Strom sparen im Home Office - mit diesen 8 Tipps gelingt es!
Der Beginn eines neuen Arbeitstages verläuft für schätzungsweise rund 20 Millionen Erwerbstätige seit März 2020 anders als zuvor. Anstatt sich aufs Fahrrad, in die Bahn oder ins Auto zu setzen und ins Büro zu fahren, führt sie ihr Weg zur Arbeit morgens einfach den Wohnungsflur entlang ins Arbeits-, Ess- oder Wohnzimmer. Das spart Zeit, die ansonsten jeden Tag fürs Hin- und Herfahren draufginge. Auf der anderen Seite belastet es aber auch die Haushaltskasse, insbesondere die von Familien, in denen nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder durchs Homeschooling per Laptop oder Desktop-PC die Stromrechnung nach oben treiben. Hier kommen acht Tipps, mit denen sich der Stromverbrauch reduzieren lässt.
1. Das richtige Gerät für den richtigen Zweck wählen
Ein Smartphone oder Tablet verbraucht weniger Strom als ein Laptop. Letzterer ist wiederum sehr viel energieeffizienter als ein Desktop-PC, der tatsächlich etwa dreimal so viel Strom wie ein tragbarer Computer benötigt. Arbeiten Sie regelmäßig am Computer, kann die Wahl des richtigen Arbeitsgeräts also schon grundlegend die Weichen für ein stromsparendes Homeoffice stellen – schließlich ist dieser in vielen Heimbüros im Dauereinsatz! Aber ist das auch wirklich notwendig? Arbeiten, die keine Maus oder Tastatur erfordern, können Sie alternativ auch auf dem energieeffizienteren Handy oder Tablet erledigen, um dem Computer mal eine Pause zu gönnen. Das gilt zum Beispiel für kurze Telefonkonferenzen oder das Durchsehen einer Präsentation.
Ein weiterer Stromfresser ist der externe Monitor. Für alle Nutzer eines Desktop-PCs ist er natürlich unumgänglich. Arbeiten Sie mit einem Laptop, stellen Sie sich die Frage, ob Sie einen zweiten Bildschirm brauchen – und wenn ja, in welchen Situationen und vor allem in welcher Größe. Denn proportional zur Bildschirmdiagonale steigt auch der Stromverbrauch.
2. Ein Relikt aus alten Zeiten: Der Bildschirmschoner
Wenn Sie bloß eine kleine Arbeitspause einlegen, reicht es sicherlich aus, den Ruhemodus einzuschalten. Wichtig ist nur, dass Sie keinen Bildschirmschoner verwenden – der steigert Ihren Stromverbrauch laut dem Bundesverband Bitkom nämlich um bis zu 50 Prozent. Zum Hintergrund: Bildschirmschoner sollten ursprünglich verhindern, dass sich das Standbild bei längeren Nutzungspausen in den Bildschirm einbrennt. Diese Gefahr besteht bei modernen Flachbildmonitoren nicht mehr, weshalb Sie ihn heute getrost ausschalten können. Ist Ihnen das manuelle Ausschalten von Computer und Monitor lästig, können Sie in den Einstellungen aktivieren, dass die Geräte nach einer gewissen Zeit automatisch in den Stand-by-Betrieb wechseln.
3. Mit der richtigen Bildschirmhelligkeit Strom sparen
Auch während der Nutzung ist der Computerbildschirm ein wichtiges Nadelöhr für ein energieeffizientes Homeoffice. Prüfen Sie, ob Sie zum Arbeiten die maximale Bildschirmhelligkeit benötigen oder ob vielleicht auch ein geringerer Wert reicht. Bei normalen Lichtverhältnissen reichen in der Regel 70 Prozent Helligkeit aus. Neuere Bildschirmmodelle verfügen häufig auch über einen Sensor, der die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Lichtverhältnisse der Arbeitsumgebung anpasst. Diese Funktion wird häufig als „Eco-Mode“ oder „Automatic Brightness Control“ bezeichnet und kann auf das Jahr gesehen viel Strom sparen.
4. Kostenlos und leistungsfördernd: Das Tageslicht
Die richtige Beleuchtung im Homeoffice hat maßgeblichen Einfluss auf unser Gemüt und damit auf die Art, wie wir unsere Arbeit verrichten. Studien zeigen, dass besonders das natürliche Licht Konzentration, Leistung und eigentlich das gesamte Wohlbefinden steigert. Im Homeoffice bietet das Tageslicht einen weiteren Vorteil: Es spart Strom und damit bares Geld. Positionieren Sie Ihren Schreibtisch deshalb so, dass Sie möglichst lange ohne künstliches Licht auskommen – am besten parallel zum Fenster. So vermeiden Sie zum einen, vom Licht direkt geblendet zu werden, und zum anderen, die Helligkeit des Bildschirms wegen des sonst großen Kontrasts wieder erhöhen zu müssen. Ein weiterer Bonus: Der Platz am Fenster bietet in der Regel auch den schöneren Ausblick.
