Nachhaltig einkaufen: So shoppen Sie umweltbewusst
In den vergangenen 20 Jahren wurde das Onlineshopping in Deutschland immer beliebter. Lag der Umsatz im Jahr 2010 noch bei 18,3 Milliarden Euro, so waren es laut Umweltbundesamt (UBA) 2020 bereits rund 83,3 Milliarden Euro. Besonders häufig werden Artikel aus der Unterhaltungselektronik sowie Mode und Accessoires online bestellt. Ein paar Klicks im Internet – und schon wird die Ware bequem nach Hause geliefert. Logisch, dass durch die Lieferung mit einem Transporter mit Verbrennungsmotor CO₂-Emissionen anfallen. Doch wie sieht die CO₂-Bilanz im Vergleich zum Einkauf mit dem eigenen Pkw vor Ort aus?
So gelingt nachhaltiges On- und Offlineshoppen
Schon eine fünf Kilometer lange Fahrt mit dem Auto zum Einkaufen verursacht etwa 600 bis 1100 Gramm CO₂, je nach Art des Wagens. Dagegen fallen bei einer Lieferung aus dem Onlineshop lediglich 200 bis 400 Gramm CO₂ an, da die Logistikunternehmen die Routen optimieren und ihre Transportkapazitäten meist voll ausnutzen. Auch der Einsatz von Elektro-Transportern wirkt sich positiv auf das Klima aus. Unschlagbar ist dagegen die Fahrt mit dem Rad: Hier fallen null Emissionen an.
Ausgesprochen negativ wirken sich jedoch beim Onlineshopping die vielen retournierten Paketsendungen aus: Laut einer UBA-Studie wird rund die Hälfte aller online bestellten Waren zurückgeschickt, sodass sich die CO₂-Bilanz dieser Einkäufe schnell verschlechtert. Daher sollte der Kauf bei einem Onlinehändler ebenso sorgfältig bedacht sein wie ein Kauf vor Ort, damit unnötig bestellte Ware nicht noch einmal versandt werden muss.
Um das Onlineshopping noch nachhaltiger zu gestalten, entscheiden sich immer mehr Händler für Mehrwegverpackungen. Diese werden nach der Lieferung leer von den Kunden zurückgeschickt und gehen erneut in den Versandkreislauf. Laut einer Studie des UBA lassen sich mit Mehrwegverpackungen zwischen 180.000 und 370.000 Tonnen Verpackungsabfall pro Jahr vermeiden. Was dazu führt, dass der Verpackungsmüll um 22 bis 45 Prozent reduziert wird.
Hohe CO₂-Emissionen bei der Herstellung von Produkten
Wer Wert auf nachhaltiges Shoppen legt, sollte allerdings nicht nur eine nachhaltige Beschaffung im Auge haben. Entscheidend für die Klimabilanz ist vor allem die Herstellung der Waren. Mit Blick auf den Lebenszyklus eines Produkts entstehen etwa drei Viertel der CO₂-Emissionen bei der Herstellung, und nur ein bis zehn Prozent sind dem Handel und dem Transport zuzuordnen. Wer also nachhaltig leben möchte, der sollte beim Kauf auf ökologische und langlebige Produkte achten. Auch das Reparieren von gebrauchten Gegenständen und Kleidung trägt zu einem nachhaltigen Leben bei. Woran sich ökologisch hergestellte Kleidung erkennen lässt, steht in unserem Artikel „Nachhaltige Kleidung schützt Mensch und Natur“.
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