Nachhaltige Wärmequelle: Heizen mit Fernwärme aus Biogas
enercity treibt die Wärmewende aktiv voran, weil die Energiewende nur gelingen kann, wenn der Anteil nachhaltiger Energiequellen an der Wärmeversorgung signifikant steigt: In ganz Deutschland profitieren Kunden von innovativen Fernwärme-Projekten, die es ihnen ermöglichen, ihre Häuser klimafreundlich zu heizen. Dabei kommen die unterschiedlichsten Energieträger zum Einsatz: Neben Müll, Klärschlamm, und Holz – in Form von Hackschnitzeln oder Pellets – sowie Industrieabwärme wird auch aus Biomasse hergestelltes Biogas zur Wärmeproduktion genutzt. In unserem Beitrag erklären wir, wie genau eine Biogasanlage eigentlich funktioniert.
In der Biogasanlage in Langenhagen-Kaltenweide fressen sich dafür unzählige Mikroben täglich durch eine tonnenschwere Masse aus gehäckselten Maispflanzen, Grünroggen und Gras. Bei 53 Grad herrschen für sie in der sogenannten Fermenterkammer Bedingungen wie im Schlaraffenland. Die winzigen Organismen danken es mit ihrem Stoffwechsel: Durch mikrobiellen Abbau vergären die organischen Stoffe. Dadurch entsteht Biogas, das mit einem Anteil von bis zu 55 Prozent Methan als Brennstoff eingesetzt werden kann.
Seit 2009 läuft die Biogasanlage Kaltenweide nahezu ohne Pause. „Mit nur kurzen Wartungszeiten erreichen wir eine Verfügbarkeit von knapp 95 Prozent“, erklärt der Geschäftsführer der von der Biogasanlage Kaltenweide GmbH & Co. KG (BiKa) betriebenen Anlage, Jörg Wegener. Über drei Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt die Anlage jedes Jahr: „Damit können wir mehr als 1600 Haushalte in der benachbarten Wohnsiedlung Weiherfeld mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Zudem liefert die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung regenerativen Strom, der den Bedarf von rund 2600 Haushalten decken kann.“
Produziert wird die Wärme für Weiherfeld in der rund anderthalb Kilometer entfernten Energiezentrale Weiherfeld, die der Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL), einem Gemeinschaftsunternehmen von enercity und der Stadt Langenhagen, gehört. Hinter schalldichten Wänden wummern hier zwei mannshohe Motoren: die Herzstücke eines Blockheizkraftwerks, das sowohl mit 1480 Kilowatt thermischer Leistung Heizwärme für die benachbarten Wohnhäuser als auch mit 1430 Kilowatt elektrischer Leistung Strom produziert. Zusätzlich dienen in der Energiezentrale zwei haushohe Wassertanks, jeder mit einem Volumen von 70.000 Litern, als puffernde Wärmespeicher. Stetig fließt aus der Energiezentrale bis zu 90 Grad heißes Wasser in ein unterirdisches Nahwärmenetz, mit dem die Haushalte in Weiherfeld mit Wärme versorgt werden.
Dr. Manfred SchüleGeschäftsführer, enercity Contracting GmbH„Wir beliefern Menschen in mehr als 260 Kommunen mit klimaschonender Wärme.“
Wichtiger Beitrag zur Wärmewende
Für die Wärmewende leisten Biogasanlagen wie die in Kaltenweide einen wichtigen Beitrag, denn sie arbeiten CO2-neutral: Bei der Verbrennung des Biomethans entsteht nur so viel Kohlendioxid, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. In Kaltenweide kann durch die umweltfreundliche Energieerzeugung mit Biogastechnologie der Ausstoß von 8600 Tonnen CO2 jährlich vermieden werden. Weitere Informationen zur grünen Wärmewende finden Sie in diesem Beitrag.
Deutschlandweites Engagement
„Langenhagen ist eine von vielen Kommunen bundesweit, die vom gemeinsamen Engagement für die Wärmewende mit enercity profitieren“, erklärt Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der Energie-Projektgesellschaft Langenhagen (EPL) sowie der enercity-Tochtergesellschaften enercity Contracting GmbH und Danpower GmbH, die sich in ganz Deutschland verstärkt für klimaschonende Angebote auf dem Wärmemarkt einsetzen. „Gemeinsam mit unseren Töchtern haben wir mittlerweile mehr als 1600 Anlagen für eine nachhaltigere Wärmeversorgung umgesetzt – in mehr als 260 Kommunen in ganz Deutschland“, so Schüle.
*Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich für den enercity-Geschäftsbericht 2019 produziert. Jörg Wegener befindet sich mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand. Den Posten des Geschäftsführers der Biogasanlage Kaltenweide GmbH & Co. KG hält nun Martin Graetz inne.
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