In der dunklen Jahreszeit kommt man um die Nutzung von künstlichem Licht natürlich nicht herum. Mit dem richtigen Leuchtmittel macht sich das jedoch kaum auf der jährlichen Stromrechnung bemerkbar. LED-Lampen verbrauchen im Schnitt 80 bis 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Lampen. Hinzu kommt eine längere Lebensdauer.
5. Den Router nachts ausschalten
Oft vergessen und doch stets im Einsatz ist der WLAN-Router, der unsere Geräte wie Smart-TV, Computer und Smartphone Tag und Nacht drahtlos und fast unbemerkt mit dem Internet verbindet. Doch brauchen wir das Internet nachts wirklich? Je mehr Geräte nachts ausgeschaltet oder im Flugmodus sind, desto weniger hat der Router zu tun – und desto weniger Strom verbraucht er auch. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, definieren Sie in den Router-Einstellungen Ruhephasen, in denen das Gerät eine Pause macht. Das geht nicht bei allen, aber bei den meisten gängigen Modellen. Am besten fragen Sie bei Ihrem Anbieter nach.
6. Vergleichen, kaufen, sparen: Das richtige Equipment für ein energieeffizientes Homeoffice
Bei älteren Geräten können Sie sich am Umweltsiegel „Energy Star“ orientieren, das besonders energieeffiziente Elektrogeräte auszeichnet. Seit 2018 findet dieses Siegel in der Europäischen Union (EU) jedoch keine Anwendung mehr. Externe Monitore werden heute bereits in Energieeffizienzklassen eingeteilt, wie man es bei vielen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken oder Waschmaschinen gewohnt ist. Am besten, Sie verschaffen sich beim Kauf Ihrer Homeoffice-Elektronik im Vorfeld über Vergleichsportale einen Überblick oder lassen sich im Fachhandel beraten.
7. Nach der Arbeit abschalten – auch den Standby-Modus
Der Stand-by-Betrieb, in den viele elektronische Geräte bei Nichtnutzung wechseln, ist ein trügerischer Freund. In einem normal ausgestatteten Haushalt machen Geräte im Standby-Modus durchschnittlich immer noch acht Prozent der jährlichen Stromkosten aus. Mit dem Computer und dem Monitor haben wir im Homeoffice gleich zwei klassische Standby-Kandidaten: Da sie fast alle kein eigenes Netzteil besitzen, fressen sie sogar dann Strom, wenn sie ausgeschaltet sind. Die Lösung ist eine Steckdosenleiste mit Kippschalter, mit dem sich die Geräte bequem vollständig vom Netz nehmen lassen. Noch komfortabler sind Funksteckdosen, die Sie nach Feierabend gemütlich über eine Fernbedienung oder Ihr Smartphone ausschalten können. Welche Geräte im Geheimen fast überall mitlaufen, erfahren Sie hier.
8. Drucken – aber richtig!
Auch Drucker sind wahre Stromfresser. Insbesondere Laserdrucker: Im Vergleich zu ihnen arbeiten Tintenstrahldrucker um ein Vielfaches energieeffizienter. Das eigentliche Strom-Einspar-Potenzial besteht bei Druckern aber darin, sie wirklich nur dann einzuschalten, wenn man ihre Dienste benötigt. Denn in der Regel nutzen Drucker nur einen sehr geringen Anteil ihres Gesamt-Stromverbrauchs, um ihre Arbeit – das Drucken – zu erledigen. Der überwiegende Teil fällt im Stand-by-Modus an. Bei ihnen lohnt es sich also besonders, sie vollständig vom Netz zu nehmen.
Nachhaltig heizen und kochen: So sparen Sie noch mehr Energie im Homeoffice
Zum energieeffizienten Homeoffice gehört natürlich mehr als ein stromsparendes Set von Arbeitsgeräten. In der kalten Jahreszeit hilft Ihnen unser Ratgeber, wie Sie Ihr Homeoffice richtig heizen. Falls Sie außerdem zu denen gehören, die sich ihr Lunch am Mittag selbst zubereiten, haben wir hier wertvolle Tipps, wie Sie besonders nachhaltig kochen.
Text: Redaktion #positiveenergie. Fotos: Getty Images (2), Shutterstock.
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