Nachhaltig gärtnern: Wasser, Geld und Zeit sparen
Die Lust der Deutschen an Gärten und am Gärtnern wächst. Laut Statista zählen über 15 Millionen Menschen das Gärtnern zu ihren Hobbys. Dabei möchten immer mehr ihr Outdoor-Paradies in Einklang mit der Umwelt hegen und pflegen. Die gute Nachricht: Wer der Natur im Garten ökologisch begegnet, der spart auch Wasser, Strom und Abfall. Hier kommen sieben wertvolle Tipps fürs wirklich grüne Gartenvergnügen.
1. Eigene Komposterde nutzen
Wer Komposterde aus eigenen Gartenabfällen gewinnt, tut dem Garten Gutes und spart zugleich Abfuhrgebühren. Aus gesammelten grünen Abfällen lässt sich binnen eines Jahres im Holz-, Plastik- oder Metall-Komposter nährstoffreicher Humus gewinnen. Daumenregel: Feuchte Gartenabfälle und trockene Pflanzenreste werden im Verhältnis 2:1 gemischt. Tiere und Pilze treiben die notwendige Zersetzungsarbeit dann selbstständig voran. Mit dem so gewonnenen Humus erhält der Boden zurück, was Pflanzen ihm zuvor entzogen haben – eine gesunde Kreislaufwirtschaft für den Eigenbedarf.
2. Regenwasser zur Bewässerung auffangen und nutzen
Der richtige Umgang mit der Gartenbewässerung spart Zeit, Geld – und Wasser! „Besonders leicht lässt sich die Wasserrechnung drosseln, wenn das Regenwasser in Tonnen aufgefangen wird“, sagt Birgit Lachmann, Energieberaterin bei enercity. „Damit können die Blumenbeete an trockenen Tagen begossen werden.“ Steht die Tonne unter dem auslaufenden Ende einer Regenrinne, gibt es noch mehr kostenloses Nass von oben. Tipp: Mehrere, über Schläuche miteinander verbundene Tonnen (von groß nach klein) können noch mehr Wasser sammeln. Weitere praktische Tipps zum Gießen mit Regenwasser bekommen Sie in unserem Ratgeber.
3. Abwasser reduzieren und sparen
Für das Leitungswasser eines Haushalts werden je nach Region etwa zwei bis drei Euro Abwassergebühren pro Kubikmeter erhoben. In Hannover beträgt die Abwassergebühr beispielsweise 2,33 €/m³. Das im Garten genutzte Leitungswasser fließt aber nicht wie Abwässer aus Toilette oder Wasch- und Spülgeräten in die Abflüsse. Es versickert im Boden. Wer einen geeichten Wasserzähler vor den Gartenwasseranschluss setzt, kann die Outdoor-Liter messen und sich die ihm dafür entstandenen Kosten vom örtlichen Stadtentwässerungsamt erstatten lassen. Das lohnt sich in größeren Gärten meist – trotz der damit verbundenen Anschlusskosten. Birgit Lachmann: „Damit sich ein solcher Zähler rechnet, sollte der jährlich über den separaten Gartenwasserzähler berechnete Verbrauch bei circa 6,4 Kubikmeter Wasser pro Jahr liegen.“
4. Moderne Bewässerungssysteme sparen Wasser
Nur bequem oder auch nachhaltig? Fakt ist: Smarte Bewässerungssysteme für den Garten können beides sein. Mitentscheidend ist die Betriebszeit: Frühmorgens oder spätabends verdunstet an heißen Tagen viel weniger Wasser als tagsüber. „Ökologisch ,mitdenkende‘ Systeme berücksichtigen darüber hinaus Bodenfeuchte, Sonnenintensität und Außentemperatur“, sagt Birgit Lachmann. „So erreicht immer nur so viel Wasser die Pflanzen, wie diese zur jeweiligen Zeit benötigen. Damit lassen sich bis zu 60 Prozent Wasser sparen.“ Mit speziellen Pumpen funktionieren die Systeme übrigens auch in Kombination mit Zisterne oder Regentonne.
5. Nachhaltige Gerätegemeinschaften bilden
Gartenhandgeräte sind besser als ihr Ruf: Wer bei Rückschnitten auf Akkuschere und Co. verzichtet, spart Strom und löst die Aufgabe oft akkurater als mit dem elektrischen Pendant. Große Geräte wie nicht regelmäßig genutzte Vertikutierer oder Gartenhäcksler lassen sich mit netten Nachbarn teilen. Das gilt dann auch für die Anschaffungskosten.
6. Umweltschonende Aussaattöpfe
In Anzucht und Aussaat sind kleine Töpfe viel gefragt. Aus Kunststoff müssen sie aber nicht mehr sein. Umweltfreundlichere Alternativen: die inneren Papprollen von WC-Papier mit Erde füllen, Töpfe aus abbaubarer Pflanzenfaser kaufen oder altes Zeitungspapier zu kleinen Anzuchttöpfchen falten.
7. Kleine Gartennützlinge beflügeln
Es gibt viele tierische Gartenhelfer, die wir bei der Arbeit für unseren Garten unterstützen können. Beispielsweise Netzflügler oder Marienkäfer. Beide sind Fressfeinde der Blattläuse. Ein Siebenpunkt-Marienkäfer kann bis zu 150 Blattläuse am Tag verspeisen. Obstbäumen dienen Bienen und Hummeln als wichtige Bestäuber. Laufkäfer vertilgen nachts Schneckeneier, Larven, Läuse und Milben. Die beste Unterstützung für all diese Nützlinge ist ein Garten ohne Chemie. Extra-Tipp: Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn mal Schnittgut, Rasenreste oder Laub liegen bleiben. Die Nützlinge lieben es! Wer mag, kann Käfern und Co. in einem sogenannten Insektenhotel ein sicheres Zuhause bieten.
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