Die wichtigsten Zahlen des Energie-Jahres 2022
Alljährlich veröffentlicht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) Zahlen, Fakten, Grafiken sowie Tabellen zur Energieversorgung in Deutschland. Der neueste Bericht zum Jahr 2022 fasst die wichtigsten Daten eines besonders turbulenten Energie-Jahres zusammen. Geprägt war es vor allem durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit verbundenen deutlich geringeren Gaslieferungen aus Russland. Dadurch ist es im Jahresverlauf zu starken Preissprüngen auf den Energie-Großhandelsmärkten und damit zu stark gestiegenen Endkundenpreisen für Strom und Gas gekommen.
Erdgas- und Stromverbrauch gesunken
Dass Deutschland im vergangenen Winter 22/23 dennoch nicht – wie zunächst befürchtet – unter den Folgen einer Gasmangellage leiden musste, ist, so der BDEW, einerseits auf eine vergleichsweise milde Witterung, andererseits auf Einspareffekte wegen der stark gestiegenen Preise zurückzuführen. Tatsächlich sank der Erdgasverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent. Und auch der Stromverbrauch sank um 3,1 Prozent. Ob das am hohen Preisniveau lag oder auch auf die von der Bundesregierung beschworene gemeinschaftliche Anstrengung zum Energiesparen zurückzuführen ist – erwähnt seien hier außerdem die von der Politik geschaffenen Anreize zu verhaltensbedingten Einsparungen –, geht aus den Zahlen nicht hervor.
In unserer Bildergalerie haben wir die wichtigsten Fakten des BDEW-Jahresberichtes zur Energieversorgung für Sie zusammengefasst.
Laut den vorläufigen Zahlen des BDEW lag der Primärenergieverbrauch – also der Energiegehalt aller zur Strom- und Wärmegewinnung eingesetzten Energieträger – in Deutschland im Jahr 2022 bei 11.829 Petajoule (PJ). Das entspricht der Menge an Energie, die aus 403,6 Millionen Steinkohleeinheiten (SKE) gewonnen werden könnten. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich der Primärenergieverbrauch damit um 4,7 Prozent.
Erfreulich: Die günstigen Witterungsverhältnisse haben für einen kräftigen Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gesorgt. 44,6 Prozent – fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs – wurden 2022 aus erneuerbaren Energien gedeckt. 2021 waren es nur 40,5 Prozent.
Aus erneuerbaren Energien wurden im Jahr 2022 in Summe 256,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. 1991 hatte der Anteil noch bei lediglich 17 Milliarden kWh gelegen. Wie die Grafik zeigt, ist er im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte stetig gestiegen.
Der Stromverbrauch in Deutschland sank 2022 gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent. Hatte er sich im Januar und Februar sowie im Juli 2022 noch leicht über dem Zehn-Jahres-Mittel befunden, so lag er zum Jahresende deutlich darunter.
Nach ersten Daten nahm der Erdgasverbrauch 2022 in Deutschland um knapp 15 Prozent auf 866 Milliarden Kilowattstunden (kWh) ab. Damit wurde ein Niveau wie zuletzt im Jahr 2015 erreicht.
Stammten 2021 noch rund 55 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases aus Russland, so waren es 2022 nach vorläufigen Berechnungen nur noch rund 20 Prozent. Seit September 2022 fließt kein Pipelinegas aus Russland mehr nach Deutschland.
Interessante Ergebnisse liefert der BDEW-Jahresbericht auch in Hinblick auf die aktuelle Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland.
Nach vorläufigen Berechnungen des BDEW wurden per Jahresende 2022 49,3 Prozent des deutschen Wohnungsbestandes mit Gas beheizt – das entspricht 21,2 Millionen Wohnungen. Ein Minus von knapp 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Gut fürs Klima: Der Bestand an ölbeheizten Wohnungen ging weiter auf 24,7 Prozent zurück. Mindestens genauso erfreulich ist, dass die Zahl der an das Fernwärmenetz angeschlossenen Wohnungen im Bestand 2022 im Vergleich zu 2021 leicht auf 14,2 Prozent anstieg. Und dass der Anteil der mit Elektro-Wärmepumpen versorgten Wohnungen ebenfalls einen sichtbaren Zuwachs erfuhr. Dieser stieg – wie in den vergangenen Jahren – um 0,2 Prozentpunkte auf drei Prozent. Der Anteil der anderen Energieträger, darunter etwa Holz und Holzpellets, blieb konstant bei 6,2 Prozent.
Da im Wärmesektor rund ein Drittel aller energiebedingten CO₂-Emissionen in Deutschland anfallen, muss die Umstellung auf erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung vorangetrieben werden, wenn die Energiewende gelingen soll. Der Staat wendet daher Jahr für Jahr Milliarden auf, um Hausbesitzer bei der energetischen Sanierung finanziell zu unterstützen. Bis zu 40 Prozent der Kosten für den Austausch einer Ölheizung gegen eine nachhaltige Heizungsanlage gibt es zurzeit beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Einen aktuellen Überblick über alle bestehenden Förderprogramme gibt es im Artikel „Wo gibt es Zuschüsse für die energetische Sanierung?“.
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Sie sind Wohnungs- oder Hausbesitzer im Raum Hannover und denken darüber nach, Ihre alte Heizanlage auszutauschen? Die Heizungsexperten von enercity beraten zum jeweils optimalen Heizsystem, zu öffentlichen Förderungen und zu den Zuschüssen des enercity-Fonds proKlima. Zudem hat das Unternehmen Rabatte für Kundinnen und Kunden entwickelt, die sich für einen besonders nachhaltigen Heizungstausch entscheiden: Beim Austausch einer alten Ölheizung etwa winkt eine zusätzliche Ersparnis von 2400 Euro.
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