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Wasserkraftwerk Schneller Graben

100 Jahre Erneuerbare bei enercity

Am 3. November 1921 nahm das Wasserkraftwerk „Schneller Graben“ seinen Betrieb auf: Hannovers erste Anlage zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Im Laufe der Zeit kamen weitere Pioniere hinzu.

Mehr als 500 Meter lang und stellenweise 20 Meter breit ist der „Schnelle Graben“ in Hannover: ein künstlich angelegtes Fließgewässer, das das Wasser aus dem Fluss Leine umleitet und somit das Stadtzentrum vor Hochwasser schützen soll. Der dabei entstehende Höhenunterschied von nahezu drei Metern wird seit nunmehr 100 Jahren genutzt, um natürlichen Strom aus Wasserkraft zu gewinnen.

Erneuerbare Energien haben damit eine lange Tradition bei enercity. Auch wenn der Entschluss, ein Wasserkraftwerk am Schnellen Graben zu errichten, Anfang der 1920er Jahre natürlich noch nicht in dem Bewusstsein des drohenden Klimawandels fiel. Vielmehr war nach dem Ersten Weltkrieg der Brennstoff Kohle enorm teuer geworden. Daher stellte das benachbarte Wasserwerk Ricklingen von der kohlebefeuerten Dampfmaschine auf Elektropumpen um – und bezog den hierfür benötigten Strom aus dem neuen Wasserkraftwerk am Schnellen Graben. Und doch: die Weichen für die Nutzung der natürlichen Energie aus Wasserkraft waren gestellt. Von Anfang an wurde der überschüssige Strom ins öffentliche Netz eingespeist.

Weichenstellung in eine nachhaltige Zukunft

Vom Pragmatismus zur Weitsicht: Immer wieder hat enercity gemeinsam mit engagierten Partnern in Stadt und Region die Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit vorangetrieben. Sei es mit dem schon 1986 getroffenen und ab 1999 umgesetzten Entschluss, keinen Atomstrom mehr zu beziehen, der Verankerung des Umwelt- und Ressourcenschutzes als Unternehmensziel im Jahr 1988 oder dem Einsatz von Blockheizkraftwerken und Biomasseanlagen seit den frühen 1990er Jahren. Schon 2017 hat enercity den Kohleausstieg beschlossen und verfolgt seitdem einen deutlich ambitionierten Zeitplan als die Bundesregierung: Soll bundesweit erst 2038 Schluss mit der Kohleverstromung sein, hat enercity sich 2026, spätestens jedoch 2030 zum Ziel gesetzt.

Hier eine Auswahl an Pionieren der ressourcenschonenden Energieerzeugung, von oder in Kooperation mit enercity.

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1. Wasserkraftwerk „Schneller Graben“

1921 wurde das Wasserkraftwerk am linken Ufer des Schnellen Grabens erstmals in Betrieb genommen, die heutige Anlage stammt aus dem Jahr 1937 und wurde von enercity im Jahr 1983 umfassend modernisiert. Bei den Turbinen, die von dem hinabfallenden Wasser angetrieben werden, sowie dem angeschlossenen Generator handelt es sich um 100 Jahre alte Originalmaschinen, die regelmäßig gewartet werden. Die beiden enercity-Wasserkraftwerke Schneller Graben und Herrenhausen produzieren jährlich rund fünf Millionen Kilowattstunden regenerativen Strom – genug für umgerechnet 2000 Haushalte.

2. Die erste private Photovoltaikanlage: Ostwender Straße

Die erste durch enercity – damals noch Stadtwerke Hannover genannt – geförderte Photovoltaikanlage ließ sich zu Beginn der 1990er Jahre in Hannovers Oststadt bewundern: Eine engagierte Hausgemeinschaft in der Ostwender Straße setzte gemeinsam mit dem Unternehmen auf natürlichen Sonnenstrom. Die Nutzung von Sonnenenergie war bereits seit den 1980er Jahren Thema der Energieberatung von enercity.

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3. Windrad am Kronsberg – Pionier der Binnenland-Windenergie

Im Jahr 1990 ging mit der Windkraftanlage Kronsberg eine der ersten Binnenland-Windenergieanlagen Niedersachsens in Betrieb. Der Windgenerator E-22 produzierte fast 30 Jahre lang zuverlässig Strom: insgesamt 12.634.969,2 Kilowattstunden – das entspricht dem Jahresstromverbrauch von rund 5000 Privathaushalten in Hannover. 2019 wurde die technisch mittlerweile überholte Anlage demontiert und der etwa 40 Meter hohe Turm per Sprengung umgelegt. Mit 181 hochmodernen Windkraftanlagen in 23 Parks gehört enercity heute zu den größten Binnenland-Windkrafterzeugern in Deutschland.

