Ein Ehepaar steht neben einem Monteur vor einer Wärmepumpe
Erneuerbare Energien

Die wichtigsten Infos zur Wartung einer Wärmepumpe

Wer eine Wärmepumpe betreibt, erzeugt nicht nur klimafreundliche Heizenergie, sondern kann auch gleichzeitig Heizkosten sparen – bis zu 50 Prozent im Vergleich zum Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Damit die Wärmepumpe optimal arbeiten kann, sollte sie allerdings regelmäßig gewartet werden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Wärmepumpenwartung.

Ist die Wartung einer Wärmepumpe Pflicht?

Das Wichtigste direkt vorweg: Es gibt keine allgemeine gesetzliche Pflicht zur Wärmepumpenwartung. Allerdings setzen die meisten Wärmepumpenhersteller eine regelmäßige Wartung der Anlage voraus, damit der Garantieanspruch erhalten bleibt. Zudem sieht der Gesetzgeber bei Wärmepumpenanlagen, die mit bestimmten Kältemitteln ab bestimmten Füllmengen betrieben werden, eine jährliche Wartung beziehungsweise Dichtheitsprüfung vor.

Ein Monteur führt die Wartung einer Wärmepumpe durch
Je nach Art und Modell der Wärmepumpe liegt das empfohlene Wartungsintervall des Herstellers zwischen einem und drei Jahren.

Sinnvoll ist die Wartung in einem bestimmten Intervall allemal, denn nur so können frühzeitig mögliche Verschleißerscheinungen, Reparaturbedarfe, Verschmutzungen sowie ineffizientes Arbeiten entdeckt werden. Sollten bei der Wartung Fehler festgestellt und behoben werden, können teure Reparaturen durch Folgeschäden und höhere Betriebskosten durch einen gesteigerten Energieverbrauch vermieden werden.

Karsten Appold, Leiter Betriebsführung bei enercity, erklärt: „Regelmäßige Wartungen sind notwendig für den Werterhalt der Anlage und Energiekosteneinsparungen. Denn so kann ein erhöhter Stromverbrauch durch beispielsweise Verschmutzungen im Heizkreis oder zugesetzte Wärmetauscher vermieden werden. Außerdem werden so Ausfälle der Wärmepumpe verhindert und die Versorgung mit wohliger Wärme und Warmwasser sichergestellt.“ Überprüfen Sie also in jedem Fall das empfohlene Wartungsintervall des Herstellers. 

Tipp: Auch die Einstellungen der Heizung sollten regelmäßig überprüft werden. Eine falsch eingestellte Heizung kann nämlich zu einem erhöhten Stromverbrauch bei Wärmepumpen führen. Mehr dazu in unserem Ratgeber Wärmepumpe richtig einstellen.

Was gehört zur Wartung einer Wärmepumpe?

Bei der Wärmepumpenwartung werden unterschiedliche Arbeiten durchgeführt. Dabei unterscheidet man zwischen allgemeinen Wartungsarbeiten und speziellen Wartungsarbeiten für die verschiedenen Wärmepumpenarten:

Allgemeine Wartungsarbeiten

  • Überprüfung des Heizkreises auf mögliche Lufteinschlüsse, Leckagen oder Verunreinigungen
  • Überprüfung des Kältekreises auf Leckagen
  • Funktionsprüfung der Elektrik, Ventile und Filter sowie Überprüfung auf Abnutzungserscheinungen aller Stecker, Kontakte, Sicherheitsventile und Wasserfilter des Heizkreislaufs
  • Überprüfung, Einstellung und Regelung von Druck und Temperatur
  • Reinigung des Wärmetauschers der Außeneinheit und des Kondensatablaufes
  •  Ggf. Austausch defekter Teile

 

Wartung einer Warmwasserwärmepumpe (Brauchwasserwärmepumpe)

  • Überprüfung des Wärmetauschers auf Verschmutzungen, ggf. Reinigung der Teile
  • Überprüfung, Reinigung oder Austausch des Luftfilters
  • Kontrolle des Wärmespeichers und des Kondensatablaufs auf Kalkablagerungen

 

Wartung einer Grundwasserwärmepumpe

  • Überprüfung der optimalen Funktion des Brunnens, aus dem die Wärmepumpe gespeist wird
  • Sichtprüfung auf Verunreinigung des Brunnens
  • Überprüfung von Pumpen, Ventilen und Filter

 

Wartung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

  • Überprüfung der Zu- und Abluftkanäle auf Verschmutzungen, ggf. Reinigung
  • Kontrolle des Kondensatablaufs und des Verdampfers, ggf. Reinigung
  • Überprüfung der Kältemittelleitung

 

Wartung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe)

  • Chemischer Zusammensetzungstest der Sole und ggf. Anpassung, falls nicht genügend Frostschutz enthalten ist
  • Drucküberprüfung des Systems, ggf. Entlüften und Nachfüllen von Sole
  • Überprüfung auf Leckagen

 

Tipp: Häufig ist auch eine Fernüberwachung der Wärmepumpe durch die jeweiligen Anbieter möglich. So können Fehlermeldungen schnell registriert und überprüft sowie Störungen zeitnah behoben werden.

