Fünf nachhaltige Ideen für den Arbeitsweg
Die meisten Erwerbstätigen legen den Weg zur Arbeit nach wie vor individuell mit dem Auto zurück: In der jährlichen Haushaltsbefragung des Statistischen Bundesamtes 2020 gaben 68 Prozent der Berufspendler an, auf den Pkw zu setzen. Unvermeidbar ist diese Art des Verkehrs jedoch nicht. Denn für knapp drei Viertel der Befragten betrug die Länge des Arbeitsweges weniger als 25 Kilometer. Um gerade kürzere Strecken angenehm zurückzulegen, gibt es einige nachhaltige Alternativen. Und auch auf längeren Strecken muss es zumindest nicht unbedingt der Benziner oder das Dieselauto sein.
1. Umweltschonend und maximaler Komfort: E-Auto
Eine naheliegende und fast vergleichbare Alternative zum Verbrennermotor ist das Elektroauto. Der Komfort bleibt erhalten, getankt wird Strom statt Benzin. So können Pendler CO2-, Feinstaub- sowie Kohlenstoffdioxidausstoß während der Fahrt vermeiden und langfristig auch Kosten sparen. Einige Arbeitgeber bieten bereits die Möglichkeit, E-Autos an der Arbeitsstelle zu laden. Aber auch im Stadtbild finden sich immer mehr Ladesäulen.
Egal, ob Stromer oder Benziner: Wer Fahrgemeinschaften bildet, hilft zusätzlich dabei, das Verkehrsaufkommen zu senken und das Klima zu schonen.
2. Die sportliche Alternative: Fahrrad, Pedelec und E-Bike
Wer etwas sportlicher unterwegs sein will, setzt auf das Fahrrad, mit oder ohne E-Antrieb. Mit einem Pedelec oder E-Bike können komfortabel auch weitere Strecken schnell und mit weniger Kraft überwunden werden. Auch Lastenräder und E-Lastenräder für den Transport von größerem Equipment werden zunehmend beliebt. Im Vergleich zum Auto sparen alle diese Fortbewegungsmittel nicht nur an Kosten für Anschaffung, Wartung und Strom, sondern auch viele CO2-Emissionen ein.
Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde kostet eine Akkuladung bei einem Pedelec rund 15 Cent Bei einer Reichweite von 100 Kilometern pro Akkuladung und einem Arbeitsweg von zehn Kilometern bleiben die monatlichen Stromkosten für Pendler also unter einem Euro. Den Arbeitsweg auf dem Rad zurückzulegen hat zudem positive Effekte auf Körper und Geist: Der Kreislauf und die Produktion von Vitamin D werden durch die frische Luft und das Tageslicht angeregt, das Radeln trainiert die Muskulatur sowie die Ausdauer, und der Stress wird reduziert. Pendler kommen mit dem Rad glücklicher zur Arbeit und tun zudem etwas für ihre Gesundheit.
Wer noch etwas Motivation braucht, kann Gruppen bilden, um gemeinsam zur Arbeit zu fahren. Auch Unternehmen oder Krankenkassen bieten unter Umständen Programme oder Bonuspunkte für Fahrradpendler an, etwa die bundesweite Challenge „Mit dem Rad zur Arbeit“.
3. Gemeinsam ans Ziel: ÖPNV
Insgesamt pendelten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020 nur 13 Prozent der Berufstätigen regelmäßig mit Bus und Bahn zur Arbeit. Diese Zahl ist deutlich ausbaufähig, immerhin ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ebenfalls eine sehr gute Alternative zum Auto. Die lästige und teils kostspielige Parkplatzsuche ist nicht mehr nötig, auch Stau auf den Zubringerstraßen und Stress gehören der Vergangenheit an. Nahverkehrspendler können während der Fahrzeit telefonieren, E-Mails beantworten, lesen oder noch etwas Schlaf nachholen und kommen entspannt an. Jobtickets und Gleitzeiten erleichtern die preisliche und zeitliche Ausgestaltung. Und gegenüber dem Individualverkehr leidet auch die Umwelt deutlich weniger.
