Was ist Heizstrom, und wer kann ihn nutzen?
Was versteht man unter Heizstrom?
Per Definition handelt es sich bei Heizstrom nicht etwa um eine andere Stromart beziehungsweise Stromspannung, sondern um einen günstigen Stromtarif, der für die Erzeugung von Wärme durch verschiedene Elektroheizsysteme genutzt und separat abgerechnet wird.
Gibt es einen Unterschied zwischen Heizstrom, Wärmestrom und Haushaltsstrom?
Wärmestrom ist einfach ein anderer Begriff für Heizstrom, meint inhaltlich jedoch dasselbe: Strom, der ausschließlich zum Heizen verwendet wird – zum Beispiel, um Teil- und Nachtspeicherheizungen, Fußbodenheizungen oder Wärmepumpen zu betreiben. Haushaltsstrom wird hingegen für die zahlreichen Elektrogeräte im Haushalt genutzt, etwa den Computer, die Waschmaschine, den Kühlschrank oder die Beleuchtung.
Seinen Ursprung hat Heizstrom in den 1960er-Jahren. Damals waren Nachtspeicherheizungen in Deutschland weitverbreitet und wurden als Alternative zu Öl und Gas staatlich gefördert. Der durch die nur bedingt regulierbare Kernkraft über Nacht zu viel produzierte Strom wurde von den Heizungen abgenommen und sicherte so die Netzstabilität. Eine ähnliche Funktion übernehmen heute Wärmepumpen mit Stromspeicher und sorgen für eine Entlastung der Stromnetze.
Weitere interessante Fakten zum Thema Heizen lesen Sie in unserem Artikel zur Geschichte der Heizung.
Was sind die Vorteile von Heizstrom?
Steigende Strompreise machen das Heizen mit Strom aktuell teuer, auch im Vergleich zu anderen Brennstoffen wie Öl und Gas. Im Januar 2023 kostete beispielsweise eine Kilowattstunde (kWh) Gas 16,43 Cent. Für dieselbe Menge Öl zahlte man 12,35 Cent und für Strom, dank der bis Ende 2023 wirksamen Strompreisbremse, maximal 40 Cent pro Kilowattstunde. Heizstrom ist hingegen deutlich günstiger als Haushaltstrom – Sie sparen etwa 20 Prozent zum derzeit durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh.
Was kostet die Kilowattstunde Heizstrom?
Die Durchschnittspreise für Heizstrom betrugen laut Bundesnetzagentur im Jahr 2022:
- 25,07 Cent pro kWh bei Wärmepumpen,
- 25,55 Cent pro kWh bei Speicherheizungen.
Warum ist Heizstrom günstiger als Haushaltsstrom?
Kraftwerke produzieren rund um die Uhr Strom. Während tagsüber der Bedarf hoch ist, sinkt dieser nachts deutlich ab. Der erzeugte Strom muss entweder zwischengespeichert oder der nächtliche Verbrauch gesteigert werden. Genau das geschieht mit den günstigen Heizstrom-Tarifen. Zudem basieren viele Elektroheizsysteme auf dem Speicherprinzip. Sie heizen sich durch Strom in der Nacht auf und geben die Wärme am Tag ab. So tragen sie zur Netzstabilität bei.
Wer kann Heizstrom nutzen?
Grundsätzlich kann jede und jeder günstigen Heizstrom nutzen. Der Verbrauch von Wärmestrom und Haushaltsstrom muss allerdings getrennt ermittelt werden. Sie benötigen dementsprechend separate Zähler. Hierfür gibt es mehrere Varianten:
- getrennte Messung durch zusätzlichen Eintarifzähler zum Haushaltsstromzähler,
- getrennte Messung durch zusätzlichen Doppeltarifzähler zum Haushaltsstromzähler,
- gemeinsame Messung mit Haushaltsstrom durch einen Doppeltarifzähler (nur bei Nachtspeicherheizungen zulässig).
Wer bietet Heizstrom an?
Die meisten Stromanbieter haben auch einen Heizstrom-Tarif in ihrem Angebot. Gut zu wissen: Durch die separate Verbrauchsmessung können Sie Heizstrom und Haushaltsstrom von unterschiedlichen Anbietern beziehen.
Checkbox: So finden Sie den richtigen Heizstrom-Tarif
- Gibt es eine Preisgarantie?
- Ist die Vertragslaufzeit nicht länger als ein Jahr?
- Können Sie kurzfristig kündigen?
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