei für den Umstand, dass die Ladeleistung während des Ladevorgangs aufgrund der vielen Faktoren schwanken kann.
3. Welche Ladezeiten haben Elektroautos?
4. Wie lädt man sein Auto am schnellsten?
Das deutsche Stromnetz wird überwiegend mit Wechselstrom (AC) betrieben. E-Auto-Akkus basieren hingegen auf Gleichstrom (DC). Darum muss der Strom an einer Stelle gleichgerichtet werden. Beim Laden an AC-Säulen, die meist zwischen 11 und 22 kW Leistung bieten, wird der Wechselstrom vom eingebauten Gleichrichter des E-Autos in Gleichstrom umgewandelt. Damit lässt sich ein Akku je nach Kapazität in rund zwei bis sechs Stunden aufladen.
DC-Ladestationen dagegen erledigen das Umspannen selbst. Sie können 50 kW und mehr an Leistung bereitstellen, die sich dann ohne weitere Umwandlung in den E-Auto-Akku einspeisen lässt. Die Ladezeit ist mit 30 bis 60 Minuten deutlich geringer.
Erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Ladesäulentypen in unserem Ratgeber.
5. Wie lange lädt ein E-Auto mit 50 kW?
Die sogenannten Schnellladesäulen mit Gleichstrom leisten 50 kW und mehr – damit lässt sich ein E-Auto meist in unter einer Stunde zu 80 Prozent aufladen.
6. Welche Autos kann man mit 22 kW laden?
Immer mehr moderne E-Autos verfügen über interne Ladegeräte (On-Board-Charger), die auf 22 kW ausgelegt sind. Sie benötigen darum nur etwa die Hälfte der Ladezeit von Fahrzeugen mit Ladegeräten für 11 kW und lassen sich in rund zwei bis vier Stunden aufladen. Private Wallboxen gibt es meist mit einer maximalen Ladeleistung von entweder 11 oder 22 kW. Die meisten herkömmlichen öffentlichen E-Ladesäulen, die keine Schnellladesäulen sind, sind mit zwei Typ-2-Steckern ausgestattet, die ebenfalls 22 kW Wechselstrom-Leistung bieten.
Gut zu wissen: Aktuelle Informationen über die Förderung von privaten Ladesäulen gibt es in unserem Ratgeber.
7. Welche Voraussetzungen gibt es für das Schnellladen, und welche Vor- und Nachteile hat das?
Das Schnellladenetz (DC) wird sukzessive ausgebaut, vor allem an Autobahnen und Schnellstraßen finden sich immer mehr DC-Ladesäulen. Doch nicht alle E-Autos eignen sich dafür. So muss das Fahrzeug das schnelle Laden technisch unterstützen und natürlich mit einem entsprechenden Stecker ausgerüstet sein – entweder mit dem CCS-Stecker („Combined Charging System“) oder mit dem CHAdeMO-Stecker, den noch einige ältere asiatische Autos nutzen.
Das schnelle Aufladen des Akkus hat Vor- und Nachteile. Dank der kurzen Ladezeiten eignet es sich besonders für Langstreckenfahrten, wenn man unterwegs nicht mehr als eine Kaffeepause an der Ladesäule verbringen möchte. Allerdings wird für das Schnellladen meist ein höherer Tarif fällig. Und: Häufiges Schnellladen führt zu einem höheren Verschleiß des Akkus, da dessen Zellen dabei stark beansprucht werden. Wenn schnelles Laden nicht unbedingt notwendig ist, kann man mit weniger Leistung laden. Das schont den Akku.
8. Was ist der Unterschied zwischen dem Laden an der Haushaltssteckdose und an der Wallbox?
Zwar lässt sich ein E-Auto durchaus mal an einer haushaltsüblichen Schukosteckdose laden. Das sollte allerdings nur in Notfällen geschehen. Nicht nur kann diese Art des Ladens mit acht bis 14 Stunden sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, weil dabei lediglich 3,6 kW Leistung zur Verfügung stehen. Sie kann eine normale Haushaltssteckdose auch an ihre Belastungsgrenze bringen, was einen Kurzschluss, Funkensprung oder sogar einen Brand zur Folge haben kann.
Eine Wallbox für zu Hause ist darum die bessere Wahl. Damit lassen sich E-Autos in der eigenen Garage oder am Stellplatz in der Tiefgarage je nach zur Verfügung stehender Leistung in zwei bis sechs Stunden laden. Idealerweise wird die Wallbox mit einer Photovoltaikanlage kombiniert und so mit Solarstrom vom eigenen Dach gespeist. Das reduziert die Kosten und ist besonders klimafreundlich.
9. Wie oft sollte man ein E-Auto auf 100 Prozent laden?
Extreme Ladestände sollte man möglichst vermeiden, den Akku also weder auf null Prozent leer fahren noch zu 100 Prozent laden. Der Grund: Beides schadet auf Dauer den Lithium-Ionen-Zellen. Idealerweise liegt der Ladestand immer zwischen 20 und 80 Prozent. Wer den Akku vor einer Langstreckenfahrt komplett auflädt, um die volle Reichweite auszuschöpfen, sollte zeitnah die Reise starten, um den Ladestand möglichst bald wieder zu senken.
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