Ausbau Erneuerbare: Deutschland ist PV-Europameister

Mit einem ambitionierten Ausbauplan für Photovoltaik treibt enercity die Energiewende voran. Nicht nur bei den PV-Anlagen für Privatkund:innen legte das Unternehmen 2023 stark zu und vervierfachte die installierte Leistung gegenüber dem Vorjahr. Auch in Freiflächen-PV-Projekte investiert enercity massiv. Hinzu kommen wegweisende Kooperationen mit dem Land Niedersachsen, der Region und der Stadt Hannover. Doch wie entwickelt sich der gesamte PV-Markt in Europa? Und wie performt Deutschland im Vergleich?

Das zeigt der jährlich erscheinende „EU Market Outlook“ vom Wirtschaftsverband der europäischen Solarindustrie, SolarPower Europe. In Deutschland sind 2023 demzufolge 14,1 Gigawatt an Solarstromkapazitäten zugebaut worden. Damit liegt das Land auf dem Spitzenplatz in Bezug auf neu installierte Leistung, gefolgt von Spanien mit einem Zubau von 8,2 Gigawatt, Italien mit 4,8 Gigawatt sowie Polen und den Niederlanden mit 4,6 respektive 4,1 Gigawatt neu installierter Leistung. Mit Deutschland hat zudem erstmals ein EU-Land eine zweistellige Gigawattzahl Solarstromleistung zugebaut. Bereits Ende August 2023 war in Deutschland das Jahresziel mit einem Zubau von neun Gigawatt Solarkapazität erreicht.

Der deutsche Anteil an der gesamten EU-Solarkapazität liegt damit bei rund einem Viertel. EU-weit liegt die installierte Gesamtleistung bei 263 Gigawatt. Von diesen entfallen 82 Gigawatt auf Deutschland, 36 auf Spanien und 29,5 auf Italien.

Bei enercity vergehen vom ersten Beratungsgespräch bis zur einsatzbereiten PV-Anlage auf dem Dach in der Regel etwa acht Wochen. In Deutschland insgesamt beträgt die Realisierungsdauer für private PV-Anlagen dem Report zufolge zwischen einem und elf Monaten. Auch mit einer Realisierungsdauer zwischen einem und drei Jahren für große PV-Anlagen weist Deutschland im europäischen Vergleich gute Werte auf.

Das starke Wachstum des europäischen PV-Markts führen die Analyst:innen für 2023 in weiten Teilen auf die Energiekrise und den damit verbundenen Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien zurück. 2023 seien viele Aufträge abgearbeitet worden, die noch unmittelbar aus dem Krisenjahr 2022 stammten. Doch diese Entwicklung flaut seit geraumer Zeit ab, die Energiepreise haben sich wieder normalisiert. Im mittleren Szenario prognostizieren die Expert:innen für 2024 daher nur noch ein moderates Wachstum von elf Prozent Zubau. Bis Ende 2027 werde die installierte Gesamtleistung um 119 Prozent auf dann 576 Gigawatt ansteigen.

Es könnte aber auch gelingen, das hohe Wachstumstempo beizubehalten. Hierzu empfehlen die Analyst:innen EU-weit folgende Maßnahmen:

• die Verbesserung der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Solarindustrie, etwa durch beschleunigte Genehmigungsverfahren, Regelungen für die Mehrfachnutzung von Flächen für PV und Landwirtschaft sowie finanzielle Anreize.
• die Ertüchtigung der Stromnetze und der Ausbau von Speicherkapazitäten, um Angebot und Nachfrage besser in Einklang bringen zu können und negative Strompreise und finanzielle Unsicherheiten für PV-Unternehmer:innen zu vermeiden.
• die Stärkung der europäischen Lieferketten für Bestandteile von Solaranlagen und Entwicklung von Konzepten, um dem Fachkräftemangel der Branche zu begegnen.

Sollten all diese Faktoren staatenübergreifend berücksichtigt werden, könnte die installierte Solarstromleistung in Europa die Prognose des mittleren Szenarios sogar bei Weitem übertreffen. In der ambitioniertesten Prognose, dem hohen Szenario, rechnet der Report mit einem EU-weiten Zubau von 81,1 Gigawatt im Jahr 2024, der bis 2027 sogar auf 130,5 Gigawatt ansteigen würde.

Dann läge die Gesamtleistung des europäischen PV-Marktes Ende 2027 bei mehr als 700 Gigawatt. Immerhin, so die Autor:innen, sei Solarstrom die günstigste und am schnellsten wachsende Energiequelle der Welt.