09. Mai 2017enercity Presse
Grüne Fernwärme für eine erfolgreiche Energiewende in Hannover
Die Zukunft mit einer grünen Fernwärme in Hannover stellte enercity am Dienstag,
9. Mai 2017, lokalen und regionalen Entscheidungsträgern vor. Bei dem Gespräch mit Vertretern aus Verwaltung und Politik der Landeshauptstadt und der Region Hannover präsentierte enercity die strategische Entwicklung der Fernwärmeversorgung in Hannover im Zuge der neuen Ausrichtung „enercity 4.0".
„Mit der neuen Strategie wird die Fernwärme in Hannover grüner", so enercity-Vorstandvorsitzende Dr. Susanna Zapreva. „Unser Plan ist bis zum Jahr 2035 die Hälfte der Fernwärme aus erneuerbarer Energie zu gewinnen". Die neue Fernwärmeplanung ist der Startschuss für eine umfassende Wärmewende in Hannover. enercity möchte dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und damit auf einen möglichen Kohleausstieg Deutschlands vorbereitet sein.
Die aktuell auf Kohle und Erdgas basierende Fernwärmeproduktion wird enercity konsequent diversifizieren. Für die Wärmeversorgung der Kunden nutzt enercity zunehmend industriell-gewerbliche Abwärme, Biomassebrennstoffe, Wärmepumpen oder auch Solarthermie und vieles mehr.
Eine konkrete Option in Hannover ist die Abwärmenutzung aus der bestehenden Müllverbrennungsanlage der EEW Energy from Waste Hannover GmbH in Lahe. Zur Einbindung wäre der Bau einer 5 bis 6 Kilometer langen Fernwärmeleitung erforderlich. Bis zu rund 300 GWh Wärmeenergie bzw. 25 Prozent der in Hannover benötigten Fernwärme können auf dieser Basis gewonnen werden.
Eine weitere Option ergibt sich durch die novellierten Dünge- und Klärschlammverordnungen, denn sie schränken die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm ab 2018 zunehmend ein. Ab 2029 ist die Rückgewinnung von Phosphor in Klärschlamm aus Kläranlagen für mehr als 100.000 Einwohner (ab 2032 für mehr als 50.000 Einwohner) vorgeschrieben. Die thermische Behandlung von Klärschlamm in Monoverbrennungsanlagen ist eine dafür geeignete Technik. In solchen Anlagen entstehende Abwärme könnte im Fernwärmekreislauf genutzt werden. Genau darauf setzt enercity und sucht derzeit einen passenden Standort dafür. Eine besonders gut geeignete Fläche ist der Standort der Deponie der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) in Lahe.
Wenn zum aha-Standort Lahe eine Fernwärmeleitung für den Transport der Fernwärme aus der nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage in die Stadt hinein gebaut wird, könnte diese auch für die Wärme aus der Klärschlammverbrennungsanlage genutzt werden. Die Anlage wäre für eine Klärschlammmenge von 30.000 t\a ausgelegt und würde mit rund 60 GWh zur Fernwärmeversorgung beitragen. Das entspräche rund 6 Prozent der für Hannover erforderlichen Fernwärme.
Entsprechende Vorlagen wird enercity in die Gremien bei der Stadt und Region Hannover einbringen. Ebenso nimmt enercity den Dialog mit der Öffentlichkeit auf, so etwa mit dem örtlichen Beirat des Abfallbehandlungszentrums und der Müllverbrennungsanlage in Lahe.