enercity-Härtefonds hilft Menschen in Hannover
Wer ein gesichertes Einkommen hat, für den stellen die Ausgaben für Miete, Strom, Nahrung oder Kleidung meist keine große Herausforderung dar. Doch wie fühlt es sich an, wenn jemand sich ohne eigenes Verschulden plötzlich in einer wirtschaftlichen Notlage befindet und nicht weiß, wie er die Rechnungen begleichen soll? Jedes Jahr geraten Menschen in und um Hannover unverschuldet in finanzielle Not und können zum Teil ihre Energierechnungen nicht mehr begleichen. Werden infolgedessen die Abschläge für Energielieferungen über einen längeren Zeitraum nicht gezahlt oder Ratenverträge für Nachzahlungen aus Rechnungen nicht eingehalten, wird der Energielieferant in letzter Konsequenz die Versorgung einstellen.
Rund 10.000 Schicksale in zehn Jahren, in denen enercity den Menschen half
Damit die Energielieferung erst gar nicht eingestellt wird, hat enercity vor zehn Jahren mit der Landeshauptstadt Hannover ein kooperatives Vorgehen verabredet und gleichzeitig den enercity-Härtefonds gegründet. Im Zuge dessen wurde mit dem Jobcenter in der Region und dem Fachbereich Soziales der Landeshauptstadt vereinbart, dass enercity den Mahn- und Sperrprozess bei einem Zahlungsverzug befristet aussetzt. Hier soll zunächst von den beiden Einrichtungen geprüft werden, ob eine finanzielle gesetzliche Unterstützung möglich ist. In den Fällen, in denen keine staatliche Hilfe gewährt wird und die Betroffenen unverschuldet in wirtschaftliche Not geraten sind, greift der enercity-Härtefonds. Die Mittel aus diesem Fonds werden auf Antrag der beiden kommunalen Einrichtungen vergeben. Alleinstehende und Familien, die sich nachweislich unverschuldet in einer prekären Finanzlage befinden, werden somit finanziell unterstützt, damit die Energielieferung weiterhin erfolgt. Mehr als die Hälfte der Anträge werden von Familien und Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern gestellt. Die Hintergründe für die wirtschaftliche Not sind vielfältig, oft sind gesundheitliche Einschränkungen ausschlaggebend. Bisher erhielten rund 300 enercity-Kunden finanzielle Hilfe aus dem Härtefonds, und jedes Jahr stundet enercity etwa 1000 Kunden die Zahlungen und setzt den Sperrprozess befristet aus. 2022 entschloss sich das Unternehmen die jährliche durchschnittlich ausgezahlte Gesamtsumme zu verzehnfachen, um noch mehr Menschen zu helfen.
enercity engagiert sich für Notleidende
Das Unternehmen ist auch überregional tätig, aber es besteht eine sehr enge Verbindung zu den Menschen, die in Hannover leben. Die Unternehmenszentrale befindet sich mitten in der Stadt, und somit sind auch viele der Mitarbeitenden und deren Familien in Hannover und der Region verwurzelt. Wichtig ist dabei auch die verantwortungsvolle Rolle als Grundversorger, die enercity innehat. Das Unternehmen beliefert zunächst einmal jeden Haushalt mit Energie, wenn diese beispielsweise bei einem Umzug oder bei Insolvenz eines Stromanbieters benötigt wird. Diese Rolle ergibt sich daraus, dass im regionalen Netzgebiet die Mehrheit der Haushalte auf eine Energielieferung von enercity vertraut. Bei denen, die einmal unverschuldet in Not geraten sind, soll durch den Härtefonds schnell und unkompliziert geholfen werden.
Rainer RaddauVorsitzender des enercity-Härtefonds e.V., Bereichsleiter Vertrieb und Marketing„Mit dem Härtefonds möchten wir bei in Not geratenen enercity-Kunden Sperrungen möglichst vermeiden. Über die finanziellen Zahlungen hinaus, haben wir gemeinsam im Netzwerk bisher mehr als 10.000 drohende Sperrfälle abwenden können. Als Energiedienstleister vor Ort ist uns das soziale Engagement sehr wichtig.“
enercity-Härtefonds: Vorbild für andere Städte
Seit 2012 ist die Anzahl der Energiesperren bei enercity um 45 Prozent zurückgegangen. Für den Energieversorger ist das ein Beleg dafür, dass er mit seinem Fonds und in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover den richtigen Weg geht. Inzwischen hat sich der enercity-Härtefonds weit über Hannover hinaus herumgesprochen. So zeigten unter anderem auch Berlin, Düsseldorf und Hamburg Interesse an diesem Modell. In Bremen wurde inzwischen ein Fonds von der Bürgerschaft eingerichtet, bei dem der hannoversche Härtefonds als Vorbild dient.
Text: Anne Ruhrmann. Fotos: Shutterstock, Getty Images.
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