Lebensdauer E-Auto-Batterie
Recycling, Reparatur und Kosten

Die wichtigsten Infos zur Lebensdauer von E-Auto-Akkus

In der Regel schneiden Elektroautos in puncto Verschleiß, Wartung und Service mittlerweile besser ab als klassische Verbrenner. Auch ihre Reichweiten werden von Jahr zu Jahr besser. Mit ein wenig Know-how können Sie die Lebensdauer Ihrer E-Auto-Batterie sogar über den Garantiezeitraum des Herstellers hinaus verlängern.

Wie lange hält eine E-Auto-Batterie?

Die durchschnittliche Lebensdauer einer E-Auto-Batterie beträgt etwa acht bis zehn Jahre, wie TÜV Nord angibt. Das bedeutet aber nicht, dass der Akku des E-Autos danach nicht trotzdem weiter genutzt werden kann. Beispielsweise lässt er sich noch als Stromspeicher verwenden, selbst wenn seine Ladekapazität nicht mehr für den effizienten Einsatz im Auto ausreicht – mehr dazu weiter unten. Damit die Batterie als effizient gilt, nennt der TÜV übrigens folgenden Richtwert: Sobald der Akku 70 Prozent seiner eigentlichen Ladekapazität dauerhaft unterschreitet, also nicht mehr über diesen Wert aufgeladen werden kann, sollte er ausgetauscht werden.

Leistungsfähige Lithium-Ionen-Akkus vertragen etwa 1000 volle Ladezyklen. Nehmen wir an, Ihre E-Auto-Batterie hat eine Kapazität von 60 Kilowattstunden (kWh), und Sie verbrauchen pro 100 Kilometer 20 kWh. Dann hält Ihre Batterie rund 300.000 Kilometer – das ist beachtlich.

Das Display eines Elektroautos zeigt an, dass dieses bereits zu 85 Prozent geladen ist.
Wer die Lebensdauer seiner E-Auto-Batterie verlängern möchte, sollte den Akku nie ganz leer fahren, um eine Tiefenentladung der Batteriezellen zu vermeiden.

Wie verlängere ich die Lebensdauer meiner E-Auto-Batterie?

Wie schnell der Akku Ihres E-Autos an Ladekapazität verliert, hängt stark von äußeren Faktoren wie etwa Ihrem Fahrstil ab. Bislang gibt es keine Akkus, die ewig halten: Selbst wenn Sie Ihr E-Auto gar nicht fahren würden, würde der Akku an Leistung und Lebensdauer verlieren. Akku-interne, elektrochemische Prozesse verschleißen die Batterie mit der Zeit, ganz ohne Ihr Zutun.

Auch die Außentemperatur und wie oft Sie das E-Auto schnellladen, beeinflussen die generelle Lebensdauer. Sie können den Akku schonen, indem Sie:

  • Ihr E-Auto ganzjährig in einer Garage parken, um die Temperaturen, denen das E-Auto und sein Akku ausgesetzt sind, relativ stabil zu halten.
  • den Akku nie ganz leer fahren und bestenfalls auch nicht unter 20, im Höchstfall nicht unter zehn Prozent Ladestand kommen, um die Tiefenentladung der Batteriezellen zu vermeiden.
  • den Akku nicht auf volle 100 Prozent aufladen, sondern für den täglichen Gebrauch laut ADAC am besten nur auf 80 Prozent laden.
  • nicht ausschließlich an Schnellladesäulen laden.

All diese Maßnahmen schonen den Akku und können somit seine Lebensdauer verlängern. Tipp: Wie Sie Ihr E-Auto richtig laden und worauf Sie dabei achten müssen, erfahren Sie in unserem Frage-und-Antwort-Artikel.

Neueste Akkutechnologie für Elektroautos: Zwei Millionen Meilen?

Bislang nutzen E-Autos Lithium-Ionen-Akkus – diese sind teuer in der Herstellung, verschleißen schnell und verlieren im Laufe der Zeit an Ladekapazität. Neueste Technologien aus Südkorea und den USA wollen deswegen weg von dieser Technik. An der Sogang-Universität in Seoul, Südkorea, wird derzeit etwa an einem Lithium-Polymer-Akku gearbeitet. Dessen Reichweite als E-Auto-Batterie würde die jetzigen Reichweiten um das Zehnfache überschreiten.

