Klimaneutralität – was bedeutet das eigentlich?
Bis spätestens 2050 sollen die Treibhausgasemissionen in Europa auf null stehen. Zu dieser Übereinkunft ist die Weltgemeinschaft bereits 2015 im Zuge der UN-Klimakonferenz in Paris gekommen. Damit soll die globale Erwärmung bei maximal zwei Grad gestoppt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde auch in Deutschland die Energiewende eingeleitet. Darunter versteht man die Umstellung von Kernenergie und fossilen Energieträgern auf eine nachhaltige Energieversorgung durch erneuerbare Energien. Der Vorsatz, klimaneutral zu leben und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, umfasst dabei alle Bereiche unseres Alltags. Und genau darum geht es bei klimaneutralen Produkten.
Klimaneutralität und Kompensation
Im Kern meint der Begriff klimaneutral, dass durch ein Produkt, einen Prozess oder eine Dienstleistung die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht weiter erhöht wird, diese also keinen Einfluss auf den globalen Temperaturanstieg haben. So bleibt das Klima weitestgehend unverändert. Klimaneutral wird ein Produkt idealerweise dann, wenn bei seiner Herstellung oder Benutzung keine umweltschädlichen Emissionen anfallen. In diesem Fall spricht man auch von Nullemissionen. Zertifiziert wird Klimaneutralität in Deutschland beispielsweise durch den TÜV.
Oftmals ist aber nicht das gesamte Produkt klimaneutral, sondern nur bestimmte Bestandteile in der Produktionskette. Zusätzlich streben viele Anbieter daher einen Emissionsausgleich an. Dabei kompensieren Unternehmen die bei der Produktion eines Artikels bzw. durch eine Dienstleistung angefallenen schädlichen Gase durch die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzorganisationen oder Projekten, die Emissionen nachweislich reduzieren, indem sie beispielsweise Wälder aufforsten. Das jeweilige Produkt wird direkt durch die Schirmherren des entsprechenden Kompensationsprojektes als klimaneutral zertifiziert. Gerade Anbieter von klimaneutralen Flügen wählen diese Option häufig. Weitere Informationen dazu gibt es in unserem Ratgeber „Wie der Urlaub klimafreundlich wird“.
CO2-neutral, klimaneutral, treibhausgasneutral: Was ist der Unterschied?
Auch wenn alle Begriffe aus dem Bereich Emissionseinsparung und -kompensation eng miteinander verbunden sind, haben sie nicht alle dieselbe Bedeutung. Folgende Konzepte lassen sich unterscheiden:
klimaneutral: Bei klimaneutralen Produkten wird die Kompensation aller Faktoren berücksichtigt, die sich negativ auf die globale Temperatur auswirken. Ziel ist es, dass die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht erhöht wird. Dieses Prinzip beschreibt auch der Begriff Netto-Null-Emissionen.
CO2-neutral: Würde man die einzelnen Kompensationsmethoden nach ihrem Einfluss auf den Klimawandel bewerten, lägen CO2-neutrale Produkte auf dem letzten Platz des Rankings. Denn sie gleichen nur Kohlendioxidemissionen aus. Andere klimaschädliche Gase werden nicht berücksichtigt.
treibhausgasneutral: Produkte und Dienstleistungen, die treibhausgasneutral sind, kompensieren immerhin auch andere klimaschädliche Gase wie Methan und Lachgas. Hinzu kommen verschiedene Fluoride sowie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW). Diese greifen nachweislich die schützende Ozonschicht um unseren Planeten an.
klimapositiv: Auch dieser Begriff ist immer häufiger auf Alltagsprodukten zu finden. Er bedeutet, dass mehr CO2-Emissionen kompensiert werden, als bei der Herstellung oder dem Gebrauch eines Produktes anfallen. Es findet also eine Überkompensation statt, die sich positiv auf das Klima auswirkt.
Klimabewusst leben
Es ist gar nicht so schwer, sein Leben und insbesondere den eigenen Konsum klimabewusst zu gestalten. Schon kleine Umstellungen im Alltag machen einen großen Unterschied: Durch eine nachhaltige Ernährung mit regionalem und saisonalem Obst und Gemüse lassen sich beispielsweise jährlich 56 Tonnen Treibhausgasemissionen sparen. Neue Label wie „klima-“ oder „treibhausgasneutral“ erleichtern die Auswahl umweltschonender Produkte beim Einkaufen: gut für die Verbraucher und für das Klima.
Wussten Sie schon? Nicht nur Emissionen verstecken sich in vielen Gebrauchsgegenständen des Alltags, sondern auch „virtuelles Wasser“, das bei der Herstellung und dem Transport von Gütern und Lebensmitteln anfällt. Mehr dazu in unserem Artikel „Wissenswertes rund ums Trinkwasser“.
Viele Wege, ein Ziel
Individuelle Lösungen für ein klimafreundliches Leben: enercity geht vorweg in Sachen Energiewende – und zwar als Versorger für Privat- und Gewerbekunden, als Innovator und als Vermittler. Um die EU-Klimaziele zu erreichen, wird derzeit das unternehmenseigene Kraftwerk in Hannover-Stöcken sauber umgebaut. In Zukunft werden dann auch hier ausschließlich erneuerbare Energien genutzt. Neben der Grundversorgung mit grünem Strom, klimaschonender Wärme und Trinkwasser denkt das Unternehmen auch Bereiche wie Elektromobilität, Smart Home und den Ausbau des Glasfasernetzes mit und treibt diese voran.
Text: Annika Schmitz. Fotos: Getty Images, Shutterstock (2).
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