E-Auto laden Sonnenuntergang
Gut zu wissen

E-Auto laden: Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten

Wie lade ich ein E-Auto? Wie bezahlt man an der Ladesäule? Und wo findet man die nächste Ladestation? Solche und ähnliche Fragen stellen sich, wenn man über den Umstieg auf Elektromobilität nachdenkt. Hier finden Sie die Antworten auf die zehn häufigsten Fragen.

1. Was braucht man, um ein E-Auto zu laden?

Zunächst benötigen Sie eine geeignete Stromquelle. Das kann beispielsweise eine sogenannte Wallbox sein, die zu Hause installiert wird und das Auto schnell und sicher mit Strom versorgt. Wer unterwegs laden möchte, nutzt öffentliche Ladesäulen oder Schnelllader, die teilweise schon in wenigen Minuten große Mengen Energie übertragen können.

Zum Laden selbst ist außerdem ein passendes Ladekabel erforderlich. In Europa ist das Typ-2-Kabel der Standard für Wechselstromladung (AC), während an Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC) meist das CCS-System („Combined Charging System“) verwendet wird.

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zu den unterschiedlichen Ladesäulentypen für E-Autos.

An öffentlichen Ladesäulen brauchen Sie zudem in der Regel eine App, eine Ladekarte oder einen RFID-Chip, um den Ladevorgang zu starten und abzurechnen. Wer zu Hause besonders nachhaltig laden möchte, kann die eigene Wallbox mit einer Photovoltaikanlage kombinieren  – so lässt sich das E-Auto umweltschonend mit Sonnenstrom aufladen. Für zusätzlichen Komfort sorgen intelligente Ladesysteme, die zum Beispiel automatisch dann laden, wenn der Strom besonders günstig ist.

Ansicht eines Autos das unter einem mit Solarpaneelen gedeckten Carport einparkt aus der Vogelperspektive
An immer mehr Autobahnraststätten in Europa kann man inzwischen Solarstrom tanken.

2. Wie lädt man ein Elektroauto richtig auf?

Um den eingebauten Akku eines E-Autos aufzuladen, stellen Sie das Fahrzeug an einer entsprechenden Ladesäule ab und den Motor aus. Anschließend verbinden Sie das Auto per Kabel mit einer Ladestation. Hat die Ladestation kein eigenes Kabel, dann schließen Sie ein mitgebrachtes Kabel zuerst am Ladepunkt an, danach am Auto. Der Ladevorgang beginnt an der heimischen Wallbox normalerweise automatisch beziehungsweise nach der Autorisierung via Schlüssel, Karte oder PIN, sofern Sie die Anlage gegen unbefugten Zugriff durch Dritte gesichert haben.

Gleichermaßen startet der Ladeprozess an öffentlichen Ladepunkten und ist damit vergleichbar mit Selbstbedienungstankstellen, bei denen man vor dem Tankvorgang die Autorisierung oder die Bezahlung hinterlegt. Ist der gewünschte Ladestand Ihres Elektroautos erreicht, entriegeln Sie den Stecker fahrzeugseitig (herstellerabhängig) und ziehen den oder die Stecker wieder ab – weiter geht die Fahrt

20
Minuten
dauert das Laden eines E-Autos an einer DC-Ladesäule.

3. Wie lange dauert es, ein E-Auto zu laden?

Das hängt nicht nur vom Automodell und der Akkukapazität ab, sondern auch von der verwendeten Ladetechnik und der Leistung einer Ladesäule. Je höher die Ladeleistung, desto schneller ist der Ladevorgang abgeschlossen. So variiert die Ladezeit für eine 58-kW-Batterie zwischen 15,7 Stunden an einer AC-Ladesäule mit 3,7 kW und nur etwa 20 Minuten an einer 350-kW-DC-Ladesäule. Als Faustregel gilt:

 

Ladedauer = Kapazität des Akkus (in kWh) ÷ Ladeleistung (in kWh)

4. Wie oft muss man ein E-Auto laden?

Wie oft Sie Ihr E-Auto laden müssen, hängt vor allem von der Batteriekapazität, dem Fahrverhalten und den täglichen Strecken ab. Wer täglich nur kurze Strecken fährt – etwa 20 bis 50 Kilometer –, muss sein Elektroauto oft nur ein- bis zweimal pro Woche laden. Bei längeren Pendelstrecken oder häufigen Fahrten auf der Autobahn kann es nötig sein, öfter zur Ladesäule zu fahren. Auch die Nutzung von Komfortfunktionen wie Heizung oder Klimaanlage beeinflusst den Energieverbrauch. Viele E-Autofahrer:innen laden ihr Fahrzeug über Nacht zu Hause an der Wallbox, sodass es am nächsten Tag wieder voll einsatzbereit ist – ganz ähnlich wie das Aufladen eines Smartphones.

