Trickbetrüger: Ihre Maschen und Tricks. Das Bild zeigt einen Mann, dem die Tür geöffnet wird.
Verbraucherschutz

Trickbetrüger: Ihre Maschen und Tricks

Trickbetrug und unlauterer Wettbewerb richten sich immer wieder auch gegen die Kunden von Energielieferanten. Wir haben die besonders weitverbreiteten Tricks zusammengetragen und erklären, wie Verbraucher sich schützen können.

Wird von Trickbetrug gesprochen, ist damit gemeint, dass jemand auf bewusste Täuschung setzt, um sich einen Vorteil gegenüber dem Betroffenen zu verschaffen. Dabei kann es um Geld oder um persönliche Daten gehen, an die die Betrüger gelangen wollen. Oftmals sollen Verbraucher auch dazu verleitet werden, ohne lange Bedenkzeit Verträge oder Abonnements abzuschließen.

Dabei setzen Trickbetrüger vor allem auf Verunsicherung: Sie wecken bei den Menschen etwa die Angst, plötzlich ohne Strom, Wärme oder Wasser dazustehen. Dann bieten sie scheinbar einfache Lösungen für diese fiktiven Probleme an.

Vereinzelt nutzen auch konkurrierende Energieanbieter besonders aggressive oder irreführende Verkaufsmethoden. In diesen Fällen spricht man von unlauterem Wettbewerb.

Trickbetrug an Telefon und Haustür: So schützen Sie sich

Die gute Nachricht: Wer die Maschen kennt, kann sich gut vor Betrugsversuchen am Telefon oder an der Haustür schützen. Dabei gilt grundsätzlich: Lassen Sie sich nicht auf unangekündigte Anrufe oder Besuche von angeblichen Geschäftspartnern ein. Nichts drängt so sehr, dass man es sofort abschließen müsste. Bitten Sie um Rückruf oder Bedenkzeit und informieren Sie sich im Anschluss direkt bei Ihrem Vertragspartner, ob der Telefonanruf oder der Hausbesuch tatsächlich in dessen Namen erfolgte.

Trickbetrug an Telefon und Haustür: So schützen Sie sich. Das Bild zeigt eine Frau am Telefon, die verängstigt und verwirrt aussieht.
Ob am Telefon oder an der Haustür: Trickbetrüger spielen oft gezielt mit den Ängsten ihres Gegenübers.

Was sind die derzeit gängigen Maschen für Betrug am Telefon?

Trickbetrüger am Telefon …

… rufen oft mit unterdrückter Nummer an.

Seriöse Kontaktaufnahmen erfolgen niemals mit unterdrückter Nummer.

… melden sich selten mit dem vollen Namen und der Firma, sondern setzen auf Worthülsen wie „Ihr Energiedienstleister“.

Echte Mitarbeiter nennen den Namen des Konzerns, für den sie tätig sind, und stellen sich mit vollem Namen vor.

… stellen im Brustton der Überzeugung oftmals rhetorische Fragen. Beispielsweise Ihr Geburtsdatum betreffend: „Sie sind ja am Soundsovielten geboren!“

Verneint man und gibt die richtigen Daten an, haben die Betrüger bereits wichtige Daten erbeutet. Ein Unternehmen wie enercity ist im Besitz der Daten seiner Kunden und behandelt sie streng vertraulich. Als mögliche Authentifizierung werden solche Merkmale nur dann abgefragt, wenn ein Kunde von sich aus Änderungen an seinem Vertrag wünscht.

… beziehen sich häufig auf aktuelle und angeblich drängende Anlässe, etwa eine Preisanpassung oder die Übernahme spezieller Leistungen durch einen Partnerbetrieb.

Bei jeder Art von aktuellem Anlass oder möglichen Veränderungen informieren seriöse Unternehmen wie enercity ihre Kunden rechtzeitig per E-Mail, postalisch und auch über eine Ankündigung auf der Webseite. Spontan drängende Anlässe, die einen schnellen Weg über das Telefon erfordern und keinen Aufschub dulden, gibt es nicht.

… fragen nach der Zählernummer oder nennen eine falsche Ziffernfolge. Auf Einspruch des Kunden hin bitten sie um Korrektur.

Vertrauenswürdige Energiedienstleister sind im Besitz der Zählernummern ihrer Kunden. Diese sind auf jeder Rechnung vermerkt und dienen zur Authentifikation. Diese Nummern sollte man vertraulich aufbewahren und auf keinen Fall an Dritte herausgeben.