In den USA wiederum arbeitet Tesla-Forscher Jeff Dahn an einem Projekt namens „Zwei-Millionen-Meilen-Akku“. Schon im Oktober 2020 konnte er eine Batteriezelle vorstellen, die rund 10.000 Ladezyklen durchhielt und dabei nicht nennenswert an Leistung verlor. Bei einem E-Auto mit einer Reichweite von 350 Kilometern würde das bedeuten, dass der Akku fast drei Millionen Kilometer durchhält, also zwei Millionen Meilen. Wann ein solcher E-Auto-Akku auf den Markt kommen könnte, ist allerdings noch unklar.

Kann man E-Auto-Batterien reparieren?

Wie beim Verbrennermotor kann es auch beim elektrischen Antrieb zu Fehlfunktionen kommen. Sollte das E-Auto nicht mehr starten, kann es sein, dass beispielsweise ein Fehler in der Batterie vorliegt. Vielleicht ist nur eine einzelne Zelle kaputt, oder aber eines der Akkumodule streikt. In jedem Fall sollten Sie unbedingt eine versierte Werkstatt aufsuchen oder sich an den Autohersteller zur Reparatur wenden. Diese helfen Ihnen, Ihr E-Auto schnell wieder fahrtüchtig zu machen. Reparaturen von E-Auto-Batterien sind übrigens im Garantiezeitraum sogar vollkommen kostenlos.

Viele Hersteller entnehmen bei der Reparatur zunächst nur einzelne Akkumodule und ersetzen diese. Häufig behebt diese Maßnahme das Problem bereits – und es schont außerdem Ressourcen, denn es wird nicht die komplette Batterie ausgetauscht. Das entnommene Akkumodul wird nach Möglichkeit repariert und vom Hersteller weiterverwendet. 

Tipp: Diese Reparatur ist besonders nach Ablauf des Garantiezeitraums wesentlich günstiger als ein Volltausch der Batterie.

8-10
Jahre
beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer E-Auto-Batterie laut TÜV Nord.

Was kostet eine neue E-Auto-Batterie?

Ist eine Reparatur nicht möglich und muss die gesamte Batterie ausgetauscht werden, dann ist dies ebenfalls kostenlos, wenn der Austausch innerhalb des Garantiezeitraums erfolgt. Danach wird es leider teurer: Sie können mit Kosten ab 5000 Euro rechnen, für einige Modelle liegt der Preis noch weit höher und kann sogar die 20.000-Euro-Marke übersteigen. Die Preisspanne ist deshalb so groß, weil verschiedene Hersteller verschiedene Akkumodelle verwenden, mit jeweils unterschiedlichen Batteriekapazitäten und Bauteilen. Händler:innen und Hersteller geben Ihnen bei Bedarf gerne Auskunft, wie viel der Tausch Ihres Batteriemodells konkret kosten würde.

Kann ich eine alte E-Auto-Batterie recyceln?

Sofern kein Defekt vorliegt, können ausgemusterte E-Auto-Batterien weiterverwendet werden. Im sogenannten „Second Life“, also im „zweiten Leben“, werden die Akkus beispielsweise als Stromspeicher genutzt.

Viele Hersteller setzen alte E-Auto-Akkus dafür mit anderen zusammen und bauen große Stromspeicher auf, die ganze Produktionswerke versorgen können. So werden sie weiterverwendet, bis sie durch zu geringe Ladekapazitäten tatsächlich unbrauchbar sind und an spezielle Recyclingunternehmen gegeben werden. Dort werden verschiedene Rohstoffe und Metalle wieder zurückgewonnen.

Für das Recycling gibt es staatliche Auflagen, die eine möglichst hohe Recyclingrate der vielen verschiedenen Batteriekomponenten anstreben. Diese Rate soll in Zukunft noch weiter steigen. So wird die Umweltbelastung durch E-Auto-Batterien reduziert – und E-Autos werden noch nachhaltiger.

Günstig, umweltfreundlich und bequem zu Hause laden

Mit einer Wallbox von enercity geht das ganz leicht in der heimischen Garage. Einfach abends das E-Auto anschließen und morgens mit voller Batterie losfahren.

3. Mai 2024
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Klimaschutz

Text: Redaktion #positive energie. Fotos: Getty Images (1), shutterstock (2).

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