Das Bild zeigt einen Mechaniker in der Werkstatt unter einem Auto. Daneben steht ein weiterer Mechaniker und trägt auf einem Tablet den Batterie Pass ein.
Elektromobilität nachhaltiger gestalten

EU plant die Einführung eines Batteriepasses

Mit einem Batteriepass möchte die Europäische Union (EU) künftig den Lebenszyklus von Batterien transparenter und damit nachhaltiger machen – von der Herstellung bis zum Recycling. Eine Allianz aus Industrie und Wissenschaft arbeitet bereits an internationalen Standards für eine nachhaltigere Wertschöpfung aller künftig zugelassenen Stromspeicher.

Dass die E-Mobilität einen wichtigen Grundpfeiler für eine nachhaltige Zukunft darstellt, ist mittlerweile unbestritten. Ein Streitpunkt ist und bleibt allerdings die intransparente Produktion und Verwendung der vielen E-Auto-Batterien, die für den Systemwechsel in der Mobilität benötigt werden. Ein Batteriepass soll künftig Abhilfe schaffen.

Digitale Datenbank erfasst den Lebenslauf von Batterien

Wo und unter welchen Bedingungen wurden die notwendigen Rohstoffe wie Kobalt, Nickel oder Lithium abgebaut? Wie CO2-intensiv war die Herstellung? Und welche Stationen hat die Batterie in ihrem Lebenszyklus schon durchlaufen? Antworten auf diese Fragen und damit Transparenz über den Lebenslauf einer Batterie zu bekommen, ist derzeit gar nicht so einfach. Ein Vorhaben der Europäischen Union (EU) soll das nun ändern. Derzeit verhandelt sie über die Einführung eines Batteriepasses. Die Idee: Jede Batterie soll verpflichtend in einer digitalen Datenbank erfasst werden, um ihren Entstehungsweg und Nutzungsgrad besser nachvollziehen zu können.

Eine Allianz aus Industrie und Forschung prescht voran

Offen ist derzeit noch, wie genau so ein Batteriepass aussehen muss, damit er für Hersteller und Käufer einen Mehrwert bietet. Genau mit dieser Frage setzt sich nun das von der Bundesregierung geförderte Projekt „Battery Pass“ auseinander. Teil der Allianz sind Vertreter aus Industrie und Forschung wie zum Beispiel die Automobilhersteller Audi und BMW, der Chemiekonzern BASF und das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktiionstechnik (IPK). Ziel des Projekts ist es, inhaltliche und technische Standards zu schaffen, die ab dem Jahr 2026 für jede in der EU angeschaffte Batterie, egal ob in Fahrzeugen, stationären Speichern und größeren Industriebatterien, gelten sollen.

Die Illustration zeigt Bestandteile des Batteriepasses.
Der digitale EU-Batteriepass soll grundlegende Informationen und aktualisierungsrelevante technische Daten enthalten, zum Beispiel über den CO2-Fußabdruck der Batterie, die Arbeitsbedingungen bei der Rohstoffgewinnung für ihre Herstellung oder die Art und den Anteil der in ihr verbauten Risiko-Stoff

Transparenz: Von der Herstellung bis zur Wiederverwertung

Mögliche Bestandteile des Batteriepasses sind zum Beispiel Angaben zu ihrem CO2-Fußabdruck, der sozialen Nachhaltigkeit in der Herstellung, der Kapazität in Kilowattstunden oder zum Produzenten der Batterie. Auf diese Weise schafft man für Hersteller einen Anreiz, nachhaltige und langlebige Batterien fair zu produzieren. Darüber hinaus könnten Angaben zum bisherigen Einsatzbereich und dem aktuellen Zustand der Batterie den Weiterverkauf und -gebrauch vereinfachen.

Nicht zuletzt dürfte der Pass aber auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Batterien künftig häufiger recycelt werden. Auf die Weise würde er die gesamte Wertschöpfungskette von Batterien abdecken und der E-Mobilität nochmals einen ordentlichen Schub geben. Ab wann es einen ersten Prototypen des Batteriepasses geben wird, ist noch nicht klar. Geplant ist die Vorstellung noch für das Jahr 2022 – zum genauen Zeitpunkt gibt es allerdings noch keine Angaben.

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2. August 2022
Elektromobilität
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Text: Philipp Stiens; Header: Getty images; Grafik: BMWK/C3

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