THG-Quote E-Auto
Verkehrswende

THG-Quote: Prämie für E-Autofahrer

Über die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) können sich E-Autofahrende mit wenigen Schritten eine zusätzliche Prämie sichern. Warum sie ins Leben gerufen wurde, wie lange man die Prämie bekommt und wie hoch sie ausfällt, erklärt unsere Zusammenfassung.

Was steckt hinter der THG-Quote? Um die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, eröffnet das Umweltbundesamt E-Autobesitzern eine Option, sich ihren Beitrag zum Klimaschutz vergüten zu lassen: über das Steuerungsinstrument der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote.

Was genau ist die THG-Quote?

Die 2015 eingeführte THG-Quote soll die Verkehrswende voranbringen und den Einsatz fossiler Kraftstoffe im Verkehrssektor senken. Sie verpflichtet Unternehmen der Mineralölindustrie, den CO2-Ausstoß der von ihnen verkauften Kraftstoffe zu kompensieren. Das können die sogenannten „Quotenverpflichteten“ zum Beispiel tun, indem sie neben konventionellen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel auch eine bestimmte Menge an Biokraftstoffen in den Verkehr bringen. Das allein reicht allerdings nicht aus, um bis 2030 eine Kompensation von 25 Prozent der CO2-Emissionen zu erreichen, wie es die THG-Quote vorsieht. Daher können die Unternehmen die Erfüllung ihrer Quotenverpflichtung zusätzlich auch ganz oder teilweise auf Partner übertragen (Quotenhandel).

Nach dem Willen des Gesetzgebers subventionieren also die Inverkehrbringer der konventionellen fossilen Kraftstoffe die neuen klimafreundlichen Treibstoffe mit. Einer dieser neuen Treibstoffe ist Strom, der zum Antrieb von Elektrofahrzeugen genutzt wird. Die Option zum Quotenhandel bildet damit die Grundlage der neuen Prämie für E-Autobesitzer. Kurz gesagt: Die CO2-Emissionen, die E-Autofahrer einsparen, indem sie keine fossilen Kraftstoffe mehr nutzen, werden über das Umweltbundesamt zertifiziert und an die quotenpflichtigen Unternehmen verkauft.

Welche Fahrzeuge sind für die THG-Quote zugelassen, und welche zusätzlichen Bedingungen gibt es?

Die THG-Quote gilt nur für reine Elektroautos, nicht für Hybridfahrzeuge. Neben Pkw profitieren auch vollelektrische Transporter, Busse und Lkw. Bei ihnen fällt die Prämie aufgrund des höheren Verbrauchs sogar noch attraktiver aus. Doch auch wer mit einem (45 Stundenkilometer schnellen) Roller oder elektrischen Pedelec fährt, erhält für die THG-Quote eine Prämie. Selbstständige fragen sich, ob ihr Unternehmen mit mehreren Fahrzeugen ebenfalls zum THG-Quotenverkauf berechtigt ist. Grundsätzlich sind auch Dienstwagen zugelassen. Hier ist allerdings zu klären, wem die Prämie zusteht. Rechtlich relevant ist, wer als Halter im Fahrzeugschein eingetragen ist. Doch auch ein Blick in die Dienstwagen-Richtlinien kann Auskunft geben, ob die Prämie gegebenenfalls dem Fahrenden ausgezahlt wird. So oder so: Einer Einschränkung unterliegen Dienstwagen gegenüber Privatfahrzeugen, wenn es um die THG-Quote geht, leider doch. Bei Firmenwagen ist sie steuerpflichtig. Private Autobesitzer sind davon seit Anfang 2022 befreit.

So funktioniert der THG-Quotenhandel für E-Autobesitzer

Um die eingesparten Emissionen zu verkaufen und sich die Prämie zu sichern, müssen E-Autobesitzer Name und Anschrift, Kontodaten sowie ein Foto des Fahrzeugscheins beim Umweltbundesamt einreichen. Sobald die Einreichung durch das Umweltbundesamt bestätigt wurde, kann das Zertifikat an die quotenpflichtigen Unternehmen verkauft werden.

Wie kann ich mir meine THG-Quoten-Prämie sichern?

Wer sich entscheidet, seine THG-Quote zu verkaufen, kann sich an Stromanbieter und spezielle Vermittlungsplattformen für den THG-Quotenhandel für E-Autobesitzer wenden. Denn sie können nicht nur die Einreichung der erforderlichen Unterlagen, sondern auch das Volumen vieler einzelner THG-Quoten beim Verkauf bündeln und so attraktive Preise für E-Autobesitzer erzielen. Sie übernehmen alle rund um den THG-Quotenhandel anfallenden Arbeiten und zahlen die Prämie an die Fahrzeugeigentümer aus. Dafür wird je nach Anbieter eine Provision fällig.

Auch enercity bietet an, Elektrofahrzeuge zu registrieren und die Prämie aus dem Verkauf der THG-Quote zu sichern. Zur Registrierung sind drei Schritte nötig:

  1. Fahrzeugschein und Smartphone bereit halten
  2. enercity-Infoseite zur THG-Quote aufrufen, QR-Code scannen oder Button klicken, den Anweisungen folgen
  3. Registrierung des E-Autos beim Umweltbundesamt, Prämie erhalten

Sichern Sie sich jetzt Ihre THG-Prämie, indem Sie Ihr E-Auto registrieren.

Wie lange bekommt man die THG-Prämie?

Gut zu wissen: Die THG-Quote kann jedes Jahr neu registriert werden. Bei enercity gibt es 185 Euro für die THG-Quote 2023. Sie fällt geringer aus als im Vorjahr. Grund dafür ist, dass das Umweltbundesamt den Emissionsfaktor für Ladestrom angehoben hat. Dieser bestimmt, wie viele Treibhausgasemissionen mit der Verwendung von Strom anfallen. Steigen sie wie für 2023 vorgesehen, fahren E-Autos weniger grün und erwirtschaften eine geringere Quote.

Artikel vom 16.12.2021, zuletzt aktualisiert am 06.04.2023.

27. Dezember 2022
Elektromobilität
Klimaschutz

Text: Mira Langner. Fotos: Getty Images (2).

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