Ein flächendeckendes Schnellladenetz für Deutschland
In Gewerbegebieten, an Bundesstraßen oder direkt auf Autobahnraststätten – landauf, landab gehen derzeit täglich neue öffentliche Schnellladestationen für E-Autos in Betrieb. Viele von ihnen gehören zu einem der aktuell größten Ladeinfrastrukturprojekte Deutschlands: dem sogenannten Deutschlandnetz.
Was ist das Deutschlandnetz eigentlich?
Dahinter steckt der Plan des Bundes, in den kommenden Jahren das gesamte Land mit mehr als 1000 neuen Schnellladeparks und rund 9000 Ladepunkten auszustatten. Mehrere Unternehmen und Bietergemeinschaften hatten sich darum beworben, diese Stationen zu realisieren und zu betreiben. enercity ist Teil eines der erfolgreichen Bieterkonsortien und wird sich am Errichten von Stationen an Autobahnen beteiligen. Finanziert wird die Elektromobilitätsfördermaßnahme aus Mitteln des Bundes.
Was soll das geplante Deutschlandnetz bewirken?
„Das Deutschlandnetz stellt sicher, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen ist“, erklärt die Nationale Leitstelle Infrastruktur, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr koordiniert. Das Netz soll bislang noch bestehende weiße Flecken auf der Ladelandkarte für E-Mobilität des Landes tilgen – also auch Regionen abdecken, in denen es bislang nur sehr wenige oder keine öffentlichen Schnellladestationen gibt. Künftig soll daher allen Bürger:innen – egal, ob in der Stadt, im Vorort, auf dem Land oder an einer Autobahn – ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Schnellladenetz zur Verfügung stehen. „Mit dem Deutschlandnetz ergänzen wir sinnvoll und zielgerichtet die Ausbauaktivitäten der Ladeinfrastrukturbetreiber“, sagt der verantwortliche Bundesverkehrsminister Volker Wissing. „Einfaches Schnellladen ohne Lücken auf der Ladelandkarte wird damit zur Realität.“
Warum ist das Deutschlandnetz so wichtig?
Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos steigt rasant. Dieser steigenden Nachfrage soll die Ladeinfrastruktur mithilfe des Infrastrukturprojektes Deutschlandnetz gerecht werden. Dadurch wiederum sollen die Neuzulassungen von E-Autos noch stärker steigen – eine für das Erreichen der deutschen Klimaziele notwendige Voraussetzung. Denn noch hält viele Konsument:innen die Sorge, die Akkus nicht überall rechtzeitig aufladen zu können, vom Umstieg auf ein Elektrofahrzeug ab. Und obwohl die durchschnittliche Entfernung von E-Autos, die man am Stück mit einer Akkuladung zurücklegen kann, mittlerweile ein sehr alltagstaugliches Niveau erreicht hat, ist diese Sorge nicht ganz unbegründet: In fast der Hälfte aller Gemeinden in Deutschland gibt es laut E-Ladenetz-Ranking des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bis heute noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt, vor allem auf dem Land.
Die flächendeckende Bereitstellung von Ladepunkten soll nun dafür sorgen, dass Elektromobilität noch alltagstauglicher und nutzerfreundlicher wird. Der Fokus des Deutschlandnetzes liegt darum auf Regionen, in denen es bislang noch keine Schnellladepunkte gibt oder deren vorhandene Punkte nicht ausreichen, um den erwarteten Bedarf zu decken.
In welchem Bundesland ist die Ladeinfrastruktur in Deutschland am besten?
Im Hinblick darauf, wie viele E-Autos sich vor Ort einen Ladepunkt teilen müssen, ist das öffentliche Ladenetz laut Ranking in Sachsen am besten: Hier finden Autofahrende mit leeren Akkus bei durchschnittlich 13,9 E-Pkw pro Ladesäule vergleichsweise schnell eine freie Ladestation. Platz zwei und drei belegen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. In diesen Ländern fahren allerdings laut Kraftfahrt-Bundesamt aktuell nur wenige Menschen elektrisch. Am Ende der Skala liegen Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland, wo sich immerhin 30 E-Autos einen Ladepunkt teilen müssen.
Wie wird sich das Ladenetz in Niedersachsen und Hannover entwickeln?
Niedersachsen rangiert mit 21 E-Autos pro Ladepunkt bislang im Mittelfeld – Tendenz steigend: Denn allein im Rahmen des Ladeinfrastrukturprojektes Deutschlandnetz werden in Niedersachsen rund 1100 zusätzliche Ladepunkte installiert. Schon jetzt ragt allerdings die Region Hannover heraus, wo sich nach Daten des Digitalkartenunternehmens Here Technologies gerade mal acht E-Autos eine öffentliche Ladestation teilen müssen. Laut Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur verfügt die niedersächsische Landeshauptstadt damit unter deutschen Großstädten über die meisten öffentlichen Ladepunkte pro Einwohner:in.
Die easyGo-App von enercity macht es E-Mobilist:innen noch leichter, im öffentlichen Raum zu laden. Die App informiert über die aktuelle Verfügbarkeit aller enercity-Ladepunkte sowie über 75.000 weiterer Ladesäulen in Deutschland und die dort jeweils geltenden Tarife. Zudem ist das Bezahlen mit der easyGo-App an sämtlichen Ladepunkten möglich.
Wie geht es nun weiter?
Den ersten Schritt beim Deutschlandnetz hatte Ende 2023 die Ausschreibung von 900 regionalen Schnellladestandorten gemacht, die bis 2026 quer durchs Bundesgebiet errichtet werden sollen – im ländlichen Raum ebenso wie in Städten oder deren Vororten. Allein dafür stellt das Bundesverkehrsministerium 1,8 Milliarden Euro bereit. Der Zuschlag ging an zehn Anbieter. Sie übernehmen als Charge Point Operator, kurz CPO, den Aufbau und den Betrieb der Stationen. Der Bund erhält im Gegenzug acht Jahre lang einen Teil der Einnahmen. Im Januar 2024 wurde bereits der erste Standort in Düren eröffnet.
Im zweiten Teil der Deutschlandnetz-Ausschreibung ging es nun um die Errichtung weiterer 1000 Ladepunkte an rund 200 Standorten, die entlang von Autobahnen an bislang unbewirtschafteten Park- und Rastplätzen entstehen sollen. enercity bildet zusammen mit fünf weiteren Unternehmen der Energie- und Dienstleistungsbranche die Bietergemeinschaft Autostrom Nord, die als einer von vier Anbietern bundesweit einen Zuschlag von der bundeseigenen Autobahn GmbH erhalten hat.
Welche Rolle spielt enercity beim Deutschlandnetz an Autobahnen?
Das Konsortium Autostrom Nord wird bis Ende 2026 mehr als 450 Schnellladepunkte unter anderem an den Autobahnen A2, A4, A27, A36 und A38 realisieren und betreiben. Die neuen Schnellladestationen an Autobahnen liegen 15 bis maximal 30 Kilometer voneinander entfernt, sodass Reisende unterwegs stets schnell laden können.
enercity nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, weil das Energieunternehmen die Lieferung der „High Performance Charger“ mit 400 Kilowatt (kW) Leistung sowie die Inbetriebnahme der Ladepunkte koordiniert. „Wir sind fest davon überzeugt, dass eine nutzerfreundliche und leistungsfähige Ladeinfrastruktur entscheidend ist, um eine nachhaltige Mobilität zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Marc Hansmann, Vorstand bei enercity. „Mit diesem bundesweiten Großprojekt kommen wir dem Ziel ein Stück näher.“
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