Verschiedene Stecker sind in einer Steckerleiste eingesteckt.
Gut zu wissen

Wie viel Volt hat eine Steckdose?

Unser kleiner Stromratgeber klärt auf: Wieso liegt die Stromspannung in der EU und etlichen anderen Staaten der Welt bei 230 Volt? Und anderswo nicht? Und warum gibt es eigentlich verschiedene Stecker- und Steckdosenanschlüsse? Außerdem zeigen wir, woran Sie einen Starkstromanschluss erkennen und welche Geräte auf ihn angewiesen sind.

Warum wir 230 Volt Netzspannung haben

Volt ist eine Maßeinheit für die elektrische Spannung des Stroms. Einfach ausgedrückt: Die Einheit gibt an, wie stark der Antrieb des elektrischen Stroms ist, also der Druck, mit dem der Strom durch das Kabel gedrückt wird. Die so entstandene Netzspannung liegt in Deutschland und vielen anderen Ländern in Europa und der Welt heute bei 230 Volt. Das war nicht immer so: In Deutschland, Österreich und der Schweiz beispielsweise hatte man sich beim Aufbau des Stromnetzes im 19. Jahrhundert zunächst für 220 Volt entschieden, in Großbritannien dagegen für 240 Volt. Erst 1983 haben sich die europäischen Länder auf eine Standardnetzspannung von 230 Volt geeinigt, um ihre Stromnetze miteinander verbinden zu können. Die Umstellung von 220 auf 230 Volt erfolgte in Deutschland dann ab 1987. Seit 2003 darf die Netzspannung von 230 Volt um plus/minus zehn Prozent abweichen, sodass ältere Geräte mit 220 Volt weiterhin genutzt werden können.

Exkurs: Wie viel Volt hat eine Starkstromsteckdose?

Eine dreiphasige Starkstromsteckdose liefert 400 Volt. In Privathaushalten benötigen beispielsweise Küchen-Geräte wie das Induktionsfeld und der Herd mit Backofen diese höhere Spannung. Aber auch Sauna-Besitzer und E-Auto-Fahrer sind auf Starkstrom angewiesen, wenn sie ihr E-Auto zu Hause laden. Das Gehäuse einer Starkstromsteckdose (CEE-Steckdose) sieht ganz anders aus als eine Haushaltssteckdose mit 230 Volt. Sie ist rot und verfügt über 5 Anschlüsse – drei Phasen, ein Neutralleiter und ein Schutzleiter.

Andere Länder, andere Stecker und Voltzahlen

Dass wir auf Reisen nicht selten einen Adapter für unsere elektrischen Geräte benötigen, obwohl die Netzspannung – wie etwa in England – der unseren entspricht, liegt daran, dass die Menschen in Großbritannien statt den in Deutschland verwendeten Steckern mit runden Kontakten die sogenannten „Commonwealth-Stecker“ nutzen. Diese sind aufgrund ihrer abweichenden Geometrie nicht mit unseren kompatibel. Tatsächlich gibt es weltweit Stecker und Steckdosen in ganz unterschiedlichen Varianten. Der Grund: Da es keine internationale Norm für Steckertypen gab beziehungsweise gibt, wurden verschiedene Steckertypen und Steckdosen entwickelt. Wer ins Ausland reist, sollte deshalb vorher prüfen, ob ein entsprechender Adapter notwendig ist, um ein mitgebrachtes Gerät an die dortigen Steckdosen anschließen zu können.

Auch ist es gut zu wissen, welche Spannung im jeweiligen Land verwendet wird. Weicht diese ab, heißt das aber noch nicht, dass man sein Laptop oder seinen Föhn zu Hause lassen muss: Manche Geräte sind für verschiedene Spannungen zugelassen. Dazu einfach einmal am Gerät die Beschriftung checken oder in der Bedienungsanleitung nachschauen.

Kleines Steckertypen-Abc

In Deutschland gibt es zwei gängige Steckertypen. Der Typ F ist in nahezu ganz Europa nutzbar und ist unter dem Namen Schukostecker bekannt. „Schuko“ steht für Schutzkontakt, da der Stecker neben den beiden Kontaktsteckern über einen dritten Pol, den Schutzkontakt, verfügt. Den Typ F findet man zum Beispiel bei Waschmaschinen, Geschirrspülern und Fernsehern. Der Typ C, auch Eurostecker genannt, ist flach und hat keinen Schutzkontakt. Dieser ist sehr kompatibel und passt in fast jede europäische Steckdose. Er wird für Elektrogeräte wie Radios, Leuchten und Föhne verwendet. Ausnahmen für beide Steckertypen in Europa sind Großbritannien, Irland, Malta und Zypern.

Abweichende Steckernormen in Europa sind die Typen E, G, J, K und L. Der unten stehenden Tabelle kann entnommen werden, welche Steckertypen in welchen Ländern verwendet werden – und ob ein Adapter erforderlich ist oder nicht. So ist man für die nächste Reise gut gewappnet und steht nicht ohne Strom da.

Tabelle mit Steckertypen, dem jeweiligen Land und den Adaptern.

Gibt es auch außerhalb der EU 230 Volt Netzspannung?

In Russland und in der Türkei benötigt man beispielsweise keinen Adapter, da dort ebenfalls die Steckertypen C und F verwendet werden und die Stromspannung 230 beziehungsweise 220 Volt beträgt. In Australien, China, Japan, den USA, Kanada und Mexiko hingegen ist ein Adapter für den Anschluss nötig. Außerdem ist die dortige Netzspannung zum Teil anders als in Deutschland. In Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Israel passt der Steckertyp C problemlos.

Wie der Strom genau in die Steckdose kommt, erfahren Sie in unserem Artikel „Wie kommt der Strom in die Lampe? “, dort ist auch ein spannendes Erklärvideo zum Thema zu sehen. Und wer wissen möchte, welcher Strom aus welchen Energiequellen aus der Steckdose kommt und wie das Stromsee-Modell funktioniert, erfährt das in unserem Artikel „Welcher Strom kommt aus meiner Steckdose?“.

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Artikel vom 27.04.2022, zuletzt aktualisiert am 14.04.2023.

14. April 2023
Ökostrom

Text: Redaktion. Foto: Getty Images.

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