Nachhaltige Ernährung: CO₂-Bilanz von Lebensmitteln
Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten macht laut einer WWF-Studie hierzulande 70 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen aus. Schon kleine Änderungen in unserem Essverhalten können daher großen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck haben. Ein Rechenbeispiel: Halbiert jeder Deutsche seinen durchschnittlichen Fleischkonsum auf 470 Gramm pro Woche, reduzieren sich die CO₂-Emissionen, die allein durch die Produktion dieser Lebensmittel entstehen, jährlich um 56 Millionen Tonnen.
Im Vergleich zu den insgesamt 112 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen, die bei der Fleischproduktion durch Nutztierhaltung anfallen, sind die beim Anbau von Getreide, Gemüse und Obst entstehenden Emissionen der deutschen Landwirtschaft deutlich geringer. Hierbei werden jährlich nur 66 Millionen Tonnen CO₂ emittiert. Nachhaltige Ernährung bedeutet also vor allem eines: weniger Fleisch und mehr Gemüse essen. Letzteres sollte vor allem aus regionalem Anbau stammen, denn das reduziert zusätzliche Emissionen, die auf langen Transportwegen entstehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen übrigens, pro Woche maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen.
Sechs Lebensmittel mit der schlechtesten CO₂-Bilanz
Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat zum Thema CO₂-Bilanz von Lebensmitteln die sechs Produkte mit den höchsten Emissionen aufgelistet: Dies sind Butter, Rindfleisch, Käse und Sahne sowie Tiefkühl-Pommes, Vollmilchschokolade, Schweine- und Geflügelfleisch. Lebensmittel, die viel Kuhmilch enthalten, beispielsweise Butter, verursachen automatisch einen hohen Kohlenstoffdioxidausstoß. Denn beim Verdauen produzieren Rinder Methan, das den Körper wieder verlässt. So ist der große Milchanteil auch in Vollmilchschokolade für deren vergleichsweise hohe Klimabilanz verantwortlich. Hinzu kommt, dass rund 10.000 Liter Wasser benötigt werden, um ein Kilogramm Schokolade herzustellen.
Leitungswasser statt Flaschen
Nachhaltigkeit in der Ernährung schließt nicht nur die Produktion von Lebensmitteln ein, sondern auch unser Trinkwasser. Hier lassen sich große Mengen CO₂ einsparen. Laut einer Studie des Umweltgutachters GUTcert beträgt die CO₂-Emission zur Gewinnung von Mineralwasser 202,74 Gramm pro Liter, die von Leitungswasser nur 0,35 Gramm pro Liter. Überraschender Fact: In Deutschland ließen sich durch den Umstieg auf Trinkwasser aus der Leitung insgesamt pro Jahr drei Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Das entspricht den 1,5-fachen Emissionen, die durch den innerdeutschen Flugverkehr entstehen.
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