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Leuchtturmprojekt

Netzausbau: Grüne Fernwärme für Hamburg

enercity baut das klimafreundliche Fernwärmenetz in Hamburg aus. Nach der HafenCity-Ost versorgt das Unternehmen einen weiteren Stadtteil mit grüner Fernwärme.

Das von enercity und dem Multi-Metallunternehmen Aurubis realisierte größte innerstädtische Industrieabwärmeprojekt Deutschlands wird noch größer: Derzeit baut enercity das grüne Fernwärmenetz in Hamburg weiter aus. Nach der HafenCity-Ost, die das Energieunternehmen bereits seit rund zwei Jahren mit nahezu CO₂-freier industrieller Abwärme aus der Aurubis-Kupferproduktion versorgt, schließt enercity jetzt auch den benachbarten Stadtteil Rothenburgsort an das grüne Wärmenetz an.

Noch arbeitet die enercity Contracting Nord GmbH an der Verlängerung des klimafreundlichen Wärmenetzes. Im Herbst soll ein weiterer Meilenstein erreicht sein. „Dann werden wir auch in Rothenburgsort die ersten Haushalte, Betriebe und öffentlichen Einrichtungen mit CO₂-freier Industrieabwärme versorgen“, kündigt Dr. Manfred Schüle, Vorsitzender der enercity contracting-Geschäftsführung an.

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enercity contracting-Mitarbeiter Jan Beermann in der „Energiezentrale Peute“. Dort kann überschüssige Wärme vorübergehend gespeichert werden.
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Die HafenCity Ost wird mit Abwärme beheizt, die bei der Kupferproduktion auf dem Aurubis-Werksgelände entsteht.

Neue Energiezentrale im Bau

Der Stadtteil hat Potenzial. Derzeit leben hier etwa 9000 Menschen. Wie die HafenCity wird auch Rothenburgsort in den nächsten Jahren weiter wachsen. Mehrere große Wohnungsbauprojekte sind bereits in Planung. Mit dem Stadtteil wächst auch das klimafreundliche Wärmenetz.

Parallel zur Netzerweiterung investiert das enercity-Tochterunternehmen in eine leistungsfähige Energiezentrale nahe dem Aurubis-Werksgelände. Die Anlage wird benötigt, wenn die Industrieabwärme produktionsbedingt nicht oder nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht. Sie dient auch als Puffer, der diese Schwankungen ausgleicht. Bislang übernimmt diesen Job eine kleinere Zentrale im Hamburger Oberhafen. Doch durch den rasanten Ausbau der nachhaltigen Wärmeversorgung stößt sie jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen.

20.000
Tonnen
CO₂ sollen durch den Ausbau des grünen Fernwärmenetzes bis 2029 jährlich eingespart werden.

Großprojekt mit Modellcharakter

Mit der Erweiterung des Wärmenetzes und dem Bau der modernen Energiezentrale gewinnt das von der Deutschen Energie-Agentur (dena) als „Leuchtturm energieeffiziente Abwärmenutzung“ ausgewählte Projekt von enercity und Aurubis weiter an Bedeutung. „Unsere erfolgreiche Kooperation ist der Beweis dafür, dass die innerstädtische Industrie einen erheblichen Beitrag zur Wärmewende leisten kann“, sagt Schüle. „Das Großprojekt hat Modellcharakter für ähnliche dezentrale Vorhaben in anderen Industriestädten.“

Auch Aurubis zieht eine positive Zwischenbilanz: „Es hat sich gelohnt, die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen anzunehmen und gemeinsam mit unserem Partner enercity an der Wärmewende in Hamburg zu arbeiten“, sagt Aurubis-Energiechef Ulf Gehrckens. Die Erfolgsgeschichte sei noch lange nicht zu Ende. „Das Projekt ist so konzipiert, dass es perspektivisch weiter wachsen kann.“ Die Energiewende kann nur dann gelingen, wenn die Umstellung auf erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung vorangetrieben wird. Mehr dazu in unserem Artikel „Fernwärme: entscheidend für die Energiewende“.

Städtische Energieversorgung neu definiert

Der Projektfilm „Klimabündnis Industriewärme enercity und Aurubis“ zeigt, wie der Bau der 2,7 Kilometer langen Fernwärmeleitung, die die Kupferhütte von Aurubis mit der HafenCity verbindet, im Einzelnen ablief.

13. Oktober 2020
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Grüne Wärme

Text: Jens Lehmann. Fotos: mauritius images / Davidzfr / Alamy, Achim Multhaupt, Aurubis.

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