… versenden, oft parallel zum Telefongespräch, SMS oder E-Mails mit der Bitte um Bestätigung. Meist werden auch nur einfache Wörter wie „JA“ verlangt.

Nur sehr wenige seriöse Unternehmen setzen auf solche Methoden einer schnellen Bestätigung. Bei enercity existiert ein solches Geschäftsgebaren schneller Bestätigungen via Antwort-Mail oder SMS nicht.

Was sind die derzeit gängigen Maschen für Betrug an der Haustür?

Trickbetrüger an der Haustür …

… täuschen oft falsche Tatsachen vor, zum Beispiel Gasgeruch, eine angebliche Störungsmeldung oder Probleme beim Nachbarn, auf deren Grundlage man im Umfeld des Betroffenen Prüfungen durchführe.

Bei tatsächlichen Störungen nehmen seriöse Energiedienstleister vorher Kontakt zu Ihnen auf und informieren Sie ausführlich und transparent. Unangekündigte Hausbesuche zur Beseitigung eines angeblichen Problems finden nicht statt.

… berufen sich auf einen Aushang zum Ablesen der Zählerzahl.

Solche Aushänge sind gerade in Mehrfamilienhäusern tatsächlich üblich, lassen sich aber sehr leicht fälschen. Lassen Sie sich daher unbedingt einen Firmenausweis zeigen, bevor Sie jemandem Eintritt in das Haus gewähren. Alle Mitarbeiter von enercity oder von enercity Beauftragte besitzen zur Bestätigung ihrer Identität entsprechende Ausweisdokumente.

… fragen nach Unterlagen wie der Abrechnung für das vergangene Jahr oder wollen die Zählernummer ablesen.

Auf keinen Fall sollte man Dritten diese Unterlagen aushändigen oder ihnen zeigen. Daten wie die Zählernummer dienen als Authentifikation. Geraten diese in die Hand von Betrügern, können sie oder andere im Namen des Kunden einen Anbieterwechsel oder eine Vertragskündigung durchführen.

… drängen auf eine Unterschrift zur Bestätigung des Besuchs.

Unter keinen Umständen sollte man Dokumente unterschreiben, die von Leuten vorgelegt werden, die sich nicht als offizielle Mitarbeiter des besagten Unternehmens ausweisen können.

Bei versuchtem Betrug an der Haustür gilt allgemein: Lassen Sie sich offizielle Ausweisdokumente zeigen und prüfen Sie diese im Detail, bevor Sie jemanden an Ihre Unterlagen oder in Ihr Haus lassen. Haben Sie Zweifel, rufen Sie Ihren Energiedienstleister an und fragen nach der Seriosität des Besuchs.

Mitarbeiter sollten sich mit offiziellen Ausweisdokumenten ausweisen können. Dieses Bild zeigt, wie eine Person den Mitarbeiterausweis eines Mannes anschaut.
Wer auch immer an Ihrer Tür klingelt: Er sollte sich durch offizielle Ausweisdokumente als Mitarbeiter des betreffenden Unternehmens ausweisen können.

Hereingefallen! Was nun?

Sie sind bereits auf einen Trickbetrüger hereingefallen? Keine Panik: Rufen Sie Ihren echten Vertragspartner an und schildern Sie die Situation. Haben Sie unbeabsichtigt einen Vertrag abgeschlossen oder wurden zu einem Dienstleisterwechsel verführt, besitzen Sie innerhalb von 14 Tagen ein Widerspruchsrecht. Beim Verbraucherservice Energie der Bundesnetzagentur (BNetzA) erhalten Verbraucher Informationen zu ihren Rechten im Energiebereich, zu den geltenden Rechtsvorschriften und einem effektiven Vorgehen bei einer Auseinandersetzung mit einem Gas- oder Stromversorger. Darüber hinaus können sich Betroffene an die für den Energie- und Finanzmarkt zuständige „Marktbeobachtung“ des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wenden.

Tipp: Dokumentieren Sie bestenfalls kurz nach einem Vorfall schon möglichst viele Details über den versuchten Betrug. Das hilft bei der Rückverfolgung der Ereignisse und bedeutet für Sie und andere Betroffene künftig besseren Schutz.

Sie haben Fragen oder möchten einen Verdachtsfall melden?

In allen Fällen, die enercity betreffen, helfen wir Ihnen unter unseren Service-Hotlines +49.800.36372489 (Privatkunden) und +49.800.0111222 (Geschäftskunden) weiter. Die Nummer ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz erreichbar.

Text: Manuel Stark. Fotos: Getty (2), Shutterstock.

4. März 2021
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