Mann mit E-Lastenrad
Elektromobilität

Die wichtigsten Fakten zum E-Lastenrad

Statt kürzere Strecken mit dem Auto zurückzulegen, lohnt sich der Umstieg auf ein E-Bike. Gerade in der Stadt, wo die Abgaswerte hoch und die Parkmöglichkeiten für den Pkw oft eher überschaubar sind. Wer regelmäßig größere Mengen transportieren muss, fährt gut mit einem Elektro-Lastenfahrrad. Die Anschaffung wird jetzt auch staatlich gefördert – davon profitieren Mensch und Klima.

Die Verkehrswende ist ein entscheidender Teil der angestrebten Klimaneutralität Deutschlands. Bis 2030 sollen Benziner weitestgehend durch E-Autos und E-Bikes abgelöst werden. Das Elektro-Lastenfahrrad kombiniert dabei die praktischen Transportmöglichkeiten eines Autos und die zügige, meist staufreie Fortbewegung mit einem Fahrrad. Ideal für das urbane Umfeld. Dabei lohnt sich die Anschaffung nicht nur für Privatpersonen, sondern vor allem auch für Gewerbetreibende. Vor dem Kauf ergeben sich aber oft noch einige Fragen, beispielsweise zu den Kosten oder zum Stromverbrauch. Hier finden Sie die Antworten kurz und verständlich erklärt:

1. Welche Vorteile ergeben sich aus der Anschaffung eines Lasten-E-Bikes?

Ein Transportfahrrad mit Elektroantrieb hat einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu Lastenrädern, die den Fahrer nicht elektronisch unterstützen: Selbst schwere Objekte lassen sich mit ihm relativ einfach transportieren, ohne dass die Beinmuskulatur überstrapaziert wird. Wichtig: Obwohl sie allgemein als E-Bikes betitelt werden, sind die meisten Fahrräder mit Motor tatsächlich Pedelecs. Der Unterschied liegt darin, dass E-Bikes – ähnlich wie Mofas – durch reinen Motorantrieb eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Kilometer pro Stunde erreichen. Pedelecs werden hingegen durch den Elektroantrieb nur unterstützt. Um wirklich Geschwindigkeit aufzubauen, muss das Rad durch Muskelkraft angetrieben werden. Das geht aber deutlich leichter als ohne elektronische Unterstützung. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Beitrag "E-Bike, Pedelec, S-Pedelec: Das sind die Unterschiede".

E-Lastenrad wird von Frau mit Lavendel beladen
Punkten können E-Lastenräder im Vergleich zum Auto auch mit der bei ihnen sehr viel unkomplizierter ausfallenden Parkplatzsuche.

Ein weiterer Vorteil von E-Lastenrädern ist die unkomplizierte Parkplatzsuche. Sie können entweder wie Autos am Straßenrand abgestellt werden oder an gängigen öffentlichen Fahrradständern und Stellplätzen.

Wer ein Elektro-Lastenfahrrad statt eines Autos mit Verbrennermotor nutzt, verkleinert zudem seinen ökologischen Fußabdruck, denn E-Lasten-Bikes sind schon ab 165 gefahrenen Kilometern klimaneutral. Zum Vergleich: Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg ergab, dass Elektro-Fahrräder zwischen sieben und 7,8 Gramm CO2 pro Kilometer verursachen. Ein Kleinwagen stößt durchschnittlich 180 Gramm pro Kilometer aus. Auch die vergleichsweise geringen Betriebskosten sind ein gutes Argument für die Elektro-Lastenräder.

2. Wie hoch ist der Stromverbrauch eines Lasten-Pedelecs?

Der Stromverbrauch eines E-Lastenrads ergibt sich aus unterschiedlichen Faktoren. Zum einen aus der Kapazität des Akkus, zum anderen aus der Auslastung des Elektroantriebs. Um beispielsweise einen handelsüblichen Akku mit einer Kapazität von 500 Wattstunden vollständig zu laden, werden im Schnitt 0,5 Kilowattstunden Strom verbraucht. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunden kostet eine Akkuladung umgerechnet also 15 Cent. Durchschnittlich reicht eine Ladung für circa 100 gefahrene Kilometer. Bei 500 bis 1000 Ladezyklen eines E-Bike-Akkus in seinem gesamten Nutzungszeitraum belaufen sich die Stromkosten insgesamt also auf 75 und 150 Euro. Sie möchten es noch genauer wissen? In unserem Beitrag "Stromkosten für E-Bikes und Pedelecs" geben wir eine detaillierte Übersicht, Tipps und praktische Rechenbeispiele.

Mann belädt E-Lastenrad mit Pizza-Kartons
Mit einem Elektro-Lastenrad ist man umweltfreundlich unterwegs und kann trotzdem bequem vieles transportieren. Das kommt auch bei immer mehr Kurierdiensten gut an.

3. Welche Förderungen gibt es für ein Elektro-Lastenfahrrad?

Elektromobilität wird in Deutschland nicht nur durch Prämien und Zuschüsse für E-Autos gefördert, sondern auch für Elektro-Lastenfahrräder, allerdings bundesweit einheitlich erst mal nur für gewerblich genutzte E-Lastenräder. So soll eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Auto beispielsweise für Handwerker oder Kurierunternehmen attraktiv werden. Bereits seit März 2018 bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) ein entsprechendes Förderprogramm an. Bis 29. April 2024 können Unternehmen eine Förderung beantragen. Gefördert werden 25 Prozent der Anschaffungskosten, maximal jedoch 2.500 Euro pro Elektro-Lastenfahrrad. Förderfähig sind allerdings nur elektronisch unterstützte Transportfahrräder, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Die E-Lastenräder müssen serienmäßig produziert werden und fabrikneu sein.
  • Sie müssen eine Nutzlast von mindestens 120 Kilogramm aufweisen.
  • Die verschiedenen Vorrichtungen zum Transport wie eine vordere oder hintere Ladefläche, langgezogener Gepäckträger etc. müssen unlösbar mit dem Fahrrad verbunden sein und mehr Volumen aufnehmen können als ein herkömmliches Fahrrad.

Die detaillierten BAFA-Förderkriterien sind hier einzulesen. Privatpersonen können von dieser Förderung leider keinen Gebrauch machen. Allerdings gibt es in vielen Regionen und Städten auch die Möglichkeit, als Nicht-Gewerbetreibender Zuschüsse für Elektro-Lastenräder zu beantragen. In Niedersachsen bietet die NBank beispielsweise eine Förderung zwischen 400 und 800 Euro an. Die Gemeinde Wedemark bezuschusst private Cargobikes mit E-Antrieb mit bis zu 750 Euro. Hier gibt es eine Übersicht über die aktuellen Förderprogramme.

5. Januar 2022
Elektromobilität
Smart City

Text: Annika Schmitz. Fotos: Shutterstock, Getty Images (2).

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