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Ökostrom

Niedrigere Strompreise dank erneuerbarer Energien

Eine Kurzstudie der Energy Watch Group (EWG) kommt zu dem Ergebnis, dass der weltweite Stromverbrauch bereits heute durch den Einsatz erneuerbarer Energien gedeckt werden könnte. Dadurch würde auch der Strompreis für die Verbraucher deutlich preiswerter. Wie die Datenauswertung der EWG außerdem zeigt, wäre die vollständige Stromversorgung aus einem regenerativen Energiemix bereits im Jahr 2021 preiswerter gewesen als aus dem derzeitigen Mix aus fossilen Rohstoffen und erneuerbaren Energien.
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Die Energiewende und der damit verbundene Kohleausstieg schreiten in Deutschland stetig voran. Wie Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) zeigen, machten die erneuerbaren Energien im Jahr 2021 bereits 42 Prozent des deutschen Strommixes aus. Eine weitere Studie von internationalen Wissenschaftlern ergab, dass allein der Solarstrom von Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern ausreichen könnte, um den Strombedarf der gesamten Welt zu decken („Solarstrom vom Dach reicht für die ganze Welt“). Vorausgesetzt: Alle geeigneten Dächer der Welt würden mit Solartechnik ausgestattet, und in Gebieten, die sich besonders gut für die Stromgewinnung eignen, etwa Indien oder China, gebe es sogenannte Versorgungs-Hotspots, die andere Länder und Regionen mitversorgen könnten.

Steigt der Strompreis mit der Energiewende?

Eine hundertprozentige Abdeckung der weltweiten Stromversorgung durch erneuerbare Energien wäre in Zukunft also generell möglich – und Solarenergie eine vielversprechende Technologie, mit der sich dieses Ziel erreichen ließe. Dass fossile Brennstoffe die Stromerzeugung trotzdem noch immer dominieren, liegt auch daran, dass die mit ihnen gewonnene Energie bislang kostengünstiger war als Strom aus erneuerbaren Alternativen. Das aber wird sich in Zukunft ändern, wie beispielsweise die Ergebnisse Studie des Umweltbundesamts belegen. Ihnen zufolge wird der Energiemix aus verschiedenen erneuerbaren Energieträgern wie Wind, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft zukünftig kostengünstiger sein als die Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken. Laut den Berechnungen des UBA werden die durchschnittlichen Stromerzeugungskosten erneuerbarer Energien in Deutschland im Jahr 2030 voraussichtlich rund 7,6 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) betragen. Strom aus Erdgas- und Kohlekraftwerken schlägt dann dagegen voraussichtlich mit mehr als 9 ct/kWh zu Buche.

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Perfekt kombiniert: Wie hier in der chinesischen Provinz Jiangsu sollen in Zukunft auch in Deutschland vermehrt Freiflächen rund um Windkraftanlagen mit Solarmodulen bebaut werden.

Die Kosten für eine Megawattstunde (MWh) Strom aus Photovoltaik- und Onshore-Windenergieanlagen seien bereits in den vergangenen zwei Jahren stark gesunken: für Photovoltaik um rund 44 Prozent, bei der Onshore-Windenergie um rund sieben Prozent. Im gleichen Zeitraum seien die Kosten pro MWh Strom durch Kohlekraftwerke um neun Prozent gestiegen. Auch, dass die absehbare Verknappung fossiler Brennstoffe zu weiteren Preissteigerungen führen werde, die Investitionskosten für Photovoltaik- und Windenergieanlagen durch Lernkurveneffekte hingegen weiter sinken würden, wirke sich im Kostenvergleich auf lange Sicht positiv für die nachhaltigen Energieträger aus. Wie leistungsstark Wind-, Wasser- und Sonnenenergieanlagen sein können, zeigt unser Artikel über die derzeit beeindruckendsten Anlagen der Welt: „Die Spitzenreiter aus der Welt der Erneuerbaren".

Warum ist die Stromgewinnung durch die erneuerbaren Energien kostengünstig?

Auch die Kurzstudie der Energy Watch Group (EWG) zeigt, dass die Kosten, die dafür aufgebracht werden müssten, um den gesamten Strombedarf Deutschlands von erneuerbaren Energien zu generieren, einschließlich der Speicherkosten, heute schon günstiger wären als die, die bei der Stromgewinnung durch konventionelle Kraftwerke anfallen. Während der Solarstrom im Jahr 2009 noch die teuerste Form der Energieerzeugung gewesen sei, stelle die Energiegewinnung aus Sonnenlicht inzwischen eine der günstigsten dar. Auch eine Auswertung Frauenhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE aus dem Juni 2021 belegt, dass die Stromerzeugungskosten bei den allermeisten Photovoltaikanlagen deutlich preiswerter waren als die aus Stein- und Braunkohle- sowie Gaskraftwerken: Sie lagen bei PV- und Windkraftanlagen zwischen drei und 14 Cent je Kilowattstunde, bei Braunkohle bei 15, bei Steinkohle bei 20 und bei Gas sogar bei 29 ct/kWh. Für das Jahr 2040 sagt das ISE noch geringere Kosten vorher: Insbesondere bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen würden die Stromgestehungskosten weiter sinken.

Dass die Stromgewinnung durch die Energieträger Wind, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft in Deutschland mittlerweile deutlich preisgünstiger ist, ergibt sich laut des UBA vor allem aus der Weiterentwicklung der Technologien und der stetig wachsenden Anzahl von Anlagen. Die Lernkurve der Technologien zur regenerativen Energiegewinnung sei viel steiler als bei herkömmlichen Kraftwerken und zeige, dass mit jeder installierten Einheit der Preis einer neuen Einheit sinke. Während PV-Anlagen in den 1980er-Jahren vornehmlich im Hightechbereich, beispielsweise zur Ausstattung von Satelliten, eingesetzt wurden, sind die Module inzwischen massentauglich. Laut einer weiteren Studie des Fraunhofer-Instituts ISE ist der Preis der Module seit dem Jahr 2010 um 90 Prozent gesunken.

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Wie verschiedene Untersuchungen ergeben haben, kann der Ausbau der erneuerbaren Energien langfristig zu einer Stabilisierung der Strompreise und damit zu niedrigeren Energiekosten führen.

Wie unter anderem Untersuchungen des Berliner Analyse-Instituts Energy Brainpool und des Strommarktanalysten Aurora Energy Resarch ergeben, kann der Ausbau der erneuerbaren Energien langfristig also zu einer Stabilisierung der Strompreise führen und vor etwaig steigenden Rohstoffpreisen schützen. Der Ausbau der Erneuerbaren hat also nicht nur einen positiven Effekt auf unser Klima, weil er hilft, die Treibhausgasemissionen zu minimieren. Er kann auch dazu beitragen, die Energiekosten zu senken.

21. Februar 2022
Erneuerbare Energien
Solar
Klimaschutz

Text: Redaktion #positiveenergie. Fotos: Getty Images.

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