5. Sollte das E-Auto immer voll geladen werden?

Idealerweise liegt der Ladezustand von herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus stets nicht unter 20 und nicht über 80 Prozent. Es ist nicht ratsam, ein E-Auto zu 100 Prozent zu laden, denn das verkürzt die Lebensdauer des Akkus. Zudem nehmen die letzten 20 Prozent einer Ladung überproportional viel Ladezeit in Anspruch, da ab einem Akkustand von 80 Prozent die Ladegeschwindigkeit reduziert wird. Auch ein komplettes Tiefenentleeren auf null Prozent ist nicht zu empfehlen, da dies ebenfalls dem Akku schadet. Viele Hersteller blenden bei besonders hohen oder niedrigen Ladeständen Warnungen im Display des Fahrzeugs oder der zugehörigen App ein. Auch der angestrebte Ladestand lässt sich auf diesen Wegen meist komfortabel einstellen.

6. Wie viel kostet es, ein E-Auto zu laden?

Es gibt an öffentlichen Parkplätzen zwei Varianten von Ladesäulen: AC- und DC-Ladesäulen. Worin genau sich diese voneinander unterscheiden, erfahren Sie im Artikel „Welche Ladesäulentypen für E-Autos gibt es?“.

Für E-Mobilist:innen zentral: Die Ladezeiten an DC-Säulen sind viel kürzer, weshalb sie auch Schnellladestationen genannt werden. Damit das Anschließen reibungslos klappt, sollte natürlich der Stecker an der Station zum Auto passen. Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen: Mit dem Aufkommen der E-Mobilität gab es zwar anfänglich noch unterschiedliche Stecker-Typen. Mittlerweile sind die gängigen E-Autos aber kompatibel mit Stecker-Typ 2 (AC-Säulen) und CCS-Steckern an DC-Schnellladestationen.

Gut zu wissen: AC-Ladesäulen haben normalerweise nur eine Anschlussbuchse, Autofahrer:innen müssen darum ein eigenes Kabel mitbringen. An den schnelleren DC-Ladesäulen sind Kabel fest montiert.

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7. Wie bezahlt man an einer öffentlichen Ladesäule?

An immer mehr Ladestationen können Verbraucher:innen per Kredit- oder Debitkarte zahlen, wie sie es von Tankstellen gewohnt sind. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass alle Ladesäulen, die seit dem 01.07.2023 in Betrieb genommen wurden, mindestens eine kontaktlose Zahlungsmöglichkeit mittels gängiger Kredit- oder Debitkarte anbieten müssen. Die meisten Ladestationen arbeiten mit Ladekarten, die es von rund 300 unterschiedlichen Anbietern gibt. Teils eignen sich die Karten auch zum sogenannten E-Roaming an den Ladesäulen unterschiedlicher Betreiber. Häufig lässt sich die Rechnung per Smartphone-App und QR-Code an der Ladesäule begleichen. Seltener funktioniert dies mit einer SMS und einem Prepaidguthaben. Weitere Infos gibt es in unserem ausführlichen Ratgeber „Bezahlen an öffentlichen E-Ladesäulen“.

8. Kann man das E-Auto zu Hause an der Steckdose laden?

Davon raten Expert:innen ab. Es ist zwar möglich, E-Autos an haushaltsüblichen Schuko-Steckdosen zu laden – das sollte allerdings nur in absoluten Notfällen geschehen. Denn herkömmliche Steckdosen können einen maximalen Stromfluss von 16 Ampere verarbeiten. Moderne Elektroautoakkus haben jedoch Kapazitäten zwischen 20 und 100 kWh. Dadurch kommt eine normale Haushaltssteckdose bereits mit der geringsten Akkukapazität eines Elektroautos an ihre Belastungsgrenze. Die Gefahr eines Schadens durch einen Kurzschluss, Funkensprung oder Brand ist also hoch!

Eine Frau lädt ein Elektroauto an einer privaten Ladestation
Besonders bequem: das Laden des E-Autos an der eigenen Wallbox.

9. Darf man eine Wallbox selbst installieren?

Eine Wallbox dürfen Sie in Deutschland nicht selbst installieren – es sei denn, Sie sind eine ausgebildete Elektrofachkraft mit entsprechender Zulassung. Der Grund: Eine Wallbox arbeitet mit hohen Stromstärken und muss korrekt abgesichert und in das Hausstromnetz eingebunden werden. Fehler bei der Installation können zu Stromschlägen, Bränden oder Schäden an der Hauselektrik führen. Deshalb ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Installation ausschließlich von qualifizierten Elektriker:innen oder einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden darf. Außerdem muss die Wallbox beim Netzbetreiber gemeldet, in einigen Fällen sogar genehmigt werden – auch das übernimmt in der Regel die Fachkraft.

Eine Frau ein Mann und ein Kind schauen in ein Laptop
Hilfreich: Auf speziellen Websites lässt sich leicht herausfinden, wo sich die nächste öffentliche Ladestation befindet – und oft sogar auch, ob diese gerade frei ist.

10. Wie findet man öffentliche Ladesäulen?

In fast allen Regionen Deutschlands sind die Ladepunkte im öffentlichen Raum in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden. In Apps von Fahrzeugherstellern und Ladesäulenbetreibern, durch das bordeigene Multimediasystem oder über Onlineangebote wie das Stromtankstellenverzeichnis von GoingElectric oder das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur lässt sich leicht herausfinden, wo sich die nächste öffentliche Ladestation befindet – und oft auch, ob diese gerade frei ist.

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14. April 2025
Elektromobilität
Solar
Klimaschutz

Text: Florian Sievers. Fotos: Getty Images.

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