Paar kuschelt auf dem Sofa
Richtig heizen

Heizung auf Sommerbetrieb umstellen und Energie sparen

Zwar bleibt im Sommer die Heizung kalt, die Heizungsanlage läuft allerdings weiter und verbraucht Energie. Wer seine Heizung selbst steuern kann, ist gut beraten, wenn er sie auf Sommerbetrieb umschaltet. Das senkt die Kosten und schont die Umwelt. Ab wann die Umstellung erfolgen sollte, wie genau das funktioniert und wie hoch die Ersparnisse tatsächlich sind, erfahren Sie hier.

Heizungspumpen laufen laut der Verbraucherzentrale Bremen im Jahr durchschnittlich 6000 Stunden. Einen Großteil davon im Winter, wenn mehr Wärme in den Wohnräumen benötigt wird. Aber auch im Sommer stehen sie nicht still. Wird die Heizung auf Sommerbetrieb umgestellt, reduziert sich der Stromverbrauch der Heizungspumpen jedoch deutlich. Sie springen erst wieder an, wenn eine bestimmte Temperaturgrenze unterschritten wird. Beim Umstellen gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt:

Mieter oder Hauseigentümer – wer kann die Heizung umschalten?

Damit die Heizungsanlage in den Sommerbetrieb versetzt werden kann, muss der Hausbesitzer oder Verwalter die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Bei Zentralheizungen haben Mieter keinen Zugriff auf den Heizkessel beziehungsweise die Heizanlage und können deshalb keine Umstellungen vornehmen. Sie können sich aber beim Vermieter erkundigen, ob die Heizung von Winter- auf Sommerbetrieb umgestellt wird. Ein Anrecht darauf haben Mieter allerdings nicht.

Darf der Vermieter die Heizung im Sommer ganz abstellen?

Grundsätzlich darf ein Vermieter die Heizung abstellen. Allerdings gibt es gesetzliche Regelungen, die vorschreiben, ab welchen Temperaturen die Heizung angeschaltet werden muss – auch im Sommer. Beträgt die Außentemperatur drei Tage hintereinander weniger als zwölf Grad Celsius, muss die Heizung wieder in Betrieb genommen werden, sodass die Räume am Tag auf mindestens 20 Grad Celsius und in der Nacht auf mindestens 18 Grad Celsius erwärmt werden können. Die meisten Anlagen können auch auf Sommerbetrieb umgestellt werden, ohne dass die Warmwasserversorgung darunter leidet.

Frau wärmt sich die Hände an einer modernen Heizung
Normalerweise kann die Heizung zwischen Mai und September auf Sommerbetrieb umgeschaltet werden.

Ab wann sollte die Heizung im Sommerbetrieb laufen?

Der richtige Zeitpunkt hängt zum einen von den Außentemperaturen ab, zum anderen davon, wie gut die Immobilie gedämmt ist. In alten Gebäuden, in denen keine energetische Sanierung durchgeführt wurde, dringt auch an milderen Tagen viel Wärme nach draußen. Darum kann die Heizung erst viel später auf Sommerbetrieb umgestellt werden als bei energieeffizienten Häusern. Die Heizgrenztemperatur gibt dabei an, wann die Heizungsanlage eingeschaltet werden muss, um den Wärmeverlust ausgleichen zu können. Liegt die durchschnittliche Außentemperatur an mehreren Tagen hintereinander über der Heizgrenztemperatur, kann die Heizung auf Sommerbetrieb umgeschaltet werden. Normalerweise ist das zwischen Mai und September der Fall.

Tabelle Heizung Sommerbetrieb
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Wie wird die Heizung auf Sommerbetrieb umgestellt?

Neuere Heizungen schalten häufig automatisch in den Sommerbetrieb um. Einige Modelle verwenden dazu einen Innensensor, der die Temperatur in den Wohnräumen misst. Der Grenzwert liegt meist zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Erst wenn die Innenraumtemperatur unter diesen Wert fällt, springt die Heizung an. Heizungsanlagen mit einem Außensensor legen den Grenzwert meist auf 18 Grad Celsius.

Ältere Heizsysteme ohne Sensoren müssen jedoch manuell umgestellt werden. Laufen Heizungswasser und Warmwasser zum Duschen über getrennte Systeme, kann die Heizung im Sommer ganz ausgeschaltet werden. Ist nur ein System vorhanden, lässt sich die Anlage per Schalter umstellen. Bei vielen Modellen gibt es dazu ein Wasserhahn-Symbol. Steht der Drehschalter darauf, wird nur das Wasser erwärmt, das aus den Wasserhähnen im Bad oder der Küche kommt. Um den Winterbetrieb zu reaktivieren, stellen Sie den Schalter zurück auf das Symbol, das einen Wasserhahn und einen Heizkörper zeigt. Bei digitalen Bedienelementen gibt es hingegen einen Menüpunkt, der beispielsweise Sparbetrieb, Sommer- oder Winterbetrieb heißt. Wählen Sie diesen an, schaltet sich die Heizung in den entsprechenden Modus.

Bis zu 15
Prozent
weniger Kosten verursachen Heizsysteme nach optimaler Einstellung.

Wie hoch ist die Kostenersparnis durch die Umstellung auf Sommerbetrieb?

Heizsysteme können nach optimaler Einstellung laut Stiftung Warentest zehn bis 15 Prozent weniger Kosten verursachen. Pro Jahr kann die Ersparnis bei einem Einfamilienhaus so mehrere Hundert Euro betragen.

Schon über einen Heizungstausch nachgedacht?

Ist Ihre Immobilie mit einer sehr alten Heizungsanlage ausgestattet, ist es sinnvoll, diese gegen ein modernes, klimafreundliches und sparsameres Heizsystem wie beispielsweise eine Wärmepumpe auszutauschen. Die warmen Sommermonate sind der perfekte Zeitpunkt dafür.

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14. April 2023
Energiespartipps
Heizen

Text: Annika Schmitz. Fotos: Getty Images, enercity AG.

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