Sie interessieren sich dafür, wie Wärmepumpen funktionieren? Dann lesen Sie in unserem Artikel Funktionsweise von Wärmepumpen weiter.

Das Rundum-sorglos-Paket von enercity

Montage, Anschluss und hydraulischer Abgleich – alles aus einer Hand.

Was kostet die Wartung einer Wärmepumpe?

Dank moderner Technologie ist der Wartungsaufwand für Wärmepumpen vergleichsweise gering. Abhängig vom Modell und dem erforderlichen Aufwand belaufen sich die jährlichen Wartungskosten im Durchschnitt auf 250 bis 400 Euro. Achtung: Der Austausch von Verschleiß- und Ersatzteilen ist in diesen Festpreisen meist nicht inbegriffen.

Weitere interessante Fragen zur Wartung von Wärmepumpen beantworten wir in unseren FAQs:


Kann man die Wärmepumpenwartung selber machen?

Viele Hersteller verlangen, dass die Wartung der Wärmepumpe durch zertifiziertes Fachpersonal durchgeführt wird, um die Garantieansprüche aufrechtzuerhalten. Wird die Wartung dennoch eigenständig vorgenommen und kommt es zu Funktionsstörungen oder Leistungseinbußen, kann dies zum Verlust der Garantie führen. Daher ist es ratsam, stets einen zertifizierten Fachbetrieb mit der Wartung zu beauftragen und ein Wartungsprotokoll erstellen zu lassen.



Wie oft sollte eine Wärmepumpe gewartet werden?

Für Wärmepumpen besteht keine gesetzliche Wartungspflicht. Dennoch wird empfohlen, die Wartung einmal jährlich durchzuführen. Dies liegt nicht nur an der grundsätzlich wartungsarmen Technik der Wärmepumpe selbst, sondern auch an den weiteren Komponenten der Wärmeverteilung, die überprüft werden sollten. Dazu zählen unter anderem Pumpen, Filter, Sicherheitsventile und Ausdehnungsgefäße, die für einen reibungslosen Betrieb der Anlage essenziell sind.



Wann sollte eine Wärmepumpe gewartet werden?

Da Wärmepumpen während der Wartung kurzzeitig abgeschaltet werden, sollte diese am besten im Sommer durchgeführt werden.



Wie lange dauert die Wartung einer Wärmepumpe?

Die Wartung einer Wärmepumpe dauert in der Regel zwischen einer und drei Stunden, abhängig von der Art sowie dem Zustand der Wärmepumpe und dem Umfang der Wartungsarbeiten. Luft- und Warmwasserwärmepumpen lassen sich meist schneller warten als komplexere Systeme wie Erd- und Grundwasserwärmepumpen. Bei diesen kommen weitere Komponenten wie die Überprüfung des Brunnens und der Sole hinzu.



Wie oft muss das Kältemittel in einer Wärmepumpe nachgefüllt werden?

Das Kältemittel in einer Wärmepumpe muss in der Regel nicht ausgetauscht oder nachgefüllt werden – es sei denn, es liegt eine Undichtigkeit oder ein anderes Problem vor, das zu einem Leistungsverlust führt. In solchen Fällen entnehmen speziell geschulte Kältemittelfachkräfte das alte Kältemittel, ersetzen es und entsorgen die gebrauchte Substanz fachgerecht. Die Entnahme und das Recycling unterliegen dabei den geltenden EU-Vorschriften.



Was passiert, wenn man die Wärmepumpe nicht warten lässt?

Ohne regelmäßige Wartung der Wärmepumpe können potenzielle Fehlfunktionen unbemerkt bleiben und im schlimmsten Fall zum Ausfall des gesamten Heizsystems führen. Die daraus resultierenden Reparaturen sind meist erheblich aufwendiger und kostspieliger als eine routinemäßige Inspektion. Zudem bleibt die Heizung bis zur Behebung des Defekts oft außer Betrieb, was insbesondere in den kalten Wintermonaten erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen kann. Viele Wärmepumpen bieten jedoch die Möglichkeit der Fernwartung, sodass Fehlermeldungen zeitnah analysiert und Störungen schneller behoben werden können.


24. Februar 2025
Heizen
Grüne Wärme

Text: Annik Schmitz. Fotos: Getty Images.

Verwandte Artikel

Diese Themen könnten Sie auch interessieren.

Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht pro Jahr Warmwasser für bis zu 435 Euro. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Kosten vorab berechnen und den Warmwasserverbrauch senken.

Energiespartipps
Klimaschutz
Heizen

„Aus alt mach neu!“ Nach diesem Prinzip funktioniert das Upcycling. Hier erfahrt ihr, wie ihr aus einer alten Jeanshose ein süßes Utensilo für Krimskrams basteln könnt.

Upcycling

Windenergie wird ein immer wichtigerer Faktor für die Stromproduktion in Deutschland. Aber wie genau funktioniert ein Windrad, und wie wird aus Wind Strom?

Erneuerbare Energien

Newsletter abonnieren

Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!

Jetzt anmelden

Sie haben Fragen, Lob oder Kritik?

Schreiben Sie uns!
E-Mail an die Redaktion