header-ausflugstipps-wassererlebnispfad-grasdorf

Wassergewinnung und -aufbereitung

Rund 90 Prozent des Trinkwassers wird in eigenen Wasserwerken gewonnen und aufbereitet: Elze-Berkhof, Fuhrberg und Grasdorf.

Wasserwerk Elze-Berkhof

Das Wasserwerk Elze wurde bereits 1911 in Betrieb genommen, das Werk Berkhof 1930. Im Jahr 1968 wurden die Wasseraufbereitungs- und Förderanlagen der beiden – nur durch eine Landstraße getrennten – Wasserwerke zusammengelegt. In 2022 wurden ca. 19,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in das Netz eingespeist.
Grahik_Elze-Berkhof

Das qualitativ sehr gute Grundwasser wird von 81 Vertikal- und 4 Horizontalfilterbrunnen aus rund 30 Meter Tiefe gefördert und zum Aufstiegsturm im Werk gepumpt.

In den Verdüsungskammern wird das Wasser auf Prallteller geleitet und reichert sich dadurch mit Luftsauerstoff an. Dabei werden auch im Grundwasser gelöste Gase wie Schwefelwasserstoff und Kohlensäure entfernt. Von hier fließt das belüftete Rohwasser zu den drei Filterhallen mit insgesamt 1.800 Quadratmeter Filterfläche.
Während das Rohwasser die zwei Meter hohen Kiesfilterschichten durchfließt, werden Eisen- und Manganverbindungen herausgefiltert und Ammoniumverbindungen oxidiert. Das gewonnene Trinkwasser wird durch eine physikalische Entsäuerungsanlage bzw. Zugabe von Natronlauge ins Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht gebracht und fließt in die großen Reinwasserbehälter des Wasserwerks. Leistungsstarke Kreiselpumpen fördern anschließend das Trinkwasser in die Haushalte von Hannover und Umgebung.

Ultrafiltration

Die Kiesfilter müssen alle 40 bis 80 Stunden zurückgespült werden. Die dabei anfallenden Eisen- und Manganverbindungen werden entwässert und zur Trocknung in Außenbecken gefördert. Das Rückspülwasser wird durch eine Ultrafiltrationsanlage mit hochfeinen Hightech-Membranen aufbereitet und als Klarwasser in den Aufbereitungsprozess zurückgeführt.

Wasserwerk Fuhrberg

Schon lange war bekannt, dass rund um Fuhrberg ein großes Grundwasservorkommen unter der Erde schlummert. Doch erst in den Fünfzigerjahren war die Technik ausgereift, um das huminstoffhaltige Wasser auch aufbereiten zu können. 1959 wurde das Wasserwerk in Betrieb genommen. Ca. 18,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser wurden in 2022 in das Netz eingepeist.
Grahik_wasserwerk Fuhrberg

Das Rohwasser wird im Wasserwerk Fuhrberg von fünf Horizontalfilterbrunnen gefördert und in den Mischturm gepumpt. Von dort aus fließt es in die vier Accelatoren, in denen Eisenverbindungen oxidiert und mithilfe von Flockungsmitteln gemeinsam mit den Huminstoffen in gut sedimentierbare Flocken überführt werden. Der Accelator hält die Flocken zurück, sodass sie in regelmäßigen Zeitabständen abgezogen werden können.
Das Wasser aus den Accelatoren durchfließt nach Zugabe von Kalkhydrat die offenen Kiesfilteranlagen. Hier werden noch letzte Reste an Eisen und geringe Mengen an Huminstoffen entfernt. Anschließend finden mithilfe von Mikroorganismen die Oxidation von Ammonium und die Oxidation und Abscheidung des Mangans statt. Nachdem das Wasser die Kiesfilter durchflossen hat, wird durch Zugabe von Natronlauge der korrekte pH-Wert des Wassers eingestellt.

Das Trinkwasser wird in großen Reinwasserbehältern zwischengespeichert und dann vom Maschinenhaus aus mit leistungsstarken Kreiselpumpen nach Hannover und in die Umlandgemeinden verteilt

Wasserwerk Grasdorf

Das älteste Wasserwerk von enercity wurde 1899 in Betrieb genommen. Hier steckt neueste Technik. Unter anderem machen eine moderne physikalische Entsäuerungsanlage sowie eine UV-Desinfektionsanlage das hier geförderte Wasser zum sicheren Genuss für Sie. In 2022 wurden hier ca. 1,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser ins Netz eingespeist.
Graphik_Wasserwerk Grasdorf

Der natürliche Grundwasserstrom ist nicht das ganze Jahr über konstant. Deshalb nutzt enercity im Wasserwerk Grasdorf zum Anreichern des Grundwassers frisches Leinewasser. Dieses wird zunächst über Kaskaden belüftet und zur Reinigung in zwei Vorklärbecken geleitet. Die anschließende gezielte Einleitung in sieben Versickerungsbecken ermöglicht eine großräumige Verteilung des Wassers auf das Wassergewinnungsgebiet. Das Leinewasser sickert in den Becken langsam durch eine eineinhalb Meter dicke Sandschicht in die tieferen Bodenschichten. Zahlreiche Mikroorganismen und die Filterwirkung des Bodens reinigen das Wasser auf natürliche Weise – das Leinewasser wird so zu Grundwasser.

Nachdem dieses den Grundwasserleiter durchflossen hat, wird es von neun Vertikal- und sieben Horizontalfilterbrunnen in das Wasserwerk gefördert. Bis zu 500 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde werden dort durch eine Schnellfiltration von Eisen und Mangan befreit. Bei der anschließenden physikalischen Entsäuerung treibt feinblasige Luft die freie Kohlensäure aus dem Trinkwasser in die Atmosphäre. Hier kommt das Kreuzstromverfahren zum Einsatz: Die Luft trifft durch kleinporige Keramikelemente in vertikaler Richtung auf einen horizontalen Wasserstrom. Das führt zu einer großen Austauschfläche zwischen Wasser und Luft – und damit zu hoher Leistung bei vergleichsweise geringem Luft- und Energiebedarf.

Schließlich sichert die moderne UV-Desinfektionsanlage die mikrobiologische Qualität des Trinkwassers. Durch diese schonende Technik kommen wir im Wasserwerk Grasdorf komplett ohne chemische Verfahren aus. Aufgrund des relativ hohen Härtegrades des Grasdorfer Wassersmischen wir es mit weichem Talsperrenwasser aus dem Harz gemischt. Das Mischwasser liegt im gleichen Härtebereich wie das Trinkwasser aus den Wasserwerken Elze-Berkhof und Fuhrberg – und kann an die einzelnen Haushalte verteilt werden.

Übrigens: Der jährliche Wasserwerkseigenverbrauch beträgt 4% 

Passende Magazinartikel

Sie haben Fragen zum Thema Wasserversorgung?

Unsere Experten beraten Sie gerne. Erfahren Sie hier alles über unsere Tarife.

0800.36372489*

*kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz