Dieses Bild zeigt ein Hologramm eines Einfamilienhauses.
Sparen mit intelligenter Haustechnik

Digitales Zuhause - Smart Home

Deutschland wird smart: Knapp 80 Prozent der Bundesbürger nutzen bereits Smart-Home-Geräte im Haushalt oder interessieren sich für die intelligente Technik. Zu Recht, denn die Vernetzung des Zuhauses steigert den Wohnkomfort und spart viel Energie, Geld und Zeit.

Intelligente Smart-Home-Technik arbeitet energieeffizient und sparsam und erledigt selbstständig viele alltägliche Aufgaben im Haushalt. Zum Beispiel die Steuerung der Heizung: Allein eine smarte Heizung reduziert den Wärmeenergieverbrauch im Haus oder in der Wohnung um bis zu ein Drittel. Alles, was dazu nötig ist, sind gewöhnliches WLAN, ein die unterschiedlichen Netzwerke miteinander verbindendes Gateway als zentrale Steuereinheit, Smart-Home-Thermostate und eine App fürs Handy oder Tablet zur Bedienung. In unserem Artikel „Schlauer Heizen mithilfe von künstlicher Intelligenz“ erfahren Sie mehr zu diesem Thema.

Intelligente Haustechnik

Mit dieser Ausstattung lässt sich mittlerweile ein großer Teil der Haustechnik im E-Home, wie das digitale Zuhause auch genannt wird, steuern. Dazu zählen beispielsweise die Beleuchtung sowie Rollläden und Jalousien. Hinzu kommen praktische Haushaltshelfer wie Wisch- oder Saugroboter sowie smarte Fensterputzer, die eigenständig Haus oder Wohnung reinigen. Im Garten sind schlaue Rasenmäher und Bewässerungssysteme im Einsatz. Alle Geräte arbeiten wahlweise nach einem festgelegten Programm und Zeitplan oder werden alternativ per App oder Sprachassistent dirigiert.

Haustechnik. Dieses Bild zeigt eine Frau am Tablet. Aus dem Tablet kommen verschiedene Symbole für Themen wie Lautstärke, Strom, WLAN.
Ein großer Teil der Haustechnik im Smart Home lässt sich mittlerweile bequem per Handy- oder Tablet-App steuern.

Doch die intelligente Haustechnik kann auch eigenständig denken – und warnt beispielsweise mittels Sensoren vor Leckagen in Wasserleitungen oder an der Waschmaschine. Das schützt vor größeren Schäden und ist etwa in vorübergehend nicht genutzten Immobilien wie Ferienwohnungen besonders hilfreich. Zusätzlich sorgen Kameras, Einbruchsensoren an den Fenstern und vernetzte Rauchmelder für mehr Sicherheit im Smart Home. Gibt es ein Problem, schlägt die Technik Alarm. Der Zugang zur Wohnung ist mit elektronischen Türschlössern gesichert, die sich per Handy mit einem Code öffnen lassen. So können auch Verwandte oder Nachbarn die Wohnung nach einer „digitalen Schlüsselübergabe“ dauerhaft oder für einen festgelegten Zeitraum betreten.

Viele E-Home-Systeme haben darüber hinaus inzwischen eine Selbstlernfunktion an Bord. Die Heizung wird dadurch ganz besonders sparsam. Denn: Die intelligente Technik erfasst und analysiert die Gewohnheiten der Bewohner und temperiert die Räume automatisch anhand der erkannten Nutzungsmuster. Über Nacht arbeitet die Heizung im sparsamen Ruhemodus, sorgt aber kurz vor dem Aufstehen für wohlige Wärme in Küche und Bad. Auch tagsüber läuft die Anlage bei Abwesenheit der Bewohner auf Sparflamme, bringt die Wohnräume jedoch pünktlich zum Feierabend wieder auf Temperatur. Alternativ lässt sich die schlaue Heizung jederzeit von jedem beliebigen Ort direkt per App regeln, etwa aus dem Büro oder auf dem Weg nach Hause.

Einzige Voraussetzung für ein gut funktionierendes Multifunktions-Smart-Home: Alle Geräte müssen per WLAN oder Bluetooth vernetzt sein, damit sie miteinander kommunizieren können und steuerbar sind. Neuere Geräte sind häufig schon Smart-Home-fähig, ältere lassen sich beispielsweise mit smarten Lichtschaltern oder vorgeschalteten intelligenten Steckdosen ins Netz integrieren. Diese machen auch ältere Leuchten, Rollläden oder Jalousien schlau, sodass sie je nach Tageszeit, Sonneneinstrahlung oder individuellen Bedürfnissen automatisch für Licht oder Schatten in der Wohnung sorgen – und zwar weitaus flexibler und effizienter als mit der guten alten Zeitschaltuhr. Die neue Technik bringt nicht nur mehr Komfort, sondern auch eine massive Energie- und Kostenersparnis.

Smarte Heizung. Dieses Bild zeigt eine einen Ausschnitt einer Person, die im Auto hinterm Steuer sitzt und an ihrem Handy ist.
Praktisch: Die smarte Heizung lässt sich jederzeit von jedem beliebigen Ort direkt per App regeln.

Der Trend - komplette Hausautomation

Eines ist schon heute sicher: In der Zukunft wird das Smart Home noch sehr viel mehr Möglichkeiten bieten. Der Trend geht zur kompletten Hausautomation. In der Welt von morgen wird das umfassend vernetzte intelligente Zuhause zum selbstverständlichen Standard und zum integralen Bestandteil einer CO2-neutralen Welt. Künstliche Intelligenz (KI) macht das smarte Haus sogar so schlau, dass es seine benötigte Energie selbst erzeugen und für den späteren Bedarf speichern kann.

Möglich macht dies das perfekte Zusammenspiel der Energietechnik: Scheint die Sonne, produziert die Photovoltaikanlage auf dem Dach elektrische Energie. Die E-Home-Zentrale schaltet dann selbstständig Verbraucher wie Wasch- oder Geschirrspülmaschine ein, um die Energie zu nutzen. Ist noch mehr Energie verfügbar, lädt sie den Akku des E-Autos in der Garage, der als Speicher für überschüssigen Sonnenstrom dient. Gleichzeitig sorgt die intelligente Haustechnik dafür, dass die elektrische Wärmepumpe startet und Wärmeenergie erzeugt. Sie wird in einem Heißwasser-Pufferspeicher zwischengelagert und kann am Abend zum Kochen, Heizen oder für ein Wannenbad genutzt werden. So bringt das intelligente Smart-Home-Management Energie-Unabhängigkeit, selbst wenn die Sonne nicht mehr scheint und kein Solarstrom mehr erzeugt wird.

Smarte Geschirrspüler. Dieses Bild zeigt den Ausschnitt einer Person, die ihr Handy in der Hand hält. Im Hintergrund ist ein Geschirrspüler zu sehen.
Smarte Geschirrspüler wählen je nach Geschirrart und -menge automatisch das passende Spülprogramm.

Smarte Geräte im Haushalt

Viele weitere intelligente Geräte werden den gesamten Haushalt schrittweise automatisieren und uns die meisten zeitraubenden Alltagsarbeiten abnehmen. Dank KI wird das Smart Home der Zukunft noch komfortabler, sparsamer und sicherer. Etwa durch eine in die Haustür integrierte Kamera, die Gesichter erkennt und nur Befugten Zutritt gewährt. Beim Hinausgehen erinnert die Tür daran, dass es später regnen und ein Schirm vonnöten sein wird. Sensoren in der Wohnung messen ständig die Luftqualität und erkennen einen Brand oder ein Gasleck. Tritt Gas aus, wird das intelligente Zuhause der Zukunft zum Lebensretter, indem es sofort alle Fenster öffnet und einen Notruf absetzt.

Der Kühlschrank wiederum wird zur smarten Vorratszentrale: Er organisiert sich selbst, sorgt je nach Inhalt automatisch für die optimale Temperatur, überprüft das Verfallsdatum von Lebensmitteln, bestellt digital für die Grundversorgung fehlende Lebensmittel, gibt Ernährungstipps und macht Rezeptvorschläge auf Basis der Vorräte. Natürlich orientiert sich der schlaue Schrank dabei an den Vorlieben der Nutzer und lernt durch ihre Gewohnheiten stetig hinzu.

Älteren Menschen ermöglicht das Eigenheim der Zukunft, länger selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Dabei fällt der Smart-Health-Technik, also der intelligenten Patientenversorgung, eine zentrale Rolle zu. Beispielsweise durch eine mitdenkende Box, die an die Einnahme von Medikamenten erinnert und für deren richtige Dosierung sorgt. Sensoren in Matratzen, Sesseln und der Kleidung ermitteln Körperfunktionen wie Puls und Blutdruck und geben die Daten an den behandelnden Arzt weiter. Kameras und Mikrofone in der Wohnung ermöglichen schnelle Kommunikation nach außen. Gleichzeitig analysieren die Helfer Verhalten und Stimme der Bewohner und rufen bei Auffälligkeiten Hilfe.

Wie bei der Nutzung aller Smart-Home-Technologien muss selbstverständlich auch bei der Smart-Health-Technik gewährleistet sein, dass die intelligenten Helfer mit den erhobenen Daten vertraulich umgehen, diese also nicht von Unbefugten abgerufen oder gar von Hackern gestohlen werden können. Als Kunde sollte man sich im Fachhandel deshalb gut beraten lassen, auf TÜV-geprüfte Marken statt auf No-Name-Produkte setzen und gezielt nach den Sicherheitsstandards einzelner Produkte fragen. Empfehlenswert sind Systeme, die sich mit Verschlüsselungen und Firewalls gegen Angriffe schützen und deren Sicherheitssoftware regelmäßig vom Hersteller upgedatet wird, was Hackern erheblich erschwert, in ihr System zu kommen. Außerdem gibt es Geräte, die ein wenig ihrer „Intelligenz“ gegen On-Device-Lösungen eintauschen – also nicht automatisch über eine Cloud aktualisiert werden und daher besser vor Angriffen von Cyberkriminellen schützen. Die smarte Technik soll schließlich keineswegs der Kontrolle dienen, sondern vielmehr neue Freiheiten schaffen. Und in diesem Sinne tatsächlich eine „schöne neue Welt“ kreieren.

Mit smarten Thermostaten intelligent heizen und Energie sparen

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Text: Jens Lehmann. Fotos: Getty Images (4).

8. März 2021
Erneuerbare Energien
Smart City

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