Wissenswertes zu Strom- und Anschaffungskosten von E-Scootern
Manch einer kennt den Roller-Trend noch aus den 1990er-Jahren: Damals machte der Tretroller Furore. Kinder, Jugendliche, Erwachsene – vom Schüler bis zum erfolgreichen Geschäftsmann waren alle plötzlich auf dem Mini-Zweirad unterwegs. Durch die Mobilitätswende erlebt dieser alte Trend jetzt ein neues Hoch. Diesmal allerdings in der elektrifizierten Variante als E-Scooter. Laut des Statistikportals Statista waren bereits im Herbst 2019 rund 54.000 der praktischen Flitzer auf deutschen Straßen unterwegs. Experten zufolge sind es derzeit schon 60.000, Tendenz steigend.
Gerade für innerstädtische Pendler ist der E-Scooter ein geeignetes Fortbewegungsmittel. Eine Akkuladung bringt den Fahrer immerhin etwa 30 Kilometer weit. Die Stromkosten der kleinen Flitzer sind dabei gering, und laden kann man sie zu Hause und – vorausgesetzt, der Arbeitgeber erlaubt dies – bei der Arbeit.
Wer aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes auf das elektrische Zweirad setzen will, sollte allerdings seinen Energieversorger checken und parallel zur Investition in einen E-Scooter gegebenenfalls den Stromanbieter wechseln. Wie bei allen anderen Stromern gilt nämlich auch beim E-Scooter: Vollständig umweltbewusst ist nur unterwegs, wer beim Tanken auf Ökostrom achtet.
Wie hoch sind die Kosten eines E-Scooters?
Die Anschaffungskosten eines E-Rollers bewegen sich je nach Modell zwischen 300 und 1000 Euro pro Gerät. Laut ADAC kosten gute E-Scooter-Modelle etwa 700 Euro. Das hat der Verband in einem umfangreichen Test ermittelt, in dem vor allem das Mittelpreissegment mit guter Leistung und Sicherheit überzeugte.
Was die Kosten für die Ladung angeht, ist die Rechnung recht simpel: Zu Hause laden deutsche Haushalte zu einem Stromtarif von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde. Übertragen auf die Akkukapazität eines E-Scooters von 250 Wattstunden kostet eine Ladung also nur etwa acht Cent. Auch die Wartungskosten der Mini-Zweiräder sind extrem gering. Anders als bei einem Auto fallen beim E-Roller weder TÜV noch Abgasuntersuchung oder Ölwechsel an. Solange der Akku hält, betragen die laufenden Kosten für die Instandhaltung wenige Euro.
Der Akku eines guten Modells hält etwa 1000 Ladungen lang. Übertragen auf die Benutzung an Arbeitstagen entspräche das einer Haltbarkeit von etwa viereinhalb Jahren. Danach muss er erneuert werden. Einen neuen Akku erhält man ab circa 300 Euro.
Bei einem E-Scooter besteht Versicherungspflicht. Versicherungsanbieter rechnen oft in verschiedenen Tarifen. Unterschieden wird dabei vor allem, ob der Fahrer über oder unter 23 Jahre alt ist. E-Scooter-Fans über 23 erhalten eine Versicherung ab 35 Euro jährlich. Jüngere Erwachsene bezahlen schon deutlich mehr, 14-Jährige sogar bis zu 100 Euro.
Die jährlichen Gesamtkosten für die mögliche Wartung, Versicherung und Strom liegen also bei werktäglichem Gebrauch, etwa durch die Pendelei zur Arbeit, etwa bei 250 Euro.
E-Scooter anschaffen: Was gilt es zu beachten?
Nimmt man die Anschaffungskosten eines hochwertigen E-Scooters, die sich wie oben erwähnt etwa auf 700 Euro belaufen, und addiert die jährlich anfallenden Kosten von etwa 250 Euro, kommt man auf fast 1000 Euro. Lohnt es sich, dieses Geld zu investieren?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, müssen mehrere Faktoren in die Überlegung einbezogen werden, etwa der tatsächliche Eigengebrauch. Die erwähnten Zahlen beziehen sich auf eine nahezu tägliche Nutzung, beispielsweise für den Arbeitsweg. Wohnt der Nutzer aber in der Stadt und will in den Wintermonaten doch lieber auf die beheizte U-Bahn ausweichen, verlängert das die Haltbarkeit seines E-Scooters beträchtlich. Und das senkt die Kosten. Auch die angegebene Reichweite von etwa 30 Kilometern pro Ladevorgang sind eine Annahme, die von vielen verschiedenen Faktoren abhängt und durchaus gesteigert werden kann. Dazu gehören beispielsweise die Statur des Fahrers oder die Beschaffenheit des Geländes.
Folgende Fragen sollten Sie also in Ihre E-Scooter-Kaufentscheidung einbeziehen:
- Wie viel Gewicht soll der E-Scooter befördern?
- Wie ist die Beschaffenheit der Strecke, auf der ein E-Scooter zum Einsatz kommen soll?
- Wie weit ist die Fahrtstrecke, für die der E-Scooter genutzt werden soll?
- Wie häufig soll der E-Scooter pro Woche oder Jahr genutzt werden?
- Bin ich Berufspendler? Falls ja: Wie viel Zeit verbringe ich am Zielort?
Gerade die letzte Frage ist entscheidend. So kostengünstig sich E-Scooter gestalten, so geduldig muss man sein, wenn es um den Ladevorgang geht. Ein Mittelklassemodell an einer gewöhnlichen Steckdose aufzuladen dauert im Schnitt etwa sechs Stunden. Verweilt der Fahrer länger am Zielort, beispielsweise ein Pendler an seinem Arbeitsplatz, ist eine solche Ladedauer kein Problem. Will man „nur eben mal schnell wohin“, sollte man sich besser in einem 15-Kilometer-Radius bewegen.
Achten Sie beim E-Scooter-Kauf auf Straßentauglichkeit
Sie haben einen Energieanbieter gefunden, der Sie mit Ökostrom versorgt, und sich für die Investition in einen E-Scooter entschieden? Dann gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die Sie bei der Wahl des Modells beachten sollten.
E-Scooter brauchen eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), um mit Kennzeichen auf deutschen Straßen zu fahren. Das ist wichtig, denn: Auf Gehsteigen und in Fußgängerzonen hat ein E-Scooter nichts zu suchen! Wie auch beim Fahrrad darf man mit einem E-Scooter nur Straßen, Fahrradwege und Fahrradzonen befahren.
Eines bringt der Kauf eines E-Scooters in jedem Fall: mehr Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit vom öffentlichen Personennahverkehr. Setzt man für seinen E-Scooter auf einen Stromanbieter mit Ökostrom, stellen die Stromer ein relativ günstiges und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel dar. Gerade für Pendler bieten sie eine zuverlässige Option für den täglichen Arbeitsweg, entweder direkt von zu Hause aus für die schnelle Fahrt zur U- oder S-Bahn oder für die letzten Meter in der Stadt. Wie Sie Ihren Arbeitsweg außerdem nachhaltig gestalten können, lesen Sie in unserem Artikel.
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