Ein weiteres Plus: Viele städtische Verkehrsbetriebe setzen inzwischen ebenfalls auf umweltgerechte Mobilität, was die Umweltbilanz des öffentlichen Nahverkehrs weiter verbessert. So führt beispielsweise die üstra in Hannover bereits verstärkt E-Busse ein. In wenigen Jahren sollen alle innerstädtischen Linien innerhalb der Umweltzone Hannovers mit Elektrobussen abgedeckt werden. Damit können 3800 Tonnen CO2 eingespart werden.
4. schnell durch die Stadt: E-Roller und E-Scooter
Wer schnell und flexibel ohne körperliche Anstrengung zur Arbeit kommen, aber auf die Parkplatzsuche verzichten möchte, für den sind kleinere E-Roller oder E-Scooter eine gute Alternative. Klein und wendig, mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 45 Stundenkilometern, ermöglichen sie die Fortbewegung vor allem im Stadtverkehr ohne große Anstrengung. Wie auch Elektroautos sind die Roller während der Fahrt emissionsfrei, statt an einer Ladesäule können die Akkus jedoch an einer Steckdose geladen werden und sind im Anschluss direkt wieder einsatzbereit. Zu unterscheiden sind hier Elektromotorroller und die als E-Scooter bekannten Elektro-Tretroller: Letztere stehen in vielen größeren Städten am Straßenrand bereit und lassen sich bequem per App buchen und bezahlen.
5. Zu Fuß zur Arbeit: Foot Commuting
Die wohl nachhaltigste Möglichkeit, um zur Arbeit zu kommen, ist, zu Fuß zu gehen. Kein Stau, keine CO2-Emissionen, keine zusätzlichen Kosten und dazu viel Bewegung, die das Gehirn anregt und die Kreativität und das Energielevel steigert. Der Gang ins Büro ist nicht nur bei einem besonders kurzen Arbeitsweg eine Option. Gerade Pendler, die sich nicht auf dem Fahrrad verausgaben möchten oder keine Gelegenheit haben, am Arbeitsort zu duschen oder ihre Kleidung zu wechseln, könnten Gefallen am Foot Commuting finden, das vom Spaziergang bis hin zum abendlichen Nach-Hause-Joggen alle Fortbewegungsformen zu Fuß umfasst.
2014 kam eine britische Studie mit 18.000 Pendlern zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Je länger die Dauer der Autofahrt zur Arbeit, desto größer ist die Unzufriedenheit der Pendler. Bei Fußgängern verhielt es sich genau umgekehrt: Je länger der Fußweg zur Arbeit, desto zufriedener kamen die Befragten an.
Nachhaltig pendeln: Verschiedene Fortbewegungsformen kombinieren
Generell gilt natürlich: Auch die Kombination aus verschiedenen Optionen ist möglich. Zum Beispiel mit dem Rad zum Bahnhof fahren und dann den ÖPNV nutzen (Bike-and-ride-System), das Auto zwei Kilometer entfernt von der Arbeit parken oder ein paar Stationen früher aus dem Bus aussteigen, um dann zu Fuß zu gehen, sind Alternativen, um Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Eine weitere Möglichkeit, das Verkehrsaufkommen zu reduzieren und das Klima zu schonen, besteht darin, nicht an allen Wochentagen zu pendeln. Sofern die Art des Jobs und der Arbeitgeber es erlauben, können Arbeitnehmer Emissionen, Kosten und auch Zeit sparen, wenn sie beispielsweise nur zwei- bis dreimal pro Woche ihren Arbeitsort aufsuchen. Um ungestört und konzentriert arbeiten zu können, sollte zu Hause ein guter Arbeitsplatz vorhanden sein.
Hier finden Sie unsere Tipps zum Energiesparen im Homeoffice.
Newsletter abonnieren
Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!