4. Der „Mini-Stromer“: Flirt mit Elektromobilität

Ebenfalls zu Beginn der 1990er Jahre ging enercity erstmals konkret auf Tuchfühlung mit dem Segment der Elektromobilität. Der sogenannte „Mini-Stromer“ als eines der ersten modernen Elektrofahrzeuge im Unternehmen konnte an einer eigens dafür errichteten „Solarstrom-Tankstelle“ auf dem Gelände der Deutschen Messe AG mit Strom aus Sonnenenergie aufgeladen werden und war eine echte Attraktion. Auch wenn die Mini-Stromer selbst sich nicht durchgesetzt haben: E-Mobilität ist mittlerweile ein wichtiges und zukunftsweisendes Betätigungsfeld von enercity.

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5. Photovoltaik auf dem Pavillon

Solarenergie mit Kult(ur)-Charakter: Seit 1999 prägt die markante Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 45 Kilowatt Peak (kWp) die Ansicht des Kulturzentrums Pavillon in Bahnhofsnähe an der Lister Meile. Die Errichtung der Anlage wurde unter anderem mit rund 240.000 Euro durch den enercity-Fonds proKlima gefördert. Drei Jahre später ging ein weiteres großes, durch proKlima, enercity sowie das Land Niedersachsen gefördertes Sonnenstromprojekt in Betrieb: Die PV-Anlage am Hannover Congress Centrum (HCC) mit einer Leistung von 50 kWp.

6. Hannovers erste Passivhaussiedlung

Zur EXPO 2000 in Hannover entstand im Ortsteil Kronsberg die Passivhaussiedlung „Lummerlund“: vier mal acht Reihenhäuser im Passivhausstandard, jeweils mit einer Solarthermieanlage und Anschluss an das vor Ort verfügbare Nahwärmenetz. Als eines der ersten Passivhaus-Projekte Hannovers und eine der ersten Passivhaussiedlungen weltweit wurde Lummerlund vom enercity-Fonds proKlima gefördert und durch ein technisches sowie sozialwissenschaftliches Monitoring begleitet. Heute befinden sich im proKlima-Fördergebiet mehr als 750 Wohngebäude mit mehr als 1800 Wohnungen im Passivhausstandard.

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7. Solarboot „Europa enercity“ auf dem Maschsee

Für die Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra ist er „der Star unserer Flotte“: Der Katamaran „EMS Europa-enercity“ wird durch Sonnenenergie angetrieben und befördert seine bis zu 46 Passagiere nahezu lautlos über den Maschsee. Neben einer Förderung durch den enercity-Fonds proKlima wurden Bau und Inbetriebnahme der Solarfähre zu Beginn der 2000er Jahre auch durch die Bundesstiftung Umwelt begleitet. Die bescheinigte dem Solarantrieb in ihrem Gutachten 2003 großes Potenzial: Die Nutzung von Solarenergie könne „die Vorteile des Elektroantriebes (hoher Wirkungsgrad, hohes Drehmoment, geringes Geräusch, kein Schmutzeintrag ins Wasser) noch einmal verstärken.“

8. Die größte PV-Anlage in der Region Hannover

Seit 2013 betreibt enercity die größte auf einem Dach installierte Solarstromanlage der Region Hannover. Die Anlage auf dem Hallendach des E-Commerce-Unternehmens Netrada hat eine Spitzenleistung von fast zwei Megawatt und kann mit ihren auf einer Gesamtfläche von 13.300 Quadratmetern verbauten 7824 Photovoltaik-Modulen umgerechnet mehr als 500 Haushalte in Hannover mit Ökostrom versorgen. Insgesamt investierte enercity rund 2,5 Millionen Euro in das Projekt.

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Die Energieproduktion in Hannover wird immer grüner

Bei den vorgestellten Projekten handelt es sich nur um eine kleine Auswahl. Auch heute und in Zukunft setzt enercity auf regenerative Energien. So werden etwa die Ersatzanlagen für das Kohlekraftwerk in Hannover-Stöcken Energie aus regenerativen Quellen sowie industrieller Abwärme gewinnen – dem Umstieg auf Gas als Brückentechnologie hat das Unternehmen ausgeschlossen.

Sie möchten wissen, wie es aktuell um die erneuerbare Stromproduktion bestellt ist? Dann schauen Sie in unseren Artikel „Hannover wird immer grüner“!

Text: Lea Weitekamp, Fotos: enercity AG (6), Christian Behrens, ÜSTRA Reisen GmbH, proKlima-Der enercity-Fonds.

3. November 2021
Erneuerbare Energien
Hannover
Ökostrom

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