Fünf Dinge, die in Hannover erfunden wurden
Die Schallplatte
Viele junge Menschen kennen die sogenannte Platte nur noch aus dem Wohnzimmer der Großeltern. Dabei war die Erfindung der schwarzen, kreisrunden Scheibe ein wichtiger Schritt hin zur heutigen digitalen Musik. Doch bevor rund 120 Jahre später Menschen weltweit Musik digital speichern und abspielen konnten, erhielt am 4. Mai 1887 der in Hannover geborene Erfinder Emil Berliner das US-Patent für einen analogen Tonträger für Schallsignale – er hatte die Schallplatte erfunden!
Der Autoreifen
Die Entwicklung des ersten Autoreifens ist mit vielen Namen verbunden, besonders herauszustellen sind aber Continental, Dunlop, Goodyear, Michelin und Pirelli. 1888 setzte der schottische Tierarzt Dr. John Boyd Dunlop seine Idee in die Tat um und montierte an das Dreirad seines Sohnes luftgefüllte Reifen. Bereits 1892 produzierte Continental als erste deutsche Firma einen mit Luft gefüllten Fahrradreifen. 1904 brachte die Firma dann den ersten Profilreifen für Autos auf den Markt. Der größte Reifenhersteller auf dem heutigen Markt ist nach eigener Aussage übrigens keine der bereits genannten Marken, sondern: Lego. Zwar handelt es sich nur um Spielzeugreifen, aber im Jahr 2016 produzierte das Unternehmen mehr als 730 Millionen Stück – etwa viermal so viel wie der größte reguläre Reifenproduzent Bridgestone.
Das Farbfernsehen
Bis 1967 war der Fernsehalltag schwarz-weiß. Am 3. Januar 1963 aber präsentiert das Team um den Elektroingenieur Walter Bruch eine Weltneuheit: sie haben für das Unternehmen Telefunken aus Hannover das Farbfernsehen nach dem PAL-System erfunden. Vier Jahre später fällt der Startschuss: Der damalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Willy Brandt drückt auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin auf einen Knopf und lässt die TV-Welt farbig werden. Der Knopf war allerdings nur Attrappe.
Die mobile Achterbahn
Der Karussellbauer Hugo Haase sollte mit seinen Erfindungen alles Bisherige übertreffen: Haase entwickelte in Hannover die erste transportable Achterbahn. Zuvor mussten die Konstruktionen für jeden Jahrmarkt neu gebaut werden. So baute Haase 1907 in Leipzig sein berühmtes dreischeibiges Stufenkarussell El Dorado auf, das 1910 für 150.000 Dollar an den New Yorker Vergnügungspark Coney Island verkauft wurde. 1970 zog es zur Weltausstellung nach Osaka und stand danach in Toshimaen, einem Freizeitpark im Tokioter Bezirk Nerima, der im August 2020 geschlossen wurde. Es war das älteste in Betrieb befindliche Karussell der Welt.
Der „Kalte Hund“
Ob Lukullus, Schwarzer Peter oder Kalter Hund – immer ist die gleiche Süßspeise gemeint. Der in Hannover ansässige Keksfabrikant Bahlsen veröffentlichte in den 1920er-Jahren das Rezept für ebendiesen Kuchen, für den in einer Kastenform mit Kakaocreme bestrichene Keks-Schichten übereinandergestapelt werden. Der längste Kalte Hund maß knapp 995 Meter und bestand aus 93.000 Keksen.
Text: Redaktion #positiveenergie. Fotos: Stocksy, Shutterstock.
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